Essen. Essener Landwirte vermieten Selbsterntefelder. Diese sind beliebt bei Familien, die dort eigenes Gemüse ernten und anbauen. Unsere Übersicht.

Selbst ohne eigenen Garten oder Balkon ist Gemüseanbau in Essen möglich. Landwirte bieten Selbsterntefelder an. Interessierte können für eine Saison ein Stück des Feldes mieten und ihr eigenes Gemüse anbauen und ernten. Noch sind Parzellen für die aktuelle Saison verfügbar.

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  • Viele Essener wollen ihr Gemüse selbst anbauen.
  • Landwirte stellen dafür ihre Ackerfläche zur Verfügung.
  • Durch den Eigenanbau kann man unter Umständen Geld sparen.

Wer ein Stück Feld bewirtschaftet, kann später beispielsweise seinen selbst gezüchteten Salat mit nach Hause nehmen und essen. Unter anderem säen die Bauern Kartoffeln, Kürbisse, Zucchini, Bohnen, Salate, Kohl und Möhren ein. Der Landwirt bringt Pflanzen und Samen vorher in die Erde.

„Es ist sehr befriedigend an der frischen Luft zu sein und einen Ausgleich zum stressigen Alltag zu haben“, weiß Günter Maas vom Biolandbetrieb Mittelhammshof in Fischlaken. Seit einigen Jahren betreibe der Hof die Selbsterntefelder mit Erfolg. Rund 140 Parzellen werden diese Saison angeboten. Dort können Interessierte sich zwischen 50 und 100 Quadratmetern Fläche entscheiden. „Man kann die Parzellen als Familie zusammen bewirtschaften oder auch als Gruppe, die sich mit dem Ernten abwechselt“, sagt Maas, der für dieses Jahr noch Parzellen zu vergeben hat.

Lerneffekt bei Selbsterntefelder in Essen: Hobbygärtner bekommen Gefühl für den Aufwand

Bei dem Essener Landwirt Nikolas Weber beginnt bald die Saison der Selbsterntefelder.
Bei dem Essener Landwirt Nikolas Weber beginnt bald die Saison der Selbsterntefelder. © FUNKE Foto Services | Sebastian Sternemann

Von der Idee der Selbsterntefelder überzeugt ist auch Nikolas Weber vom Oberschuirshof in Schuir: „Man kann hautnah erfahren, was passiert, wenn eine Raupe durch das Gemüsebeet flitzt, was eine Schnecke so anstellt und wieso Pflanzenschutzmittel notwendig sind.“ Die Hobbygärtner könnten außerdem die Arbeit der Landwirten erleben. So bekämen sie ein Gefühl für den Aufwand, der bis zur Ernte betrieben werden muss.

Wer ein Selbsterntefeld hat, der muss allerdings Zeit aufwenden. Die Landwirte erklären, dass das Feld zweimal in der Woche gepflegt werden müsse. Die Pflanzen bräuchten Wasser, das Unkraut müsse gejätet und das Gemüse geerntet werden. „Der Umschwung vom herkömmlichen Gemüse aus dem Supermarkt zum selbst angebauten Gemüse muss aus eigener Motivation kommen“, sagt Nikolas Weber. „Man kann niemanden dazu zwingen“, weiß auch Günter Maas. „Ein Selbsterntefeld für uninteressierte Menschen wäre wohl das schlechteste Geburtstagsgeschenk“, gibt er zu und lacht. Dafür seien die Felder für manche Menschen ein große Bereicherung. Man lerne, dass die eigene Arbeit im wahrsten Sinne des Wortes „Früchte trägt“.

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Selbsterntefelder in Essen: Gemüse selbst anbauen und Geld sparen

Die Kosten für die Felder bewegen sich bei den beiden Landwirten in einem ähnlichen Preissegment. 50 Quadratmetern kosten um die 190 Euro, 100 Quadratmeter zwischen 300 und 380 Euro pro Saison.

Auf dem Acker von Bauer Günter Maas an der Margrefstraße in Kupferdreh kann man ein Stück Acker mieten und Gemüse selbst ernten.
Auf dem Acker von Bauer Günter Maas an der Margrefstraße in Kupferdreh kann man ein Stück Acker mieten und Gemüse selbst ernten. © WAZ FotoPool

Nikolas Weber ist außerdem davon überzeugt, dass man beim Selbstanbau Geld spart. „Genau ausrechnen kann man das natürlich nicht, aber ich glaube schon, dass man mit einer schwarzen Null rausgeht.“ Die beste Inflationsbremse sei Selbermachen. Das Bewusstsein für das tägliche Essen würde sich auch ändern. Wer eigenes Gemüse angebaut habe, wolle nur sehr ungerne etwas davon wegwerfen. „Ich habe schon von unseren Hobbygärtnern gehört, dass sie ihr eingefrorenes Gemüse noch zu Weihnachten gegessen haben.“

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Diese Essener Landwirte bieten Selbsterntefelder für 2024 an:

  • Oberschuirshof, Schuirweg 61 in Schuir: Die Miete für die Saison, von Mai bis Oktober kostet auf 50 Quadratmetern 190 Euro, auf 100 Quadratmetern 380 Euro. Interessierte melden sich unter 0201 491519. Infos: www.oberschuirshof.de
  • Mittelhammshof (Biolandbetrieb), Margrefstraße 15 in Fischlaken: Für 180 Euro kann man 50 Quadratmeter von Mai bis Mitte Dezember bekommen. 100 Quadratmeter Flächen kosten 300 Euro. Interessierte melden sich unter 0201 409319 oder per Mail an info@mittelhammshof.de. Infos: www.mittelhammshof.de
  • Pott-Gärten, Vittinghoffstraße in Stadtwald: 25 Quadratmeter kosten 160 Euro, 50 Quadratmeter 220 Euro und 100 Quadratmeter liegen bei 380 Euro. Interessierte melden sich unter 0178 1541222 oder per Mail an matthias.ott@live.de. Infos: www.pottgaerten.de
  • Pott-Gärten, Winkhauser Tal, Ecke Reuterstraße/Hansbergstraße an der Stadtgrenze Schönebeck/Mülheim. 25 Quadratmeter kosten 160 Euro, 50 Quadratmeter 220 Euro und 100 Quadratmeter liegen bei 380 Euro. Interessierte melden sich unter 0178 1541222 oder per Mail an matthias.ott@live.de. Infos: www.pottgaerten.de
  • Mechtenberghof, Am Mechtenberg 5 in Leithe: Man kann 45 Quadratmeter für 259 Euro mieten und 90 Quadratmeter für 479 Euro. Die Saison findet von April/Mai bis Oktober/November statt. Freie Plätze gibt es noch unter 0228 2861 7119 oder per Mail an info@meine-ernte.de. Infos: www.meine-ernte.de  
  • Klosterberghof, Weg am Berge 39 in Horst: Hier kann man 40 Quadratmeter von Anfang Mai bis Ende Oktober mieten. Die Kosten belaufen sich auf 249 Euro. Anmeldung unter 0201 74943666 oder per Mail an info@ackerhelden.de 
  • Der Werdener Landwirt Thomas Leuchten hatte in den vergangenen Jahren ebenfalls Selbsterntefelder angeboten, in diesem Jahr jedoch nicht.

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