Bottrop/Oberhausen. Der Regionalverband Ruhr will auf der Halde Haniel in Bottrop ein Windrad bauen. Was der Bottroper Oberbürgermeister Bernd Tischler davon hält.

Nach der Berichterstattung über die umstrittenen Pläne des Regionalverbands Ruhrgebiet, auf der Halde Haniel ein Windrad zu bauen, äußert sich nun auch Bottrops Oberbürgermeister Bernd Tischler: Ein Windrad auf der Halde Haniel könne er sich nicht vorstellen.

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In einer Stellungnahme weist Tischler, Mitglied der Verbandsversammlung und Vorsitzender des Planungsausschusses des RVR, darauf hin, dass der Regionalverband dem gesetzlichen Auftrag gefolgt sei, das Planverfahren zur Änderung des Regionalplans einzuleiten. Damit wiederum komme der RVR den Vorgaben des Wind-an-Land-Gesetzes (kurz: WaLG) des Bundes nach, das mit Inkrafttreten im Februar 2023 fordert, dass bis 2032 zwei Prozent der Landesflächen der Bundesrepublik als Windenergiebereiche ausgewiesen werden. Für Nordrhein-Westfalen und damit auch das gesamte RVR-Gebiet gilt eine Quote von 1,8 Prozent.

RVR plant „Windenergiebereich“ auf der Halde Haniel

Die Verbandsversammlung des RVR, in dem sich mehrere kreisfreie Städte und Kreise zusammengeschlossen haben, hatte am 13. Dezember 2024 mehrheitlich den Aufstellungsbeschluss für die „1. Änderung des Regionalplans Ruhr“ gefasst. „Es geht um den Ausbau der Windenergie im Ruhrgebiet, der durch die Ausweisung von neuen Flächen im Regionalplan vorangetrieben werden soll“, hat es im Dezember seitens des RVR geheißen.

Im Regionalplan findet, zeichnerisch sowie textlich, auch Bottrops Halde Haniel Erwähnung – als einziger Ort in Bottrop. Auf der nördlichen Seite des Haldenplateaus ist ein sogenannter „Windenergiebereich“ eingezeichnet. Weiterhin heißt es seitens des RVR zum Plan, dass in diesen Bereichen die „raumbedeutsame Nutzung der Windenergie Vorrang vor anderen Nutzungen“ hat. Heißt: Der RVR hätte gern ein Windrad auf der Halde Haniel stehen.

OB Tischler: „Kann mir nicht vorstellen, dass ein Windrad auf die Halde Haniel kommt.“

Bernd Tischler hingegen ist kein Fan der Idee, wie er nun in einer Stellungnahme öffentlich mitteilt: „Dass ich dem Beschluss zur Einleitung des Planänderungsverfahrens zugestimmt habe, heißt nicht, dass ich damit dem möglichen Bottroper Standort zustimme.“ Was die Stadt Bottrop ihrerseits zu den Plänen sagt, bleibt abzuwarten. Das muss, so bestätigte die Stadtverwaltung Anfang der Woche, zunächst verwaltungsintern abgestimmt und politisch beschlossen werden.

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Oberbürgermeister Tischler dazu: „Ich will der Stellungnahme unseres Bottroper Planungsausschusses nicht vorgreifen, kann mir aber nicht vorstellen, dass ein Windrad auf die Halde Haniel kommt. Dies gilt allein schon wegen der kulturellen Bedeutung der Halde mit den Stelen, dem Kreuzweg und dem Papst-Kreuz. Auch naturschutzfachliche Belange spielen eine Rolle.“ Gegen Windkraft grundsätzlich habe die Stadt aber nichts, so der OB weiter.

Solle letztlich das geplante Windenergiegebiet auf der Halde ausgewiesen werden, müsste ein Antrag nach Bundesimmissionsschutzgesetz gestellt und dieser wiederum durch die Stadt Bottrop genehmigt werden, so eine Stadtsprecherin auf Anfrage der Redaktion.

Im Rahmen des Verfahrens wird laut Stadtverwaltung eine Beteiligung der Öffentlichkeit vom 20. Januar bis 3. März 2025 durchgeführt. Alle Bürgerinnen und Bürger sowie die Stadt können sich in diesem Rahmen zu den Plänen äußern. Außerdem will die Stadtverwaltung diese im Ausschuss für Stadtplanung und Umweltschutz am 4. Februar thematisieren.