Bottrop. Das Bottroper Bauprojekt auf der Kirchhellener Straße/Am Lamperfeld dauert länger als geplant. Was vor der Öffnung der Straße passieren muss.

Der ohnehin in der Bevölkerung umstrittene Kreisverkehr am Lamperfeld bleibt weiterhin ein kontrovers diskutiertes Thema. Eigentlich sollte der Knotenpunkt, wie die Stadtverwaltung ihn nennt, schon längst fertig sein. Eigentlich. Denn dutzende Warnbaken deuten an: Die Baustelle steht noch immer. Bei Baubeginn im November 2023 hatte die Pressestelle der Stadt Bottrop angekündigt, dass mit rund 13 Monaten Bauzeit gerechnet werden muss. Nun ist klar, dass es doch deutlich länger dauert.

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Zunächst, so hatte es die Stadt gemeldet, sollte es jedoch schneller gehen. Insgesamt vier Wochen früher könne man fertig werden, wenn man den gesamten Bereich rund um den Kreisverkehr vollständig absperrt, prognostizierte die Verwaltung. Dafür sollten die Arbeiten vor Ort bis zu zehn Stunden laufen – sogar samstags. Der ambitionierte Plan, früher fertig zu werden, ging jedoch nicht auf, wie inzwischen klar ist.

Sperrung des Verkehrs – ohne vorzeitiges Ende der Baustelle

Zwar wurde die Kreuzung im Oktober vergangenen Jahres tatsächlich weiträumig gesperrt. Bei den umfangreichen Arbeiten wurden jedoch mehrere Rohre gefunden, die keinem Versorger zugeordnet werden konnten. Sie mussten daher aufwendig per Hand frei- und tiefergelegt werden, wie die Stadt seinerzeit erklärte. Zudem waren die Arbeiter auf eine Wasserleitung gestoßen, die verlegt werden musste.

Auch der zwischenzeitliche Plan der Verwaltung, den neuen Kreisverkehr Ende November wenigstens die Kirchhellener Straße entlang in eine Fahrtrichtung zu öffnen, musste verschoben werden: Regen und damit einhergehende Feuchtigkeit im Boden hatten die notwendigen Asphaltierungsarbeiten unmöglich gemacht. Die Verwaltung hatte gehofft, die Spur zum Nikolauswochenende öffnen zu können.

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Aufatmen konnten viel Autofahrerinnen und Autofahrer dann kurz vor Weihnachten, als endlich eine der vier Zufahrten zum geplanten Knotenpunkt geöffnet werden konnte. Seit dem 20. Dezember ist es möglich, vom Bottroper Rathaus beispielsweise zum Museumszentrum Quadrat über die Kirchhellener Straße zu fahren – mitten durch die Baustelle, die das Bild vor Ort nach wie vor prägt. Aus Sicherheitsgründen trennen Warnbaken die Einmündung zum bereits asphaltierten Lamperfeld noch immer. Zu groß ist die Sorge, dass sich Fahrzeuge dort in die Quere kommen.

Kreisverkehr am Lamperfeld / Knotenpunkt Kirchhellener Straße Bottrop Roonstraße 09-01-25
Unschwer zu erkennen, dass am künftigen „Knotenpunkt“ noch einiges zu tun ist. Immerhin: Stadtauswärts kann man die Kirchhellener Straße bereits befahren. © WAZ | Nolin Wischermann

Dort werden momentan Leitungen für die Straßenabläufe gelegt, ab der kommenden Woche sollen durch die Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft (kurz: RWW) Arbeiten an der gefundenen Wasserleitung durchgeführt werden. Das teilt die Stadtverwaltung auf Nachfrage der Redaktion mit. Die Maßnahmen sollen rund zweieinhalb Wochen dauern. Parallel werden Rahmen in Form von Bordsteinen und Rinnen für die Gehwege im östlichen Bereich gesetzt. Sind diese Arbeiten abgeschlossen, sollen auch am dortigen Teil des Kreisverkehrs Asphaltierungsarbeiten stattfinden.

Wetter in Bottrop könnte Kreisverkehr-Bau weiter verzögern

Diese Arbeiten, die voraussichtlich Anfang Februar starten können, sind jedoch stark witterungsabhängig, weshalb die Stadt derzeit kein Fertigstellungsdatum nennen kann. „Grundsätzlich“, so erklärt Steffen Jonek, Fachbereichsleiter des Tiefbauamts, „sind es drei Asphaltschichten, das bedeutet eigentlich drei Tage asphaltieren. Es gibt aber Temperaturen, unter denen nicht asphaltiert werden kann.“ Die Straße besteht später aus einer Trag-, einer Binder- und einer Deckschicht. Die unterste Tragschicht kann bei Temperaturen von bis zu minus drei Grad Celsius aufgebracht werden, die Binderschicht bis zum Gefrierpunkt. Für die Deckschicht braucht es jedoch Temperaturen von mindestens fünf Grad Celsius.

Jonek erklärt: „Im Februar kann es deshalb durchaus sein, dass nur eine oder zwei Schichten eingebaut werden können.“ Die Baustelle könnte sich folglich bis ins Frühjahr ziehen. Immerhin, kann Jonek beruhigen: „Auch ohne Deckschicht könnte der Verkehr erst einmal fließen.“ So funktioniert es bislang auch auf der westlichen Seite, die bereits freigeben ist.