Bottrop. Mithilfe von Bundesfördergeldern will die Stadt Schulen und Unternehmen mit Glasfaser versorgen. Das ist der Stand im Breitbandausbau:
Schon seit Jahren ist der Breitbandausbau in Bottrop und vor allem auch im ländlichen Kirchhellen, Grafenwald und Feldhausen ein Thema. Anfang August veröffentlichte die Stadt Bottrop nun einen neuen Sachstandsbericht zum geförderten Breitabandausbau und eigenwirtschaftlichem Glasfaserausbau in der Stadt.
Darin wird zunächst deutlich: Bottrop ist in Sachen Breitbandversorgung sehr gut aufgestellt. Bereits 90 Prozent der Haushalte im gesamten Stadtbezirk sind schon jetzt gigabitfähig angeschlossen. Ein Großteil der Haushalte in Bottrop verfügt demnach über eine Versorgung von einer maximalen Bandbreite bis zu 1 Gigabit/s im Download und 50 Megabit/s im Upload.
Dennoch will die Stadt Bottrop in Sachen Breitbandausbau weiter voranschreiten und formuliert dazu konkrete Ziele. Bis 2060 will man eine „flächendeckende Versorgung mit Glasfaser im Stadtgebiet“ erreicht haben, so das Amt für Wirtschaftsförderung und Standortmanagement. Aktuell sind es rund ein Drittel der Haushalte, die an ein Glasfasernetz angeschlossen sind. Das sei laut des Sachstandsberichts vor allem auf den eigenwirtschaftlichen Ausbau durch die Telekommunikationsunternehmen Muenet, Deutsche Telekom und Gelsen-Net in Bottrop in den letzten Jahren zurückzuführen.
Bundesförderprogramm ermöglicht Anschluss von 50 Schulen und 667 Unternehmen
Im Rahmen des Bundesförderprogramms „Weiße Flecken“ geht es beim Breitbandausbau nun einen großen Schritt weiter. Bereits 2023 bekam Bottrop hierfür die finale Förderzusage vom Bund sowie die Kofinanzierungszusage des Landes NRW. Muenet und Gelsen-Net setzten sich beim 2021 beginnenden Ausschreibungsverfahren der Stadt letztendlich durch und sind damit seit Ende der Ausschreibung im Februar 2024 die tätigen Akteure im geförderten Breitbandausbau der Stadt.
Förderfähige Wohngebiete, Schulen und Gewerbegebiete, die einen Breitbandanschluss mit weniger als 30 Mbit pro Sekunde haben, werden dank des „Weiße Flecken“-Programms nun kostenlos ans Glasfasernetz angeschlossen. Und auch an diese Gebiete angrenzende Wohngebiete mit einem Anschluss von weniger als 100 Mbit pro Sekunde („graue Flecken“) werden innerhalb des geförderten Breitbandausbaus mitbedacht, um erneute spätere Glasfaserarbeiten zu verhindern. Bis 2025 soll der geförderte Ausbau fertig sein und bis dahin 50 Schulstandorte sowie 667 Unternehmen und rund 600 Wohnadressen mit einer Bandbreite von mindestens ein Gigabit pro Sekunde versorgen.
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Ärgerlich für die Bürger, die an der Grenze zu den Fördergebieten liegen. „Die Stadt Bottrop ist aber darum bemüht, für jeden betroffenen Eigentümer, der derzeit in der Förderung nicht berücksichtigt werden kann, in Abstimmung mit den Telekommunikationsunternehmen eine Lösung zu finden, um einen Glasfaseranschluss zu ermöglichen“, heißt es von Seiten der Pressestelle der Stadt. Wer dann im geförderten Ausbau mitbedacht wird, der muss sich nicht wie beim eigenwirtschaftlichen Ausbau an einen Tarif der ausbauenden Telekommunikationsunternehmen binden, sondern könne sich frei auch für einen Tarif anderer Wettbewerber entscheiden, so die Pressestelle.
Die Arbeiten im Stadtgebiet verzögern sich - Bis 2025 soll der geförderte Ausbau aber fertig sein
Nach Abschluss der Vermessungen haben dann die ersten Arbeiten nach Ostern begonnen. „Die Gelsen-Net hat am 29. April mit dem Spatenstich im Gewerbegebiet Kirchhellen/ Westlich Gartenstraße begonnen“, heißt es. Noch Ende dieses Jahres will die Gelsen-Net ihre Arbeiten in den sogenannten Losgebieten drei und vier, die unter anderem das Gewerbegebiet im Pinntal und Prosper-Haniel umfassen, fertig sein. Mitte 2025 sollen auch die restlichen Breitbandausbauten der Gelsen-Net im Bottroper Süden abgeschlossen sein.
Währenddessen ist Muenet im Breitbandausbau vor allem in Kirchhellen und Feldhausen aktiv. Seit dem 10. Juni arbeitet das Telekommunikationsunternehmen an verschiedenen Orten im Dorf, jedoch nicht reibungslos. „Da der Fördermittelgeber erst im September 2023 den endgültigen Bescheid versandt hat, und der Bescheid des Landes erst Ende 2023 vorlag, haben sich die Ausbauzeitpunkte massiv verschoben, sodass die Ausbaukapazitäten durch die Tiefbauunternehmen in diesem Jahr nicht gewährleistet werden können. Hier macht sich bei den Tiefbauunternehmen der Fachkräftemangel deutlich bemerkbar“, heißt es aus dem Amt für Wirtschaftsförderung und Standortmanagement.
Die Stadt unterstützt auch den eigenwirtschaftlichen Breitbandausbau mit Kooperationsverträgen
Auch beschränkte Personalkapazitäten der Bottroper Bauüberwachung bremsten die geplanten Arbeiten von Muenet zunächst. Nach einigen Gesprächen kann das Unternehmen nun jedoch wie ursprünglich geplant seit Anfang August mit zwölf statt zwei Baukolonnen gleichzeitig arbeiten und rechnet daher damit, die Arbeiten doch noch Ende 2024 beenden zu können. „Ein seriöser Blick auf ein konkretes Abschlussdatum scheint uns aber nicht möglich. Denn es bleiben immer Unwägbarkeiten, insbesondere beim Tiefbau“, so die Stadt auf Nachfrage. Man stehe dazu jedoch im engen Austausch mit den Telekommunikationsunternehmen, um die Ausbauschritte schnellstmöglich vorantreiben zu können.
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Neben dem geförderten Breitbandausbau unterstützt die Stadt - mit dem Ziel der besseren Breitbandinfrastruktur - auch den eigenwirtschaftlichen Ausbau verschiedener Telekommunikationsunternehmen. Unter anderem die Muenet ist auch hierbei seit 2021 in Kirchhellen tätig und hat seit 2023 einen Kooperationsvertrag mit der Stadt, um weitere Standorte in Grafenwald und Feldhausen anzuschließen. Diese Arbeiten laufen aktuell. Auch die Telekom hat einen solchen Vertrag mit der Stadt, um insbesondere die Stadtmitte anzuschließen. Und auch mit anderen Unternehmen wie Westconnect oder Metrofibre ist die Stadt aktuell in Sachen eigenwirtschaftlichem Breitbandausbau in Kontakt.