Bottrop-Kirchhellen. Mit Millionen von Bund und Land will Bottrop dieses Jahr 39 Schulen ans schnelle Netz anschließen. Auch Muenet verspricht: Es geht weiter.
Gemeinsam mit den Telekommunikationsunternehmen Gelsen-Net und Muenet will die Stadt in den nächsten Wochen den Fahrplan vorstellen für den Breitbandausbau mit Bundes- und Landesmitteln. Schon jetzt kündigt die Stadt an: Absolute Priorität hat das schnelle Internet für die 39 Bottroper Schulen. Sie sollen noch dieses Jahr ihre Anschlüsse bekommen.
Im Kirchhellener Schulzentrum warten sie darauf sehr dringend. Die zweite gute Nachricht: Muenet hat versprochen, nach der Winterpause mit einem neuen Tiefbaupartner endlich Gas zu geben bei den versprochenen Anschlüssen in Grafenwald, Feldhausen und Kirchhellen-Mitte.
Schon im Dezember hatte sich der Coesfelder Versorger Muenet dafür entschuldigt, dass der Ende 2022 angekündigte Ausbau ins Stocken geraten war. Letzte Woche kündigte Muenet auf Facebook an: „Im Bottroper Norden starten wir nach der Winterpause den weiteren Ausbau. Unser Tiefbaupartner Koban ist vor Ort aktiv.“
Den Fahrplan hatte das Unternehmen bereits im Dezember angekündigt: „Wir starten in Grafenwald, dann folgt Feldhausen und schlussendlich Kirchhellen.“ Im Anschluss an die Tiefbauarbeiten sollen die Hausanschlüsse verlegt werden. Wann können die teilnehmenden Haushalte mit dem schnellen Netz rechnen? „Wir rechnen mit einer Netzaktivierung in 2024.“
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Auch mit den geförderten Breitbandausbau soll es jetzt endlich losgehen. Nach der Förderzusage des Bundes kam kurz vor Weihnachten auch die des Landes. 6,7 Millionen Euro stehen zur Verfügung, um die „weißen Flecken“ mit einer Versorgung von nur 30 MBit pro Sekunde oder noch weniger auf Gigabit-Tempo (1000 MBit/sec) zu bringen. Und von diesen weißen Flecken, das zeigt die Karte der Bottroper Breitband-Manager, liegen sehr viele in Kirchhellen.
Sekundarschule nutzt „private Datentarife auf freiwilliger Basis“
Zum Beispiel an der Schulstraße. An der Sekundarschule ist die Internetverfügbarkeit so mies, dass Schüler mit ihren Handys auf eigene Kosten Hotspots mieten, um überhaupt Netz zu haben. Das bestätigt Schulleiter Stefan Völlmert: „Die Stadt behilft sich mit einigen wenigen mobilen W-LAN-Routern, über die auch Schülerinnen und Schüler auf das Internet zugreifen können. In den Bereichen, wo diese Router fehlen und das Internet überlastet ist, werden auch private Datentarife auf freiwilliger Basis genutzt, um halbwegs effizient arbeiten zu können.“
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Das Schulzentrum steht deshalb ganz vorne auf der Prioritätenliste und soll noch dieses Jahr Glasfaser bekommen. 2025 sollen dann die Gewerbegebiete folgen, darunter im Kirchhellener Norden auch die Gewerbegebiete Pelsstraße, Im Pinntal und Westlich Gartenstraße.
Neue Förderung in Bottrop
Das lange Warten auf den geförderten Breitbandausbau hat einigen Kirchhellenern übrigens eine Chance auf einen günstigen Breitband-Einstieg verschafft. Denn es gibt eine neue Förderung, meldet die Stadt. „Aufgrund einer vom Fördermittelgeber neu geschaffenen Upgrademöglichkeit im Bundesförderprogramm werden auch Anschlüsse in Wohngebieten mit einer Bandbreite von unter 100 Mbit pro Sekunde ans Glasfasernetz angebunden, die in unmittelbarer Nachbarschaft zu den „weißen Flecken“ liegen, so dass diese Stadtregionen nicht erneut durch einen späteren, einzelnen Ausbau mit Glasfaser erschlossen werden müssen.“
Bisher gab es solche Förderung nur für ganz schlecht versorgte Gebiete. Die Stadt spricht dabei von „über 600 Adressen mit Übertragungsgeschwindigkeiten von unter 30 Mbit pro Sekunde“, die kostenlos ans Glasfasernetz angeschlossen werden.