Bottrop-Kirchhellen. Es ist der einzige Bio-Hof in Bottrop: Der Rotthoffs Hof in Kirchhellen schließt seinen Hofladen. Aber es gibt neue Pläne für die Räume.

Der Rotthoffs Hof schließt seinen Hofladen – und kündigt zugleich neue Pläne für den urigen Bereich der bisherigen Verkaufsräume an. Die Preissteigerungen bei Lebensmitteln sind seit einem Jahr allgegenwärtig. Wer Hochwertiges, besonders im Bio-Bereich, erzeugt und oder vertreibt, bekommt die Kaufzurückhaltung aber auch ein geändertes Kaufverhalten zu spüren, vor allem nach dem Boom der Coronajahre.

Hofläden und Bio-Produkte sind nicht automatisch Selbstläufer

Zwar spüren die Betreiberinnen der Bottroper Bio-Supermärkte dies auch, blicken aber im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit immer noch eher optimistisch auf das noch junge Jahr. Allerdings greifen derzeit immer mehr Kunden auch auf die Bio-Eigenmarken der Supermarkt- und Discounterketten zurück. Das hat der Hofladen des einzigen Bio-Bauernhofs der Stadt zu spüren bekommen. Denn: „Wir liegen ja dazu noch etwas abseits, zu uns muss man gezielt fahren“, so Hofleiterin Sabine Ridderskamp.

Die Huhn-Patenschaften bleiben, ebenso wie das Geschäft mit den Bio-Eiern, Teil des Rotthoffs Hofes. Hier im Bild Hofleiterin Sabine Ridderskamp.
Die Huhn-Patenschaften bleiben, ebenso wie das Geschäft mit den Bio-Eiern, Teil des Rotthoffs Hofes. Hier im Bild Hofleiterin Sabine Ridderskamp. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Auf dem Rotthoffs Hof hat dessen Betreiber, das Diakonische Werk Gladbeck-Bottrop-Dorsten, nun einen neuen Schwerpunkt im Visier: Veranstaltungstechnik und Catering, natürlich in Bio-Qualität. Im März schließt der Hofladen ganz. Bio-Produkte werden zwar weiterhin auf dem Hof an der Münsterstraße angeboten. „Dann aber nur die eigenen dort erzeugten Lebensmittel und nicht mehr das bislang gekannte Sortiment, zu dem auch Waren von anderen Produzenten gehörten“, sagt Nicole Brückner, Sprecherin des Diakonischen Werks, auf Anfrage.

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Rotthoffs Hof bietet noch kleineres Sortiment an

Künftig sind dann nur noch Obst, Gemüse, Kartoffeln und die Eier der Rotthoffs Hof-Hühner an der Münsterstraße erhältlich. Auch die fertigen Produkte wie Apfelmus oder die beliebte Tomatensoße aus eigenem Anbau und Produktion gibt es weiterhin genauso, wie das hausgemachte Brot. Auch die „Grüne Kiste“ bleibt im Angebot, denn der ökologische Anbau geht ebenso weiter, wie die Belieferung von Bio-Läden in Bottrop und Umgebung. „Wir haben gemeinsam mit unseren Mitarbeitenden überlegt, wie wir einerseits den Herausforderungen im Bio-Einzelhandel, andererseits aber auch der gesteigerten Nachfrage nach Seminarangeboten und den dazu passenden Räumlichkeiten Rechnung tragen können“, sagt Arnd Schreiner, Prokurist der Bottroper Werkstätten der Diakonie.

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Zu den Aufgaben der 65 Beschäftigten auf dem Rotthoffs Hof in den Bereichen Landwirtschaft, Reittherapie, Lebensmittelverarbeitung, Hauswirtschaft und der Garten- und Landschaftspflege treten dann die neuen Arbeitsfelder Veranstaltungstechnik und Catering hinzu. „Wir bauen keine Stellen ab, wer vom Hofladen-Team im Einzelhandel bleiben möchte, kann zum Beispiel im CAP-Markt oder den Diakonie-Kaufhäusern weiter arbeiten“, so Nicole Brückner.

Andere würden dafür in den neuen Bereichen auf dem Hof arbeiten. Denn mit seiner Atmosphäre und dem qualitativ hochwertigen Bio-Catering verzeichne man dort schon jetzt eine hohe Nachfrage nach Seminaren und Veranstaltungen. Dem solle nun verstärkt mit individuell abgestimmten Angeboten für Unternehmen, Fachseminare, Veranstaltungen für Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung Rechnung getragen werden, so Brückner.

Um den Charakter des Altbaus besonders zu betonen, werden die zeitgenössisch eingerichteten Räume aus dem Jahr 1853 nach der Schließung des Hofladens behutsam mit Eigenmitteln renoviert.

So geht es weiter auf dem Rotthoffs Hof

Der Hofladen an der Münsterstraße 43 schließt zum 15. März. Dann geht auch dessen langjähriger Leiter Norbert Gohl in Rente. Zuvor findet noch ein Abverkauf des bisherigen Warensortimentes statt.

Seine Eigenprodukte wie Eier, Gemüse, Obst, Kartoffeln oder daraus hergestellte Produkte vermarktet der Rotthoffs Hof weiter. Jeden Mittwoch und Donnerstag gibt es die Möglichkeit, eine sogenannte „Grüne Kiste“ im Wert von 20 Euro dort abzuholen. Die Huhn-Patenschaften gehen natürlich ebenfalls weiter.

Bestellungen: bestell-lokal.de/rotthoffs-hof.