Bochum. Die Rosenmontagszüge 2024 in Bochum standen nach einer Bombendrohung vor der Absage. Ermittler haben eine Spur, die Täter-Suche bleibt schwierig.

Bei den beiden Bochumer Rosenmontagszügen in Linden (Foto) und Höntrop war die Polizei wegen einer zuvor eingegangenen Bombendrohung verstärkt präsent.
Bei den beiden Bochumer Rosenmontagszügen in Linden (Foto) und Höntrop war die Polizei wegen einer zuvor eingegangenen Bombendrohung verstärkt präsent. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Die beiden Bochumer Rosenmontagszüge 2024 in Linden und Höntrop wurden von einer Bombendrohung überschattet. Zwischenzeitlich war nicht klar, ob sie stattfinden können. Schließlich konnten dann doch 60.000 Menschen Karneval feiern. Die Polizei war verstärkt präsent, kontrollierte die Züge und nahm die Ermittlungen auf. Diese laufen noch immer.

Ein Jahr nach der Bombendrohung am Rosenmontag in Bochum: Die Täter-Suche läuft noch immer

Um kurz nach 9 Uhr war am Rosenmontag, 12. Februar 2024, laut Polizei Bochum eine Bombendrohung per E-Mail eingegangen. „Wenn am heutigen Tag der Rosenmontagsumzug stattfindet, wird es eine böse Überraschung für alle geben, welche daran teilnehmen“, hieß es in dem Schreiben, das schnell in den Sozialen Medien im Umlauf war. Weiter war von mehreren Sprengfallen die Rede. Aus dem Schreiben ging zudem hervor, dass sich die Person darüber ärgert, dass „das normale Leben“ wegen des Karnevals stehen bleibt.

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Auch jetzt, ein Jahr danach, können die Ermittler noch keinen Täter präsentieren. Die Polizei Bochum hatte den Fall zwischenzeitlich an die Staatsanwaltschaft Bochum übergeben. Auch dort war man bislang nicht erfolgreich. Ermittelt wird inzwischen international, die Spur führt nämlich ins Ausland. „Die Mail kam aus der Schweiz“, teilt Oberstaatsanwalt Paul Jansen auf Anfrage dieser Redaktion mit. Das mache das Ganze schwieriger und führe Verzögerungen. Man habe auch schon ein Rechtshilfeersuchen ins Nachbarland geschickt. Viel mehr könne man aktuell nicht berichten. „Außer: Die Ermittlungen dauern weiter an“, so Jansen.

Zahlreiche Einsatzkräfte der Polizei kontrollierten 2024 die Bochumer Rosenmontagszüge in Linden und Höntrop.
Zahlreiche Einsatzkräfte der Polizei kontrollierten 2024 die Bochumer Rosenmontagszüge in Linden und Höntrop. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Wegen der Droh-Mail hatten die beiden Rosenmontagszüge kurz vor der Absage gestanden. Die Polizei hatte Verstärkung von Landes- und Bundeskriminalamt hinzugezogen, um die Strecken der beiden Umzüge abzugehen. Alle Mülltonnen wurden kontrolliert und Sprengstoffspürhunde eingesetzt. „Das hätten wir allein mit unserem Personal nicht geschafft“, so Polizeisprecher Frank Lemanis damals.

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Derweil analysierten spezielle Ermittler die eingegangene Droh-Mail. „Da gibt es verschiedene Raster, nach denen man vorgeht“, erklärte Lemanis. „Da schaut man, wie die Mail formatiert ist, gleicht sie mit anderen Schreiben aus der Vergangenheit ab.“ Und man frage sich, ob der Absender wohl die Möglichkeit haben könnte, Sprengfallen zu bauen und diese zu deponieren. Die Mail sei an die Polizei „und mindestens noch drei weitere Adressen“ geschickt worden, hieß es.

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Nach dem Rosenmontagszug ging die Arbeit weiter, wurde versucht, den Absender der Mail ausfindig zu machen. Die Hoffnung der Beamten: „Mit jeder Kommunikation hinterlässt man Spuren.“ Und eine führt nun eben in die Schweiz.