Bochum-Wattenscheid. Zum Kunstrasen sollte ein Bochumer Fußballverein auch eine Tartanbahn bekommen. Die wird es nun nicht. Dafür wurde eine andere Lösung gefunden.
Ende gut, alles gut? Für die zuletzt viel diskutierte Modernisierung des Sportplatzes am Preins Feld in Bochum-Höntrop scheint nun eine gute Lösung gefunden. Die Anlage des SV Höntrop soll jetzt komplett mit Kunstrasen versehen werden. Das ergab ein Treffen von Politik, Verwaltung und Fußballclub. „Für uns ist das super“, sagt der Vorsitzende Matthias Timpert.
Bochumer Fußballer jubeln: Ihr Sportplatz wird komplett modernisiert
Zuletzt hing der Verein ein bisschen in der Luft. Klar war nur, dass man einen neuen Kunstrasen bekommt. Was drumherum geschehen sollte, blieb lange ungewiss.
Hintergrund: Auf Antrag der „UWG:Freie Bürger“ in der Bezirksvertretung Bochum-Wattenscheid sollte der SV Höntrop nicht nur den Kunstrasenbelag ausgetauscht bekommen, sondern auch noch eine Laufbahn aus Tartan – damit die Asche nicht immer auf das Kunstgrün getragen wird. Dann jedoch machte die Stadt Bochum eine Rolle rückwärts, lehnte eine Tartanbahn ab – mit Verweis auf einen Ratsbeschluss, nach Möglichkeit statt Laufbahnen lieber Kleinspielfelder anzulegen.
„Für uns ist das die beste Lösung.“
Nun kam es im Bezirksältestenrat, bestehend aus Vertretern der Fraktionen der Bezirksvertretung, zu einem Treffen mit Sportdezernent Dietmar Dieckmann, Sportamtsleiter Stephan Heimrath und Vereinsvertretern, um die Kuh vom Eis zu bekommen. Am Ende steht ein Kompromiss, mit dem alle Seiten gut leben können.
Am wichtigsten für den Verein: Die Aschelaufbahn wird entfernt. Dazu auch der halbrunde Bereich hinter den beiden Toren. Die gesamte Fläche wird ebenfalls mit Kunstrasen versehen. Die Kosten dafür belaufen sich laut Stadt auf ca. 290.000 Euro.
„Für uns ist das die beste Lösung“, freut sich Matthias Timpert, dass man bei der Stadt auf so viel Entgegenkommen gestoßen sei. Optimal wäre jetzt, wenn man die Bereiche hinter den Toren als Kleinfelder markieren würde. Im Prinzip also so, wie es der vom Rat verabschiedete Sportflächenentwicklungsplan vorsieht.
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„Wir haben so viel Zulauf bei den Kleinen, da reicht unsere heutige Kapazität nicht“, sagt Timpert. Auch mit einem bloßen Tausch des Kunstrasens sei der Andrang im Jugendbereich nicht zu bewältigen. „Wenn wir die Flächen hinter den Toren nutzen könnten, wäre das eine große Hilfe.“
„Von sich aus hätte die Stadt nichts getan.“
Auch Hans-Josef Winkler von der „UWG:Freie Bürger“, der mit seinem Antrag den Stein ins Rollen gebracht hatte, ist zufrieden. Über die Kehrtwende bei der Stadt trotz bestehenden Beschlusses hatte er sich sehr geärgert. „Dieser Kompromiss ist ein schöner Erfolg“, urteilt der Lokalpolitiker. Und dass sich der Antrag gelohnt habe. „Von sich aus hätte die Verwaltung nichts getan.“
Ein Wunsch bleibt dem SV Höntrop jedoch verwehrt: Dass beide Maßnahmen in einem Rutsch erledigt werden. Geht nicht, heißt es aus dem Rathaus. Bis Ende des Jahres soll die Sportanlage aber komplett fertig sein.
Bochumer Sportverein muss gleich zweimal auf andere Plätze ausweichen
Jetzt, zu Beginn dieses Jahres, werde zunächst der Kunstrasen auf dem Fußballplatz erneuert. Vier bis sechs Wochen dürfte das dauern, so die Stadt. Mit dem Drumherum soll dann „möglichst im Sommer 2025“ begonnen werden und die Maßnahme „bis Ende 25 abgeschlossen sein“.
Für die Entfernung der Asche, die Vorbereitung des Untergrundes und Verlegung des Kunstrasens auf den umliegenden Flächen müsse aktuell noch eine Ausschreibung vorbereitet werden, erklärt Stadtsprecher Peter van Dyk. Auch aus technischen Gründen könnten die Arbeiten „nur nacheinander und nicht gleichzeitig durchgeführt werden“.
Also muss der Kreisligist in diesem Jahr gleich zweimal für Training und Spiele auf andere Sportplätze ausweichen. Während die Phase des Kunstrasen-Austausches eher kurz ausfällt, hat es die andere Zwangspause schon in sich. Vier bis fünf Monate werde es dauern, die Aschefläche zu entfernen und auch dort Kunstrasen zu verlegen, so die Stadt.
Tartanbahn wäre für die Stadt Bochum die teuerste Lösung gewesen
Ehe es so weit ist, muss das Ganze aber auch noch politisch abgesegnet werden. Es gilt aber als wahrscheinlich, dass sowohl der Ausschuss für Sport, Bewegung und Freizeit und am Ende die Bezirksvertretung Wattenscheid zustimmen werden. Zumal die Stadt eine Tartanbahn wohl deutlich teurer gekommen wäre. Dafür wären nach WAZ-Informationen 750.000 Euro fällig geworden.
Bundesjugendspiele weiter möglich
Ob auf der nun neu hinzukommenden Kunstrasenfläche auf der Sportanlage Preins Feld auch Laufbahnen und kleine Fußballfelder markiert werden, lässt die Stadt Bochum noch offen. „Grundsätzlich ist das möglich“, sagt Stadtsprecher Peter van Dyk. „Es wird noch abgestimmt, in welchem Umfang Markierungen insgesamt vorgenommen werden.“
Laufen könne man dort aber auch weiterhin. Bundesjugendspiele seien ebenfalls möglich. Bislang werde die Anlage ausschließlich von der Regenbogenschule genutzt.
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