Bochum. Die Umgestaltung der früheren Opel-Fläche wird dieses Jahr fertig. Vier neue Bauprojekte sollen umgesetzt werden. An einer Stelle hakt es aber.
Eigentlich wollten sie in Bochum schon fertig sein. Bochum Perspektive 2022 hat die Stadt ihre 2016 gegründete Entwicklungsgesellschaft für den Umbau des ehemaligen Opel-Werks in Laer genannt und damit ein Datum für das Ende der Flächenaufbereitung genannt. Daraus ist nichts geworden.
Elf Jahre nach der Werksschließung soll Umgestaltung des Opel-Werks abgeschlossen sein
Das „2022“ ist mittlerweile aus dem Namen verschwunden. Aber drei Jahre nach dem ursprünglichen Zeitziel wird die Aufbereitung der 70 Hektar großen Fläche tatsächlich beendet sein – elf Jahre nach der Schließung des Opel-Werks. 160 Millionen Euro werden die Bodensanierung und der Aufbau eines Teils der neuen Infrastruktur gekostet haben, etwa die Hälfte davon werden durch Fördergelder finanziert. 870.000 Kubikmeter kontaminierter Erde, der größte Teil davon Hinterlassenschaften der Zeche und der Kokerei Dannenbaum aus der Zeit vor Opel, werden am Ende im Stadtteil Laer ausgebaut und 806.000 Kubikmeter nach ihrer Aufbereitung wieder eingebaut sein. Ein Mammutprojekt.
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Dessen Vermarktung längst schon abgeschlossen schien. „Wir sind ausverkauft“, hieß es noch vor einigen Monaten; sprich: alle Flächen sind verkauft oder reserviert. Nun aber ist plötzlich doch wieder ein Grundstück von beträchtlicher Größe zu haben; und das mittendrin in bester Lage. Ein weißer Fleck im Zentrum des Areals. Die Bochum Perspektive hat sich mit dem potenziellen Investor GS Real Estate darauf geeinigt, die Reservierung für das 12.811 Quadratmeter große Grundstück Nummer 12 an der Ecke Suttner-Nobel-Alle/Sophie-Opel-Straße aufzulösen (Grafik), da der „Investor uns keinen genauen Zeitpunkt für den Start der Baumaßnahme benennen konnte“, so Marcel Voß, Sprecher der städtischen Gesellschaft. „Wir verkaufen Grundstücke nur mit festen Bauzeitenplanungen.“
Auf Mark 51/ in Bochum ist eine zweite Kita geplant
Entstehen sollte auf dem Grundstück, das die Größe von fast zwei Fußballfeldern hat, eigentlich ein Bürogebäude. Nun ist es wieder auf dem Markt. Erste Gespräche mit Interessenten seien bereits geführt worden. Gebaut werden können an dieser Stelle sowohl Bürogebäude als auch Produktionsstätten.
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Vier weitere Flächen auf Mark 51/7 sind ebenfalls noch nicht verkauft, aber reserviert. Darunter ist auch das „Eckgrundstück“ im Südosten an der Wittener Straße, auf dem grundsätzlich der Bau eines bis zu 60 Meter hohen Gebäudes möglich ist. In diesem und im nächsten Jahr sollen jeweils zwei Areale verkauft werden, so die Auskunft der Bochum Perspektive. Allein bei den beiden Geschäften in diesem Jahr wird mit Verkaufserlösen von 11,6 Millionen Euro gerechnet. Die Einnahmen aus den Grundstücksverkäufen fließen in die Finanzierung der Flächenaufbereitung.
Geplant sind dort Gebäude für Produktion, Forschung, Büro sowie eine weitere Kita. Es wäre die zweite Kindertagesstätte neben der Einrichtung „Villa Luna“ vor dem O-Werk.
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Während die Arbeiten an der Energiezentrale der Stadtwerke Bochum und am fünften Parkhaus auf dem Areal im östlichen Teil des Geländes weitergehen, sollen nach Auskunft der Bochum Perspektive vier weitere Bauprojekte in diesem Jahr beginnen. Bauen wollen die Fiftyone Seven GmbH aus Essen (Grundstück 10-Nord), die Suttner-Nobel-Allee Liegenschaften GmbH aus Dortmund (13/14), die Bo 1 GmbH des ostwestfälischen Immobilienentwicklers Bremer (15b/16) sowie die Wittener OCS Gmbh (31).