Bochum. 40 Millionen Euro teurer wird die Entwicklung des Opel-Werks in Bochum in ein Wirtschafts- und Wissenszentrum. Das Land NRW hilft.
Fast 41 Millionen Euro mehr als ursprünglich geplant kostet die Umwandlung des früheren Opel-Werks in Bochum-Laer in ein hochmodernes Wirtschafts- und Wissenschaftsareal. Verantwortlich dafür sind, so die Entwicklungsgesellschaft Bochum Perspektive, „im Wesentlichen die außerordentlichen Preissteigerungen im Bausektor“. An der erfolgreichen Vermarktung des Areals ändert das aber offenbar nichts.
92 Prozent der Flächen verkauft oder reserviert
„Wir haben jetzt schon 92 Prozent aller Flächen verkauft oder reserviert“, sagt Ralf Meyer, Geschäftsführer der Bochum Perspektive und der Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft Bochum. „Und bis 2025 werden wir alle Flächen verkauft haben.“ Dann soll, Stand jetzt, auch das gesamte 70 Hektar große Areal baureif gemacht und abgerechnet worden sein. Elf Jahre nach dem Ende der Autoproduktion.
Noch einmal hat Bochum Fördermittel aus Düsseldorf erhalten, um einen Teil der gestiegen Kosten zu decken. Mit insgesamt weit mehr als 80 Millionen Euro unterstützt das Land den Umbau des Autowerks in ein innovatives Wirtschafts- und Denkzentrum. Die gesamten Umbaukosten in Laer werden mittlerweile auf 160 Millionen Euro taxiert.
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Stadt beteiligt sich mit weiteren 14 Millionen Euro
Auch Bochum muss – nach dem Ausstieg des früheren Miteigners Opel – als nun alleiniger Gesellschafter der Bochum Perspektive noch einmal in die Tasche greifen. Um 14 Millionen Euro erhöht sich der Eigenanteil der Stadt an den Entwicklungskosten. Der Rat der Stadt wird in dieser Woche über die überplanmäßige Bereitstellung von 21,156 Millionen Euro entscheiden und damit auch planmäßige Zahlungen bis 2025 vorziehen.
Überwiesen werden sollen sie nicht gestreckt über mehrere Jahre, sondern in einer Summe. Die Finanzierung wird möglich durch die in diesem Jahr außergewöhnlich hohen Schlüsselzuweisungen aus Düsseldorf an die Stadt: 27,5 Millionen Euro mehr als ursprünglich kalkuliert.
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Bosch-Tochter zieht Ende 2022 an, VW-Tochter folgt Monate später
Die nächsten Entwicklungsschritte in Laer werden, so Bochum-Perspektive-Chef Meyer, schon bald zu sehen sein. Ende 2022 will die Bosch-Tochter Escrypt ihr Domizil beziehen, wird der Krankenversicherer Viactiv mit seinen fast 800 Beschäftigen ebenso in den O-Werk-Campus einziehen wie die beiden erfolgreichen, aus der Ruhr-Uni entstandene IT-Unternehmen VMRay und Physec. Und nur einige Monate später könnte auch die VW-Tochter Volkswagen Infotainment ihre neue Firmenzentrale mit 18.000 Quadratmeter Bürofläche am Opel-Ring beziehen. Meyer spricht von einem weiteren Schub, der dann deutlich zu sehen sein werde.