Bochum-Stiepel. Spaziergänge am Kemnader See hatten sich bereits über die vielen Bagger in Oveney gewundert. Eine XXL-Minigolf-Anlage soll entstehen – mit Teich.
Da wundern sich die Spaziergänger am Kemnader See gerade nicht schlecht, wenn sie vom Parkplatz in Bochum-Stiepel in Richtung Haus Oveney laufen. Auf der beschaulichen Minigolf-Anlage direkt daneben wurde über Jahrzehnte eine ruhige Kugel geschoben – bis jetzt: Das gesamte Areal wird gerade von Baggern durchpflügt, kein Stein steht mehr auf dem anderen. „Da kommt bestimmt noch ein weiterer Parkplatz hin“, vermutet eine Passantin und irrt gewaltig.
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XXL-Anlage mit 24 Minigolfbahnen soll in Bochum entstehen
Denn die Minigolf-Bahn wird nicht etwa abgebaut, sie steht bald in völlig neuer Blüte. Die Kölner Rheinfit Sportakademie plant hier eine nagelneue XXL-Anlage mit 24 Bahnen, die ab dem kommenden Frühjahr die kleinen und großen Minigolf-Fans zu einer spannenden Tour über den komplett renovierten Platz einladen sollen. „Das wird richtig schön“, freut sich Geschäftsführer Daniel Becher.
Ende August wurde die traditionsreiche Minigolf-Bahn dafür geschlossen. Rund 40 Jahre lang versuchten dort zuvor unzählige Spieler ihr Glück auf den 18 Bahnen, an denen der Zahn der Zeit allerdings tüchtig genagt hatte. „Der Umbau war nötig“, sagt Kemnade-Betriebsleiter Dirk Clemens. Zwar wurden die alten Bahnen jedes Jahr repariert und neu gestrichen: „Aber als das Angebot kam, hier etwas völlig Neues aufzubauen, waren wir direkt Feuer und Flamme.“
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Die Rheinfit Sportakademie besteht aus den beiden Studienkollegen Daniel Becher (39) und Christoph Schipper (38), ehemalige Absolventen der Kölner Sporthochschule. Nach dem Studium beschlossen sie, ein Unternehmen zu gründen, um Fußball- und Feriencamps für Kinder und Jugendliche anzubieten. „Etwa 2500 Kinder nahmen daran pro Jahr in verschiedenen Bundesländern teil“, erzählt Becher, „aber irgendwann wurde das zeitlich einfach zu aufwendig.“ Weil Bechers Familie zuvor schon auf Minigolf-Anlagen in Köln und Siegen aktiv war, nahm die nächste Geschäftsidee der beiden Freunde Gestalt an: Sie eröffneten im Juni 2023 ihre erste eigene Bahn in Duisburg-Homberg.
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Jede Bahn bekommt ein eigenes Motto
„Adventure Minigolf“ nennt sich ihre Anlage, die sich von herkömmlichen Minigolf-Parcours grundlegend unterscheide. „Unsere Bahnen sind größer und breiter als normal“, sagt Becher. „Außerdem wird bei uns auf Kunstrasen und nicht auf Beton gespielt.“ Um möglichst viel Abwechselung ins Spiel zu bringen, bekommt jede Bahn ihr eigenes Motto: Sie werden in Bochum etwa nach der Zeche Gibraltar und nach dem Ruhrstadion benannt. Auch eine Currywurst-Bahn in leicht gebeugter Form ist geplant.
Viel soll dort entstehen: „Es gibt einen großen Teich, einen Wasserfall und einen Fluss, der mitten über den Platz fließt und ins Minigolfspiel mit eingebunden wird“, verrät Becher. Falls der Ball während des Spiels im Teich landet, ist das nicht weiter schlimm: „Das sind schwimmende Bälle.“
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Auch das Minigolf-Häuschen wird neu gestaltet
Doch bis die erste Kugel über den Platz flitzt, dauert es noch eine Weile. Anfang April soll „Adventure Minigolf“ am Kemnader See öffnen, bis dahin sind auf dem 4000 Quadratmeter großen Gelände zunächst die Bagger unterwegs. „Die alten Bahnen wurden mittlerweile abgerissen, was viel schwerer war, als wir zunächst dachten, weil sie aus massivem Beton bestanden“, erzählt Dirk Clemens. Auch das Minigolf-Häuschen am Eingang wird neugestaltet, dort gibt es künftig Getränke, Eis und Süßigkeiten.
„So schön direkt am See“
Die neuen Pächter aus Köln sind mit der Wahl ihres zweiten Standorts überaus zufrieden. „Es ist so schön direkt am See“, strahlt Daniel Becher. Weitere Minigolfanlangen haben sie derzeit aber nicht in Planung.
Statt wie üblich aus 18 Bahnen wird die neue Anlage am Kemnader See aus 24 Bahnen bestehen, die in sechs Bereiche aufgeteilt werden. „So gibt es auch die Möglichkeit, kleinere Runden zu spielen.“ Impressionen aus der Anlage in Duisburg finden sich hier: adventure-minigolf-duisburg.de