Bochum. Gerade zwei Wochen hat der Burger-Laden „Burger Nova“ in Bochum-Linden durchgehalten. Der Eigentümer möchte verkaufen. Was dahinter steckt.

Erst vor etwa zwei Wochen hat in Bochum-Linden das neue Burger-Restaurant „Burger Nova“ eröffnet. Dort speisen durften jedoch nur wenige. Nach knapp einem halben Monat beschloss Betreiber Aaron Safarov, seinen Laden bereits wieder zu schließen. Ein Aushang im Fenster des Lokals weist darauf hin, dass das Geschäft zum Verkauf stehe – ein überraschender Schritt, der sich irgendwie einreiht in die vorigen Restaurants am Standort in der Straße Am Krüzweg mit ebenfalls nur kurzer Lebensdauer.

Lindener Burger-Laden schließt keinen Monat nach Eröffnung

Der 39-jährige Solarmonteur Aaron Safarov hatte sich mit dem „Burger Nova“ eigentlich einen lang gehegten Traum erfüllen wollen. Mit seinen qualitativ hochwertigen, hausgemachten Burgern wollte er frischen Wind in das Lindener Lokal bringen, in dem bis vor kurzem noch das spanisch-mexikanische Restaurant „La Paz“ seinen Sitz hatte.

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Doch nur wenige Tage nach der Eröffnung häuften sich die Probleme. Safarov hatte den Laden zwar alleine gekauft, wollte ihn jedoch gemeinsam mit einem Freund führen. „Eigentlich war alles geklärt“, erzählt er, doch am Eröffnungstag habe es plötzlich Streit gegeben. In Sachen Geld seien sich die beiden Männer nicht einig geworden. Die Spannungen seien schließlich so weit eskaliert, dass Safarovs Freund, der der Küchenchef werden sollte, schon nach wenigen Tagen nicht mehr im Restaurant aufgetaucht sei.

Das soll nun mit dem Restaurant „Burger Nova“ passieren

Für Safarov, der neben dem Restaurant weiterhin als Solarmonteur arbeitete, um seine Familie finanziell abzusichern, sei dies ein schwerer Schlag gewesen, berichtet er. „Meine Frau hat mir ein paar Tage geholfen.“ Auf Dauer sei das aber keine Lösung. „Die Kinder hätten dann zu viel Zeit alleine zu Hause verbringen müssen.“

Im Fenster des Lindener Lokals
Im Fenster des Lindener Lokals "Burger Nova" hängen Verkaufsschilder.  © WAZ Bochum | Inga Bartsch

Ohne die Unterstützung seines Freundes und ohne jemanden, dem er die Verantwortung für den Restaurantbetrieb anvertrauen wollte, traf Safarov also die Entscheidung, das Burger-Restaurant wieder zu schließen. „Ich habe es einfach nicht geschafft, das Restaurant alleine weiterzuführen“, gesteht er. Und eine andere Möglichkeit, den Laden auch weiterhin zu betreiben, sieht der Solarmonteur gerade nicht. Deshalb hängte er etwa Mitte August ein Schild ins Fenster des Restaurants. Neben den Aufklebern mit der Beschriftung „Neueröffnung“ steht in Handschrift: Zu verkaufen: 015772881889.

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„Es war immer mein Traum“: Bochumer Gastronom will sich nicht entmutigen lassen

Trotz der bitteren Erfahrung lässt sich Safarov nicht entmutigen. „Es war immer mein Traum, ein Restaurant zu eröffnen“, betont er. Irgendwann will er es auf jeden Fall noch einmal versuchen mit dem eigenen Restaurant. Die gescheiterte Unternehmung sieht er daher auch als wertvolle Erfahrung. „Ich habe viel daraus gelernt und weiß jetzt, wie ich es in Zukunft nicht wieder machen werde.“

Besonders nehme er aus dem gescheiterten Restaurant in Linden mit, dass eine bessere Vorbereitung mit noch klareren und vor allem vertraglich festgehaltene Vereinbarungen notwendig seien, bevor man ein solches Projekt in Angriff nehme, sagt Safarov und wirkt dabei etwas selbstironisch. „Ich weiß jetzt, dass ich mich nicht einfach auf andere verlassen kann, nur weil sie mir ihr Wort für eine gute Zusammenarbeit geben.“

Was mit dem Restaurant in der Straße Am Krüzweg passieren wird, ist noch unklar. Safarov hofft, dass sich bald ein Käufer findet, der den Laden in Linden weiterführt. Ernsthaften Interessenten hat er bislang aber noch nicht gefunden.

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