Bochum-Langendreer. Dass Rewe schließt, war ein Schock für einen Bochumer Stadtteil. Nun steht fest, welcher Lebensmittelanbieter folgen wird. Das ist geplant.

Seit fast zwei Jahren steht das Ladenlokal im Herzen von Bochum-Langendreer leer. Am 10. Dezember 2022 hatte der Rewe im Carré an der Alten Bahnhofstraße 121-123 seinen letzten Verkaufstag. Seither ist in dem kleinen Einkaufszentrum zwischen Unterstraße und Volkspark nicht mehr viel los. Frisör, Apotheke und der Fressnapf halten tapfer durch. Doch ein neuer Ankermieter, der mehr Kundschaft und Kaufkraft anzieht, wäre schon schön. Dass es wieder ein Lebensmittelanbieter sein soll, steht schon länger fest. Erst jetzt aber ist der Name des Rewe-Nachfolgers bekannt: Kein Supermarkt, dafür ein Discounter – Penny.

Rewe-Aus in Bochum: Nachfolger steht in den Startlöchern

Milan Kremer von der Kremer & Winterpacht Immobilien und Planungs GmbH aus Hattingen, die das Carré verwaltet, will das jedoch noch nicht bestätigen. Es sei „immer wieder spannend“, welche Namen für das Carré herumgeistern würden, sagt er auf Anfrage unserer Redaktion. Er habe schon alles gehört. Klar sei nur, dass ein Lebensmittelanbieter auf den Rewe folgen werde. „Wir befinden uns aktuell noch in der Bauantragsphase. Sobald die Stadt das Go gibt, geht es unmittelbar los.“

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Der Name Penny wird dann bei den weiteren Recherchen bestätigt. „Für Penny liegt ein Bauantrag vor“, teilt Stadtsprecher Thomas Sprenger auf Nachfrage mit. „Geplant ist, nicht nur die ehemalige Rewe-Fläche zu nutzen, sondern noch eine weitere Fläche hinzuzunehmen.“ Das Prüfverfahren sei aber noch nicht abgeschlossen.

Auf dieser Hinweistafel des Carrés in Bochum-Langendreer wird bald der Name Penny zu lesen sein.
Auf dieser Hinweistafel des Carrés in Bochum-Langendreer wird bald der Name Penny zu lesen sein. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Auch Penny selbst macht aus den Expansionsplänen kein Geheimnis: „Ja, es ist vorgesehen, den Standort als Penny-Markt zu betreiben“, sagt Christian Gerhards, Expansionsmanager Region West. Man warte derzeit auf die Baugenehmigung. Davon hänge dann auch der Zeitplan ab. Klar sei, dass im früheren Ladenlokal viel verändert werden müsse. „Es handelt sich um eine aufwendige Kernsanierung. Nichts wird an den Rewe erinnern.“ Die Größe des alten Marktes wolle man übernehmen.

„Die Leute wünschen, nicht mehr so weite Wege für den Einkauf zurücklegen zu müssen.“

Karsten Höser, Werbegemeinschaft

Zu wenig Kundschaft und in der Folge fehlende Wirtschaftlichkeit – damit hatte Rewe vor zwei Jahren den Rückzug aus dem Carré begründet. Und so überrascht es nun doch etwas, dass ausgerechnet Penny als ein Unternehmen der Rewe-Gruppe die Nachfolge an diesem doch als unrentabel eingestuften Standort antritt. Christian Gerhards findet das gar nicht verwunderlich: „Rewe und Penny sind zwei unabhängige Geschäftseinheiten innerhalb der Rewe-Group. Für Rewe war der Standort anscheinend nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben. Penny verfolgt als Discounter andere Konzepte und sieht hier das Potenzial, als Nahversorger eine wichtige Lücke in Langendreer zu schließen.“

Auf der Hinterseite des früheren Rewe-Gebäudes in Bochum-Langendreer wird schon fleißig gearbeitet.
Auf der Hinterseite des früheren Rewe-Gebäudes in Bochum-Langendreer wird schon fleißig gearbeitet. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

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Darüber ist auch Karsten Höser von der Werbe- und Aktionsgemeinschaft Bochum-Langendreer (WAB) froh. Wenngleich ihm eine große Lösung mit Edeka und Rewe schon lieber gewesen wäre. „Doch das kann man halt nicht erzwingen. Gut, dass es ein Nahversorger ist und kein Billigladen.“ Zur Erinnerung: Auch „Action“ war gerüchteweise lange Zeit im Gespräch. Höser weiß, „dass sich die Menschen im Viertel gewünscht haben, keine langen Wege mehr für den Einkauf zurücklegen zu müssen“. Außerdem gebe es in Langendreer keinen Penny. „Er ist dann eine gute Ergänzung zu den nahegelegenen Aldi und Netto.“

Wellness und Bäcker im Gespräch

Neben dem Penny soll es noch zwei weitere neue Angebote im Carré in Bochum-Langendreer geben: einen Bäcker und einen Wellness-Bereich. Letzteres kann Milan Kremer, der Verwalter des Grundstücks, bestätigen. Ein „kleiner Anbieter“ werde „zeitnah eröffnen“. Es handele sich dabei aber nicht um „das klassische Wellness-Konzept“.

Ob es auch eine Bäckerei geben wird, „wird man sehen“, so Kremer. „Da ist nichts spruchreif.“ Sicher sei hingegen, dass der Parkplatz so bestehen bleibe, aber aufgehübscht werde.