Bochum. Seit 2015 ist Thomas Eiskirch (SPD) Oberbürgermeister in Bochum. Noch mal will er nicht antreten. Stationen seiner Vita: So kam er zur Politik.

Nach zwei Amtszeiten soll Schluss sein: Mit der Ankündigung, dass er bei der Kommunalwahl im kommenden Jahr nicht erneut kandidieren wird, hat Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch am Dienstag überrascht. Anlass, zurückzublicken auf den Werdegang des 53-jährigen SPD-Mannes, der erst in den Landtag und dann ins Bochumer Rathaus zog.

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Eiskirch ist ein Bochumer Junge – geboren aber, das verrät er auf seiner Homepage, wurde er am 4. November 1970 in Hagen. „Das lag aber nur an der Tante, die dort Hebamme war.“ Aufgewachsen („seit der zweiten Lebenswoche“) ist er in der Stadt, deren Oberhaupt er später werden sollte: Im Ehrenfeld ging er in den Kindergarten, in Stiepel und Querenburg in die Grundschule. 1990 machte er das Abitur am Albert-Einstein-Gymnasium. Die Schule gibt es inzwischen nicht mehr, aus Einstein-Gymnasium und dem Gymnasium am Ostring wurde 2010 am Standort Querenburger Straße das Neue Gymnasium.

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Thomas Eiskirch: Der Opa brachte ihn zur Politik

Erste Kontakte zur Politik bescherte dem noch jungen Thomas sein Opa, vermerkt er in der Vita: 1983 habe er in der Ruhrlandhalle mit dem Großvater eine Versammlung mit Helmut Schmidt nach dem Ende der sozialliberalen Koalition besucht, notiert Eiskirch. Fünf Jahre später, 1988, trat er in die SPD ein. Motto: „Mitmachen statt mitmeckern“.

Wahlkampf vor der Landtagswahl 2012: Seinerzeit wurde Thomas Eiskirch zum dritten Mal direkt in den Landtag gewählt.
Wahlkampf vor der Landtagswahl 2012: Seinerzeit wurde Thomas Eiskirch zum dritten Mal direkt in den Landtag gewählt. © FUNKE Foto Services (Archiv) | Ingo Otto

Beruflich zog es Eiskirch nach dem Zivildienst in einer Kindertageseinrichtung zur Ruhr-Universität. Dort studierte er Ökonomie, wechselte fürs Hauptstudium an die Uni Dortmund – schloss dieses allerdings nie ab. Denn aus dem Nebenjob in der Immobilienbranche ergab sich 2000 die Chance einer Festanstellung als Prokurist in einem Unternehmen. Er habe „Verantwortung übernehmen“ wollen, deshalb das Studium nicht mehr zum Ende geführt.

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Erst in den Landtag, dann ins Bochumer Rathaus

Um die Jahrtausendwende macht sich Eiskirch in der Politik mehr und mehr einen Namen. 1999 wird er zum Vorsitzenden des SPD-Stadtbezirks Bochum-Süd gewählt, zieht 2005 erstmals in den NRW-Landtag ein („leider in die Opposition“). Auch 2010 und bei den vorgezogenen Neuwahlen 2012 holte er ein Direktmandat für den Landtag. Dort wirkte er unter anderem als wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion.

2015 aber rief die Heimat: Die Bochumer SPD schlug Eiskirch als Oberbürgermeisterkandidat vor, die Grünen unterstützten ihn – und die Wählerinnen und Wähler schenkten dem damals 44-Jährigen ihr Vertrauen. In der Stichwahl siegte Eiskirch mit 53,07 Prozent der Stimmen gegen CDU-Kandidat Klaus Franz.

Glückwunsch von der Vorgängerin: Bochums Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz (SPD) gratuliert Thomas Eiskirch am 27. September 2015, dem Tag der Stichwahl, im Bochumer Rathaus.
Glückwunsch von der Vorgängerin: Bochums Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz (SPD) gratuliert Thomas Eiskirch am 27. September 2015, dem Tag der Stichwahl, im Bochumer Rathaus. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto

Bei der nächsten Oberbürgermeisterwahl im September 2020 brauchte es keine Stichwahl mehr: Mit 61,76 Prozent der Wählerstimmen wurde Eiskirch da im Amt bestätigt.

Thomas Eiskirch privat: Verheiratet, zwei Kinder, VfL-Fan

Seit 1998 sind Thomas und Marion Eiskirch – hier nach der Oberbürgermeisterwahl 2015 – verheiratet. „Die beste Entscheidung des Lebens“, hat Thomas Eiskirch dazu in seiner Vita notiert.
Seit 1998 sind Thomas und Marion Eiskirch – hier nach der Oberbürgermeisterwahl 2015 – verheiratet. „Die beste Entscheidung des Lebens“, hat Thomas Eiskirch dazu in seiner Vita notiert. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto

Auch zum Privatleben hat der Politiker einige wichtige Stationen in seinem Lebenslauf markiert: 1998 heiratete er seine Frau Marion („Die beste Entscheidung des Lebens“), 2002 und 2005 kamen Sohn und Tochter zur Welt. „In guten wie in schlechten Tagen“ hält er außerdem zu „seinem“ VfL Bochum: Seit 1986 sei sein Platz im Ruhrstadion im Block O rechts. „Das ist bis heute so“.

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