Bochum. . Wie sieht eigentlich so ein Leben als Oberbürgermeister aus? Valentin Hoffmann hat bei Thomas Eiskirch nachgefragt.
Im September haben in Nordrhein-Westfalen Kommunalwahlen stattgefunden. In Bochum wurde nach einer Stichwahl Thomas Eiskirch von der SPD zum neuen Oberbürgermeister gewähl. Das hat MediaCampus-Reporter Valentin Hoffmann zum Anlass genommen, um mit Oberbürgermeister Eiskirch über seinen „neuen Job“ zu sprechen.
Valentin Hoffmann: Was werden Sie in Bochum verändern und was sind Ihre Ziele?
Thomas Eiskirch: Mein Ziel ist es, dass wir den überproportionalen Bevölkerungsrückgang stoppen und dass Bochum eine Stadt wird, in die jeder kommen will. Bochum soll der „place to be“ werden, an dem es spannende Arbeitsplätze gibt, an dem man super wohnen kann und jeder die richtige Wohnform für die jeweilige Lebenssituation finden kann. Bochum soll ein Ort sein, an dem man sich gerne aufhält, da es hier viele interessante Möglichkeiten in den Bereichen Bildung und Kultur gibt.
Was macht Ihnen am Oberbürgermeisterjob bisher am meisten Spaß und was am wenigsten?
Ich finde meine Aufgabe bisher „schön anstrengend“ - schön und anstrengend. Aber das ist genau das, was ich mir gewünscht habe: direkten Einfluss nehmen zu können, etwas gestalten zu können - und das mit Vollgas.
Wann haben Sie angefangen sich für Politik zu interessieren und wie kamen sie überhaupt darauf Politiker zu werden?
Ich habe angefangen mich für Politik zu interessieren, als ich zwölf Jahre alt war. Damals kam Helmut Schmidt in die Ruhrlandhalle in Bochum. Richtig engagiert habe ich mich mit 17 Jahren bei mir in der Schule in Bochum. Dort habe ich mich für Demokratie eingesetzt. Ich bin der Meinung, dass Demokratie nur funktioniert, wenn alle mitmachen und nicht nur mitmeckern.
Ich habe mich nie wirklich dafür entschieden, Politiker zu werden. Das ist damals einfach passiert, als ich anfing, ehrenamtlich als Politiker zu arbeiten. 2005 ging ich dann in den Landtag.
Was unterscheidet ihren alten von dem neuen Job und was hat sich für Sie verändert?
Ich muss nicht mehr nach Düsseldorf. Ich kann in Bochum arbeiten. Das finde ich sehr schön, da ich nun in der eigenen Stadt für die eigene Stadt arbeiten kann. Und man wird noch öfter erkannt. Was oftmals schön ist, im Privaten jedoch manchmal auch anstrengend sein kann.
Wird in Ihren Plänen auch etwas dabei sein, was für uns Jugendliche interessant ist ?
Ja, klar. Ich möchte in die Schulgebäude, aber vor allem auch in die technische Infrastruktur der Schulen investieren. Ich werde Wlan sowie die Breitbandverbindungen in den Schulen ansprechen, da diese moderne Arten des Lernens erst ermöglichen.Der zweite interessante Punkt für euch wird Wlan in Bus, Bahn oder Haltestellen sein. Ab Januar fährt der erste Probebus hier in Bochum.
Wie haben Sie es im Wahlkampf geschafft, so viele Stimmen für sich zu gewinnen?
Ich glaube, dass ich es geschafft habe, so viele Stimmen für mich zu gewinnen, da ich viel unterwegs war. Ich bin mit über 16 000 Personen persönlich in Kontakt gekommen. Und ich hoffe, dass sich so jeder ein Bild - hoffentlich ein positives - von mir machen konnte.
Wie wird man eigentlich Oberbürgermeister?
Die einfache Antwort lautet: Indem man von der Mehrzahl der Bochumer und Bochumerinnen gewählt wird.
Wie sieht Ihr Arbeitstag aus?
Mein Arbeitstag beginnt meistens gegen acht Uhr und endet gegen 22 bis 23 Uhr. Dabei sehen die Aufgaben für einen Tag ganz unterschiedlich aus. Ich führe aber viele Gespräche und habe natürlich auch Aktenarbeiten zu erledigen. Hinzukommen Reden bei öffentlichen Terminen.
Was hatten Sie früher in der Schule in Politik für Noten?
Ich stand in Politik schon immer ganz gut, da es ein Fach ist, dass mich schon damals sehr interessiert hat. Und was man gerne macht, macht man meistens auch gut.
Was haben Sie für Hobbys und was machen Sie gerne in ihrer freien Zeit?
Mein größtes Hobby ist der VFL Bochum. In meiner freien Zeit unterstütze ich ihn und gehe ins Stadion. Dort stehe ich in der Ostkurve. Außerdem lese ich sehr gerne Krimis.
MediaCampus-Reporter Valentin Hoffmann, Klasse 8d, Schiller-Schule Bochum