Bochum-Wattenscheid. Händler wollen den Platz vor ihren Läden „beben“ lassen. Zum Ferien-Ende gibt‘s in Bochum-Wattenscheid ein buntes Programm. Das sind die Preise.
Hunderte Flyer werden verteilt, auch die Plakate hängen schon und weisen darauf hin, was sich in Bochum-Wattenscheid rund um den August-Bebel-Platz in den vergangenen Wochen eh schon herumgesprochen hat: Zum dritten Mal findet am Freitag, 16. August, die Veranstaltung „Der Bebel bebt“ statt. Und zwar wieder nach Feierabend. Von 18 bis 22 Uhr gibt es Late-Night-Shopping mit Live-Musik und Modenschau.
Mit Late-Night-Shopping: Stadtteil-Party wird immer größer
Michaela Dittmann vom Derpart-Reisebüro zählt zum Organisations-Team. Sie freut sich, dass beim Fest auf dem August-Bebel-Platz immer mehr Geschäftsleute mitmachen. „In diesem Jahr sind erstmals auch das Lernstudio, das Elektrodepot und Elektrotechnik Ratajczak dabei. Wir werden größer.“ Zu groß soll die Stadtteil-Party aber nicht sein. „Charmant und klein, aber fein“, heißt die Devise.
„Wir möchten zeigen, dass auch auf dem Bebel was los ist und es hier viele inhabergeführte Geschäfte gibt.“
Und die habe sich bislang bewährt, sagt Ditmmans Kollege Marco Ostermann. Bei der Premiere 2019 seien 1000 Besucher gekommen. Und auch im vergangenen Jahr, nach der Corona-Pause, habe das Wetter die Menschen nicht davon abgehalten, „bei Regen ausgelassen zu tanzen“. Bei guter Witterung hoffe man nun wieder auf rund 1000 Gäste.
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Um diese anzulocken, wurde die Oldie-Band „The Servants“ engagiert, die regelmäßig in Wattenscheid auftritt und stets für ordentlich Party sorgt, etwa im Kolpinghaus in Höntrop. Nun werden sie zweimal eine Stunde auf dem August-Bebel-Platz hinter dem Derpart-Reisebüro spielen.
Dazwischen gibt es eine Modenschau, organisiert von Jennifer Buczek von Bogasero (Raumausstattung, Wohndekoration, Mode). Freundinnen, Kundinnen und Familienmitglieder werden wieder als Models auf der Bühne stehen und Trends der Herbst- und Wintermode präsentieren. Zum Abschluss werden die Gewinner der Tombola gezogen, für die viele Sachpreise bereitstehen.
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„Der Erlös der Tombola und der Veranstaltung an sich kommt dem Hospizverein Wattenscheid zugute“, erklärt Michaela Dittmann. „Wir Geschäftsleute wollen mit dem Fest keinen Gewinn machen.“ Wohl aber für mehr Belebung „oben“ in Wattenscheid-City sorgen. Denn die meisten Aktivitäten gebe es „unten“, am Alten Markt, sagt Martin Conrads vom Reisebüro Keyser im Hinblick unter anderem auf Stadt- und Weinfest. „Wir möchten zeigen, dass auch auf dem Bebel was los ist und es hier viele inhabergeführte Geschäfte gibt.“ Vielen sei das nicht bewusst. „Oft hört man ,ach, hier gibt es das und das? Wussten wir gar nicht‘“, weiß Marco Ostermann zu berichten.
„Wir werden oft durch das Fest erstmals wahrgenommen. Und dann bleiben die Kunden uns treu.“
Eben weil man keinen Reibach mit „Der Bebel bebt“ machen wolle, halte man auch die Preise moderat. „Die Bundesliga-Stadionwurst von Thiers gibt es für drei Euro im Brötchen, das Jever-Bier für 3,50 Euro“, zählt Ostermann auf. Den Erfolg der Veranstaltung könne man ohnehin nicht am Umsatz messen. Das mache sich erst später bezahlt. „Wir werden oft durch das Fest erstmals wahrgenommen“, berichtet Jennifer Buczek aus den Vorjahren. „Und dann bleiben die Kunden uns treu.“
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An „Der Bebel bebt“ nehmen teil: Derpart-Reisebüro Wattenscheid, Sanitätshaus Ilse, Bogasero, Reisebüro Keyser, Café „Kleine Auszeit“, Augusta Food, Augenoptik Burchardt, Lernstudio Wattenscheid, Elektrotechnik Ratajczak, Elektro-Depot, Ruhrpott-Grill, Getränkehandel Heitkemper und Fleisch- und Wurstwaren Thiers.
Doppeldeutiger Titel
„Der Bebel bebt“ – der Titel der Veranstaltung in Wattenscheid könnte durchaus doppeldeutig sein. Denn die Planung für den Umbau des August-Bebel-Platzes sorgt vor Ort auch für ein Beben. Dass der Parkplatz u.a. mit einem mehrstöckigen Haus und einem Parkhaus dahinter bebaut werden soll, schmeckt den Geschäftsleuten nicht. „Dann sind wir mehr als ein Jahr nicht anfahrbar. Das wird übel“, schwant Martin Conrads vom Reisebüro Keyser nichts Gutes. „Die Bauphase werden einige von uns nicht überleben.“
„Wir haben nichts dagegen, dass der August-Bebel-Platz schöner wird“, sagt Michaela Dittmann. Aber auch sie hält Aktion für „nicht durchdacht“. Besonders im Hinblick auf den Plan, die Durchfahrtsstraße für den normalen Verkehr zu sperren. „Das gibt drumherum ein großes Chaos“, befürchtet Marco Ostermann. Die Stadt Bochum will 2028 mit dem Umbau beginnen. Die Planung dafür hat bereits begonnen.