Malmö/Hamburg. Deutschland hat sich beim Eurovision Song Contest 2013 in Malmö ordentlich blamiert. Erst verpuffte der “glorreiche“ Auftritt von Cascada beim Publikum. Dann patzte die deutsche Jury-Chefin Lena Meyer-Landrut bei der Punktevergabe. Für den ESC 2014 will sich die ARD auf die Songauswahl konzentrieren. Vielleicht sollte der deutsche Beitrag dann nicht so klingen, wie das diesjährige Siegerlied der Dänin Emmelie de Forest.

Die deutsche Delegation war am Ende des Eurovision Song Contest vor allem ratlos. Fakt war ein enttäuschender 21. Platz für Deutschland beim ESC 2013. Mit all ihrer Stimmgewalt, mit Glitzerkostüm und Pyrotechnik war die deutsche Disco-Pop-Formation Cascada entgegen der Erwartungen beim europäischen Publikum durchgefallen. Dieses ließ sich von der 20-jährigen Dänin Emmelie de Forest verzaubern, die barfuß und im Sterntaler-Kleidchen souverän den ESC-Sieg einfuhr.

"Natürlich sind wir alle überrascht und enttäuscht" - Cascada-Sängerin Natalie Horler versuchte erst gar nicht, ihr schlechtes Abschneiden im ESC-Finale schön zu reden. "Ich habe es super erlebt, ich kann nichts Anderes sagen. Es war die geilste Woche meines Lebens, meiner Karriere", sagte die Sängerin um kurz vor 1 Uhr nachts in einer Live-Schaltung von Malmö nach Hamburg.

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"Die Halle war am Toben, ich glaube, wir sind alle überrascht und wir haben natürlich ein ganz anderes Feedback die ganze Zeit bekommen. Ich find's superschade, aber ich habe auch die ganze Woche gesagt: man steckt da nicht drin, man weiß nicht, wie die Leute voten..." Nach Monaten ohne Alkohol habe sie jetzt erstmal Lust, Sekt zu trinken, sagte sie im Interview mit Moderatorin Barbara Schöneberger, die durch die Hamburger Grand-Prix-Party führte.

Bei Cascada glitzerte am Ende des ESC 2013 nur das Kleid

Mit Albanien, Österreich, Israel, Spanien und der Schweiz hatten lediglich fünf von 38 Ländern Punkte für den deutschen Beitrag übrig. Auf gerade einmal 18 Zähler hatte es Horler mit ihrem Auftritt im goldenen Glitzerkleid gebracht. Es ist das schlechteste deutsche Abschneiden seit 2008, als die Pop-Band No Angels mit nur 14 Punkten nach Hause fahren musste.

Dänin gewinnt ESC

Sie war die Gewinnerin des Abends: Emmelie de Forest siegte souverän ...
Sie war die Gewinnerin des Abends: Emmelie de Forest siegte souverän ... © AFP
.... für Dänemark. 281 Punkte heimste ihr Song
.... für Dänemark. 281 Punkte heimste ihr Song "Only" Teardrops eon © dpa
Platz 2: Farid Mammadov für Aserbaischan mit dem Lied
Platz 2: Farid Mammadov für Aserbaischan mit dem Lied "Hold Me" - 234 Punkte. © dpa
Sängerin Zlata Ognevich holte 214 Punkte für die Ukraine - mit dem Song Gravity
Sängerin Zlata Ognevich holte 214 Punkte für die Ukraine - mit dem Song Gravity" © dpa
Norwegens Margaret Berger sang
Norwegens Margaret Berger sang "I feed you my Love" - das reichte für Platz 4 und 191 Punkte. © AFP
Russlands Dina Garipova kam auf Platz 5 mit
Russlands Dina Garipova kam auf Platz 5 mit "What if" und 174 Punkte. © dpa
Koza Mostra feat. Agathon Iakovidis traten für Griechenland an mit dem dem Krisensong:
Koza Mostra feat. Agathon Iakovidis traten für Griechenland an mit dem dem Krisensong: "Alcohol is free". Immerhin: Platz 6 mit 152 Punkten. © Getty Images
Italiens Marco Mengoni kam mit
Italiens Marco Mengoni kam mit "L'Essenziale" auf 126 Punkte und Platz 7. © dpa
Maltas Beitrag
Maltas Beitrag "Tomorrow" von Gianluca Bezzina erhielt 120 Punkte - Platz 8. © dpa
Sängerin Anouk repräsentierte die Niederlande - mit
Sängerin Anouk repräsentierte die Niederlande - mit "Bird": 114 Punkte und Platz 9 © dpa
Sänger ByeAlex trat für Ungarn an. Sein Lied
Sänger ByeAlex trat für Ungarn an. Sein Lied "Kedvesem" erhielt 84 Punkte - Platz 10 © dpa
Aliona Moon vertrat die Republik Moldau mit dem Lied
Aliona Moon vertrat die Republik Moldau mit dem Lied "A Million" - Platz 11 und 71 Punkte © Getty Images
Die gleiche Punktzahl erhielt Roberto Bellarosa, der für Belgien
Die gleiche Punktzahl erhielt Roberto Bellarosa, der für Belgien "Love Kills" sang - und damit auf Platz 12 landete. © dpa
Große Show, schrille Stimme: Cezar sang
Große Show, schrille Stimme: Cezar sang "It's my life" - das reichte für 65 Punkte und Platz 13. © dpa
Schwedens Robin Stjernberg (C) ersang sich mit
Schwedens Robin Stjernberg (C) ersang sich mit "You" 62 Punkte und den 14. Platz. © AFP
Georgien trat mit dem Duo Sophie & Nodi an. Ihr Lied
Georgien trat mit dem Duo Sophie & Nodi an. Ihr Lied "Waterfall" ehielt 50 Pubkte - Platz 15. © dpa
Alyona Lanskaya für Weißrussland kam mit
Alyona Lanskaya für Weißrussland kam mit "Solayoh" und 48 Punkten auf den 16. Rang © dpa
Island wurde durch  Eythor Ingi Gunnlaugsson vertreten. Er sang
Island wurde durch Eythor Ingi Gunnlaugsson vertreten. Er sang "Eg a lif" und kam damit auf den 17. Platz (47 Punkte). © dpa
Dorians sang für Armenien
Dorians sang für Armenien "Lonely Planet" - es reichte für 41 Punkte und Platz 17. © dpa
Bonnie Tyler hatte sich sicherlich mehr erhofft: Ihr Lied
Bonnie Tyler hatte sich sicherlich mehr erhofft: Ihr Lied "Believe in me" brachte Großbritannien 23 Punkte und Platz 19. © AFP
Esland trat mit Birgit Oigemeel und dem Lied 'Et uus saaks alguse' an - dafür gab's 19 Punkte und Platz 20.
Esland trat mit Birgit Oigemeel und dem Lied 'Et uus saaks alguse' an - dafür gab's 19 Punkte und Platz 20. © dpa
Natalie Horler von
Natalie Horler von "Cascada" war höher gehandelt worden - aber am Ende reichte ihr Song "Glorious" nur für magere 18 Punkte und Platz 21. © dpa
Auch Litauens Andrius Pojavis enttäuschte: 17 Punkte gab's für
Auch Litauens Andrius Pojavis enttäuschte: 17 Punkte gab's für "Something" - Platz 22. © dpa
Amandine Bourgeois stürzte für Frankreich ab - ihr Lied
Amandine Bourgeois stürzte für Frankreich ab - ihr Lied "L'enver et moi" konnte nicht recht begeistern: 14 Punkte und Platz 23. © AFP
Krista Siegfrids trat für Finnland an - mit dem Song
Krista Siegfrids trat für Finnland an - mit dem Song "Marry Me" ... © Getty Images
.... aber letztlich half auch kein pseudoskandalöses Küsschen: 13 Punkte und der 24. Platz.
.... aber letztlich half auch kein pseudoskandalöses Küsschen: 13 Punkte und der 24. Platz. © Getty Images
El Sueno de Morfeo - der Beitrag Spaniens hieß
El Sueno de Morfeo - der Beitrag Spaniens hieß "Contigo hasta es final" - ganz final war es nicht: Aber mit 8 Punkten landeten die Iberer auf dem vorletzten Platz. © dpa
Singer Ryan Dolan representing Ireland   performing during the Grand Final of the Eurovision Song Contest 2013 in Malmo, Sweden, 18 May 2013. The annual event is watched by millions of television viewers who also take part in voting. Photo: Joerg Carstensen/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Singer Ryan Dolan representing Ireland performing during the Grand Final of the Eurovision Song Contest 2013 in Malmo, Sweden, 18 May 2013. The annual event is watched by millions of television viewers who also take part in voting. Photo: Joerg Carstensen/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++ © dpa
Schlusslicht: Die glorreichen Iren, die den ESC so oft gewonnen haben wie kein anderes Land erlebten mit Ryan Dolan und seinem Song 'Only love survives' ein Desaster - trotz leicht geschürzter Show-Einlage: 5 Punkte, Platz 26.
Schlusslicht: Die glorreichen Iren, die den ESC so oft gewonnen haben wie kein anderes Land erlebten mit Ryan Dolan und seinem Song 'Only love survives' ein Desaster - trotz leicht geschürzter Show-Einlage: 5 Punkte, Platz 26. © dpa
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"Für 2014 wollen wir uns noch mehr auf die Songauswahl konzentrieren", lenkt am Tag nach dem Finale der ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber den Blick nach vorne. Gerade mit dem Lied hatte es vor dem diesjährigen ESC mächtig Ärger gegeben: "Glorious" hatte stark in der Kritik gestanden, weil das Lied sehr an das Siegerlied von 2012, "Euphoria" von Loreen, erinnere. Der für den ESC zuständige NDR hatte schließlich ein musikwissenschaftliches Gutachten erstellen lassen, um Plagiatsvorwürfe offiziell auszuräumen.

ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber auf der Suche nach weiteren Gründen für die Schlappe: "Es gibt sicher auch eine politische Lage. Ich will nicht sagen "18 Punkte für Angela Merkel". Aber man muss eben auch sehen, da stand nicht nur Cascada, sondern da stand auch Deutschland auf der Bühne."

Favoritin Emmelie de Forest aus Dänemark gewann mit "Only Teardrops" überlegen

Im Gegensatz zu Deutschland wurde Dänemark den hoch gesteckten Erwartungen voll gerecht. Im Vorfeld als haushohe Favoritin gehandelt, siegte Sängerin de Forest mit ihrem Pop-Lied "Only Teardrops" souverän mit 281 Punkten. "Es war überwältigend", beschrieb sie hinterher ihren Auftritt, bei dem die dänischen ESC-Macher auf Ethno-Optik gesetzt hatten. Vor feuerroter Kulisse und begleitet von Flötenspielern und Trommlern präsentierte de Forest ihr Lied.

Die 11.000 Zuschauer in der Arena von Malmö habe sie "richtig fühlen" können, sagte die 20-Jährige. Ihren ESC-Auftritt noch einmal wiederholen und wie die deutsche ESC-Siegerin von 2010, Lena Meyer-Landrut, zur Titelverteidigung antreten werde sie aber trotz aller Freude wohl nicht. "Man weiß nie, was die Zukunft bringt, aber ich glaube nicht", sagte die Dänin.

Peinlicher Patzer von Lena Meyer-Landrut in der deutschen ESC-Jury

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Vom Hype zur Häme: Beim Grand Prix 2010 war Lena Deutschlands Liebling, beim Eurovision Song Contest 2013 wurde sie für manche zum Lästeropfer. Die 21-Jährige durfte als Jurypräsidentin die deutsche Punktewertung verkünden - und leistete sich einen Versprecher. "Zehn Punkte gehen nach Norwegen", sagte sie am späten Samstagabend zunächst noch fröhlich auf Englisch. Sofort musste sie sich dann aber korrigieren: "Zehn Punkte gehen nach Dänemark!" Sie hielt sich verschämt den Regenschirm vor das Gesicht. "Es tut mir so leid. Oh, mein Gott", sagte sie zweimal. Und: "Ich bin so nervös".

Doch da war der Schaden schon geschehen. Im Internet mischten sich augenzwinkernde mit hämischen Kommentaren zu dem Fauxpas: "Lena. Norwegen oder Dänemark, Hauptsache Schweden", schrieb die NDR-Satiresendung "Extra 3" auf Twitter (@extra3). Der ZDF-Redakteur Werner Martin Doyé (@wernerdoye) meinte ironisch: "Nicht nur, dass wir offenbar keine Punkte kriegen, wir können auch keine Punkte vergeben." Und der Nutzer @HerbertLemming fragte süffisant: "Hat die Kanzlerin Lena schon ihr vollstes Vertrauen ausgesprochen?"

Songs für Lena

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    Auf Lenas Facebook-Seite häuften sich die Kommentare. Bosheiten wie "einfach nur peinlich" waren allerdings in der Minderzahl. Nutzer hinterließen vor allem tröstende Worte wie "jeder hat ein "Recht auf Fehler" der Patzer war niedlich und ist gar kein Grund sich zu schämen!!", "Sie war hochkonzentriert, aber dann gedanklich schon ein Satz weiter" oder "der Versprecher war doch herrlich, x-fach besser als die

    Bonny Tyler konnte Englands Schlappe nicht verhindern

    Geschätzt rund 125 Millionen Zuschauer verfolgten am Samstagabend den populären Musikwettbewerb. 8,21 Millionen davon in Deutschland. Der Eurovision Song Contest in der ARD war vor allem bei jungen Leuten ein Hit. Bei den 14- bis 49-Jährigen lag ab 21 Uhr der Marktanteil bei 42,6 Prozent, bei den 14- bis 29-Jährigen sogar bei 44,1 Prozent, wie der NDR am Sonntag mitteilte. Im Gesamtpublikum kam der Wettbewerb auf 34 Prozent, 8,21 Millionen Zuschauer schauten zu. In der Spitze - bei Cascadas Auftritt - waren 9,43 Millionen dran.

    ESCAnsonsten sahen die Zuschauer mal die große Inszenierung, wie die des rumänischen Countertenors Cezar, der im ausladenden Dracula-Kostüm auftrat. Mal gab es puristische Darbietungen, wie die des Italieners Marco Mengoni oder des Ungarn ByeAlex. Wie aus der vergangenen ESC-Dekade hergebracht mutete die Darbietung aus Weißrussland an, bei der Sängerin Alyona Lanskaya im mit Lametta behängten Bikini einer Discokugel entstieg.

    Für Großbritannien war mit Bonnie Tyler die wohl bekannteste Künstlerin ins Rennen gegangen. Für sie reichte es am Ende für Rang 19 - hinteres Mittelfeld, aber eine deutliche Steigerung gegenüber 2012. Damals hatten die Briten ihr Glück mit Schmusesänger Engelbert Humperdinck versucht - und waren Vorletzter geworden. (dpa/afp)

    Cascada singt für Deutschland

    Sie ist das Gesicht der Musikgruppe „Cascada“ – Natalie Horler.
    Sie ist das Gesicht der Musikgruppe „Cascada“ – Natalie Horler. © dpa
    Die Sängerin wird unterstützt durch die beiden Discjockeys Manuel Reuter und Yann Peifer, die beide lieber im Hintergrund arbeiten
    Die Sängerin wird unterstützt durch die beiden Discjockeys Manuel Reuter und Yann Peifer, die beide lieber im Hintergrund arbeiten © picture alliance / dpa
    Natalie Horler ist die Tochter eines britischen Swing-Musikers und einer deutschen Englischlehrerin.
    Natalie Horler ist die Tochter eines britischen Swing-Musikers und einer deutschen Englischlehrerin. © picture alliance / dpa
    Geboren und groß geworden ist sie in Bonn.
    Geboren und groß geworden ist sie in Bonn. © picture alliance / dpa
    Mittlerweile ist sie wohnhaft auf den Balearen und mit einem Bochumer verheiratet.
    Mittlerweile ist sie wohnhaft auf den Balearen und mit einem Bochumer verheiratet. © picture alliance / dpa
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    Die 31-Jährige ist schon lange ein Star. Ist den meisten Deutschen nur nicht aufgefallen.Obwohl sie… © dpa
    … seit knapp zehn Jahren zu ihrer Stimme tanzen. Anfangs zu „Everytime We Touch“, später unter anderem zu „Evacuate The Dancefloor“.
    … seit knapp zehn Jahren zu ihrer Stimme tanzen. Anfangs zu „Everytime We Touch“, später unter anderem zu „Evacuate The Dancefloor“. © AFP
    30 Millionen CDs hat das Trio mittlerweile verkauft – die meisten davon im Ausland.
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    Preise gab es auch – vom World Music Award über den UK Music Award bis hin zum deutschen Comet für die beste Künstlerin 2011. © picture alliance / dpa
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    Zwischen Alpen und Nordsee ist Frau Horler aber erstmals wirklich bekannt geworden, als sie sich für ein Männermagazin auszog. © dpa
    Und natürlich als kurzzeitiges Jury-Mitglied der Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ - Wo keiner so dreckig lachen konnte wie sie.
    Und natürlich als kurzzeitiges Jury-Mitglied der Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ - Wo keiner so dreckig lachen konnte wie sie. © Getty Images
    Nun war sie selbst zum Casting, hat sich beim Vorentscheid in Hannover beworben für das Finale in Malmö am 18. Mai.
    Nun war sie selbst zum Casting, hat sich beim Vorentscheid in Hannover beworben für das Finale in Malmö am 18. Mai. © Getty Images
    Der Song „Glorious“, mit dem sich Cascada für den ESC qualifiziert hat, wird derweil im Internet heftig diskutiert.
    Der Song „Glorious“, mit dem sich Cascada für den ESC qualifiziert hat, wird derweil im Internet heftig diskutiert. © WAZ FotoPool
    Die Kritiker meinen, der Song sei ein peinliches Plagiat des Vorjahresgewinnerliedes „Euphoria“.
    Die Kritiker meinen, der Song sei ein peinliches Plagiat des Vorjahresgewinnerliedes „Euphoria“. © WAZ FotoPool
    An den Vorwürfen stört sich das Cascada-Trio aber nur geringfügig.
    An den Vorwürfen stört sich das Cascada-Trio aber nur geringfügig. © Getty Images
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    Nach Dänemarks Jubel folgt nun der Kater - wer zahlt die ESC-Zeche? 

    "Danke für die wundervollsten 3 Minuten meines Lebens" hat Emmelie de Forest nach ihrem Auftritt in alle Welt getwittert. Da wusste die erst 20 Jahre alte barfüßige Sängerin aus Dänemark noch nicht von ihrem Glück: Dass sie ihrem Land mit dem Ohrwurm "Only Teardrops" den dritten Sieg bei dem gewaltigen Eurovision Song Contest (ESC) beschert hat - und damit auch die Gastgeberrolle bei der nächsten Ausgabe Ende Mai 2014.

    Nur 20 Kilometer von der Malmöer Arena entfernt, im heimischen Kopenhagen, besangen in der Nacht die Fans den Erfolg mit "Sejren er vor" ("Der Sieg ist unser") - wie nach Dänemarks sensationellem 2:0 gegen Deutschland im Finale der Fußball-EM von 1992.

    Bei diesem ESC allerdings wäre wohl eher ein deutscher Erfolg statt des trostlosen Rang 21 für Cascada die Sensation gewesen. De Forest war mit ihrem aufwendig produzierten Popsong und dem hoch professionell durchgestylten Bühnenauftritt als klare Favoritin ins Rennen gegangen. "Der Druck war unbeschreiblich groß, ich bin fast gestorben vor Angst bei der Auszählung", bekannte die Siegerin offen.

    Sie geben alles im Finale

    Sängerin Amandine Bourgeois vertritt Frankreich im Finale des diesjährigen Eurovision Song Contest in Malmö am 18. Mai mit dem Song
    Sängerin Amandine Bourgeois vertritt Frankreich im Finale des diesjährigen Eurovision Song Contest in Malmö am 18. Mai mit dem Song "L'enfer et moi". © YANN ORHAN
    Andrius Pojavis geht für Litauen mit dem Lied
    Andrius Pojavis geht für Litauen mit dem Lied "Something" an den Start. © Oksana Tocickaja
    Für Moldavien singt Aliona Moon den Song
    Für Moldavien singt Aliona Moon den Song "A Million". © Cojocaru Dragosh
    ista Siegfrids singt für Finnland das Lied
    ista Siegfrids singt für Finnland das Lied "Marry Me". © Ville Paul Paasimaa
    Die spanische Band El Sueño de Morfeo geht mit dem Lied
    Die spanische Band El Sueño de Morfeo geht mit dem Lied "Contigo hasta el final" an den Start. © dpa
    Roberto Bellarosa singt für Belgien
    Roberto Bellarosa singt für Belgien "Love Kills". © Guy Kokken
    Estland wird von der Sängerin Birgit mit dem Song
    Estland wird von der Sängerin Birgit mit dem Song "Et uus saaks alguse" vertreten. © Kalle Veesaar
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    Alena Lanskaja singt für Weißrussland das Lied "Solayoh". © BTRC
    Für Malta geht Gianluca Bezzina mit dem Song
    Für Malta geht Gianluca Bezzina mit dem Song "Tomorrow" an den Start. © Kris Micallef
    Für Russland singt Dina Garipova das Lied
    Für Russland singt Dina Garipova das Lied "What If". © Eurovision Song Contest 2013
    Cascada vertreten Deutschland im Finale des diesjährigen Eurovision Song Contest in Malmö am 18. Mai mit dem Song
    Cascada vertreten Deutschland im Finale des diesjährigen Eurovision Song Contest in Malmö am 18. Mai mit dem Song "Glorious". © dpa
    Die Band Dorians gehen mit dem Song
    Die Band Dorians gehen mit dem Song "Lonely Planet" für Armenien auf die Bühne. © Artur Hovakimyan
    Sängerin Anouk tritt für die Niederlande mit dem Lied
    Sängerin Anouk tritt für die Niederlande mit dem Lied "Birds" an. © Pablo Delfos
    Für Rumänien singt Cezar den Titel
    Für Rumänien singt Cezar den Titel "It's My Life". © TVR
    Rockröhre Bonnie Tyler singt für Großbritannien den Song
    Rockröhre Bonnie Tyler singt für Großbritannien den Song "Believe In Me". © dpa
    Für Schweden geht der Sänger Robin Stjernberg mit dem Song
    Für Schweden geht der Sänger Robin Stjernberg mit dem Song "You" auf die Bühne. © Rickard Frantzen
    ByeAlex singt für Ungarn das Lied
    ByeAlex singt für Ungarn das Lied "Kedvesem". © Máté Nagyistók
    Für Dänemark geht Emmelie de Forest mit dem Song
    Für Dänemark geht Emmelie de Forest mit dem Song "Only Teardrops" auf die Bühne. © Michael Søndergaard
    Eythor Ingi tritt mit dem Song
    Eythor Ingi tritt mit dem Song "Ég á líf" für Island an. © Valgeir Magnusson
    Für Aserbaidschan geht Farid Mammadov mit dem Lied
    Für Aserbaidschan geht Farid Mammadov mit dem Lied "Hold Me" an den Start. © Getty Images
    Koza Mostra feat. Agathon Iakovidis treten mit dem Titel
    Koza Mostra feat. Agathon Iakovidis treten mit dem Titel "Alcohol Is Free" für Griechenland an. © Koza Mostra feat. Agathon Iakovidis
    Für die Ukraine geht Sängerin Zlata Ognevich mit dem Song
    Für die Ukraine geht Sängerin Zlata Ognevich mit dem Song "Gravity" auf die Bühne. © Sergii Yushkov
    Marco Mengoni tritt für Italien mit dem Song
    Marco Mengoni tritt für Italien mit dem Song "L'essenziale" an. © Giuseppe La Spada
    Für Norwegen tritt Sängerin Margaret Berger mit dem Lied
    Für Norwegen tritt Sängerin Margaret Berger mit dem Lied "I Feed You My Love" an. © Ida Bjørkvik
    Sophie und Nodi singen für Georgien das Lied
    Sophie und Nodi singen für Georgien das Lied "Waterfall". © Kikala Studio
    Sänger Ryan Dolan tritt mit dem Lied
    Sänger Ryan Dolan tritt mit dem Lied "Only Love Survives" für Irland an. © Keith Arkins
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    Dänen haben Angst vor den Kosten des ESC 2014

    Dass nach dem Jubel nun eine andere Art von Druck auf Danmarks Radio (DR) als Ausrichter des nächsten ESC zukommt, nämlich ein finanzieller, war Generaldirektorin Maria Rørbye Rønn nach der Siegesnacht anzumerken. "Gibt es jetzt nur noch Wiederholungen im Programm?", fragte ängstlich ein DR-Reporter unter Hinweis auf die extrem hohen Kosten für das Monster-Event. Rønn antwortete bei dem Interview im eigenen Sender ausweichend. Man werde sich "allergrößte Mühe geben", damit die eigenen Zuschauer nicht die Eurovision-Zeche durch ein ansonsten dünneres Programm zahlen müssen.

    Wie sich doch die Zeiten geändert haben. Als die dänischen Brüder Olsen im Jahr 2000 gesiegt hatten, ließ man in Kopenhagen für den folgenden ESC kurzerhand das Nationalstadion "Parken" überdachen und füllte es 2001 mit 38 000 Zuschauern. Inzwischen haben auch die Dänen die Finanzkrise zu spüren bekommen. Durch den gigantisch überteuerten Neubau der Kopenhagener Zentrale hat dem Sender DR das Wasser zuletzt ohnehin bis zum Hals gestanden. Nach harten Entlassungsrunden hält sich die Begeisterung über den neuen Ausgabeposten ESC intern in Grenzen.

    Geldgeber als fünf große ESC-Verlierer

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    Das schwedische Modell in Malmö mit einer ziemlich kleinen Halle für 11 000 Zuschauer und geringerem technischen Aufwand als in voraufgegangenen Jahren sei "bestimmt bedenkenswert", meinte die dänische Fernsehchefin. Ob Kopenhagen oder eine andere Stadt den Zuschlag bekommt, soll in den nächsten Monaten entschieden werden.

    Mit großem Interesse dürften die dänischen Organisatoren auch darauf warten, was ihre Kollegen von der ARD in Deutschland sowie der Partnersender aus Großbritannien, Spanien, Frankreich und Italien über die eigene Spendierbereitschaft 2014 zu sagen haben. Diese "Big Five" beim ESC sind als wichtigste Geldgeber automatisch für das Finale qualifiziert. In Malmö landeten sie unter den 26 Teilnehmern ausnahmslos auf den hinteren Plätzen 19 bis 25. Fünf große Verlierer also. Die hohen Kosten eines solchen Events hatten dieses Jahr vier ESC-Nationen davon abgeschreckt, sich am Wettbewerb zu beteiligen. (dpa)