Malmö. Reeperbahn - twelve points: Wenn die Finalisten beim Eurovision Song Contest (ESC) in Malmö um den Sieg singen, steigt auf der Hamburger Reeperbahn Deutschlands Grand-Prix-Party Nummer eins. Von dort sendet die ARD vor und nach dem Wettbewerb in Schweden live. Moderiert wird die Show in Hamburg von TV-Moderatorin Barbara Schöneberger (39). Im Interview mit der Nachrichtenagentur dpa verriet sie, welcher Wunsch ihr dabei nicht erfüllt wird.
Frau Schöneberger, wer die Punkte aus Deutschland live von der Reeperbahn nach Malmö verkünden wird, hält der NDR noch geheim. Sind Sie es vielleicht?
Barbara Schöneberger: "Nein! Das ist nämlich das Einzige, was mich interessiert hätte, dass ich einmal sagen kann: "And here are the results from Germany!" Das wird natürlich der Jury-Präsident machen, und ich weiß wirklich noch nicht, wer in der Jury sitzt. Letztes Jahr hat es Anke Engelke gemacht, verbunden mit einer politischen Botschaft. Ich meine: Wann hat man schon mal die Möglichkeit, eine politische Botschaft in die Welt hinauszurufen? Ich hätte so viel auf der Seele, was ich da noch loswerden wollte. Oder ich könnte das schwedische Königshaus grüßen. Aber ich schätze, dazu wird es nicht kommen. Leider nicht! Das wäre eine tolle Aufgabe gewesen. Es ist so schwer, in einen Satz alles reinzulegen, was man hat. Man weiß, man darf keinen Fehler machen, und wenn man dann doch einen macht, dann ist die Karriere zu Ende. Das ist so ein Druck, aber den würde ich gern mal aushalten."
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Gibt es ESC-Auftritte von Sängern oder Gruppen, die Ihnen besonders schlimm in Erinnerung geblieben sind?
Schöneberger: "Da ich es ganz lange nicht gesehen habe, kann ich natürlich jetzt überhaupt nichts über furchtbare Auftritte sagen. Ich erinnere mich, dass ich mit sehr viel Wohlwollen und flammendem Herz damals Max Mutzke angeguckt habe, den ich auch großartig fand und über den ich mich immer freue und alles toll finde, was er macht. Ansonsten ist es natürlich so, dass du beim ESC auch erwartest, dass bestimmte Sachen völlig überdreht und auch ganz fürchterlich sind. Man freut sich über die Lordis, die Masken aufhaben, und über die bekloppten Zwillinge, denen die Haare zu Berge stehen, und die russischen Omas. Deswegen hofft man natürlich, dass in diesem Jahr auch solche Leute dabei sind."
Wie sehen Sie denn die Chancen für Deutschland in diesem Jahr?
ESCSchöneberger: "Ich muss ja ehrlich sagen, dass ich glaube, wenn ein Land erst gewonnen hat, dann ist es wahrscheinlich doch schwierig, gleich noch mal danach zu gewinnen. Deswegen war das toll letztes Jahr mit "Standing Still", super Ballade, und dieses Jahr haben wir auch wieder ein tolles Lied. Aber ich glaube jetzt nicht, dass man dann gleich wieder gewinnt. Das werden die anderen Länder einfach nicht machen, dafür gibt es ja zu viele andere Länder, die man auch wählen kann. Ich glaube schon, dass da so ein Gerechtigkeitsmodus dann auch irgendwo ein bisschen zuschlägt. Aber ich finde, wir haben einen super Song und auch viel Showpotenzial. Die Dame wird sicher einen kurzen Rock tragen, mit viel Tüll hinten, oder was mit Wind und passenden Tänzern rechts und links. Das wird schon eine Riesenshow und genau das, was man braucht beim ESC. Aber ob wir jetzt aufs Treppchen kommen, wage ich zu bezweifeln." (dpa)