Essen. Ferien, Baustellen und Weihnachten: Auf NRWs Autobahnen wird es in den kommenden Tagen voraussichtlich eng. Welche Hotspots es zu meiden gilt.

• ADAC und Autobahn Westfalen warnen vor enormen Staus in NRW.
• Vor allem am 20. Dezember drohen lange Wartezeiten.
• Es gibt mehrere große Baustellen mit einspurigem Verkehr.

Über die Weihnachtstage zieht es viele zu ihren Familien in die Heimat, oftmals mit einer Anreise im Auto. Typischerweise werden für die besinnlichste Zeit des Jahres erhebliche Staus in Nordrhein-Westfalen erwartet, gerade zum Start der Weihnachtsferien am 20. Dezember. „Freitag wird voraussichtlich der staureichste Tag bis zum Ferienende. Am Nachmittag sind Berufspendler, Familienbesucher und Urlauber zeitgleich auf den Autobahnen unterwegs“, sagt ADAC-Verkehrsexperte Prof. Dr. Roman Suthold. Zwischen 14 und 18 Uhr brauchen Reisende laut dem Automobilclub am meisten Geduld.

Auch am Samstag (21. Dezember) und Montag (23. Dezember) müssen sich Autofahrer laut ADAC auf viel Verkehr einstellen. Vor allem auf Autobahnen in Ballungsräumen und Routen Richtung Innenstädte könnte es erfahrungsgemäß voller werden. „Der Parkdruck in den Städten ist gerade in der Adventszeit enorm hoch“, warnt Suthold.

Autobahnen in NRW – hier gibt es das größte Stau-Potenzial:

• A1 (Köln – Dortmund – Osnabrück)
• A2 (Oberhausen – Dortmund – Hannover)
• A3 (Oberhausen – Köln)
• A40 (Duisburg – Essen – Dortmund)
• A42 (Kamp-Lintfort – Oberhausen – Dortmund)
• A43 (Wuppertal – Recklinghausen – Münster)
• A45 (Dortmund – Hagen – Lüdenscheid)
• A46 (Düsseldorf – Wuppertal)
• A57 (Krefeld – Köln)
• A59 (Duisburg – Dinslaken)

Stau-Hotspots bleiben laut dem Automobilclub aber weiterhin Baustellen mit Fahrstreifenreduzierung. Davon gibt es trotz der Feiertage in NRW noch einige. Wie das Verkehrsunternehmen Autobahn Westfalen mitteilt, seien zum Ferienstart viele Baumaßnahmen im Niederlassungsgebiet (Westfalen, südliches Niedersachsen und nördliches Hessen) abgeschlossen oder zeitweise in die Winterpause verlegt worden – längst aber nicht alle.

„Wir können nicht alles abbauen, verzichten aber an Tagen mit erfahrungsgemäß hohem Verkehrsaufkommen auf kurzfristige Unterhaltungsarbeiten in so genannten Tagesbaustellen, um so die Straßen zu entlasten“, sagt Elfriede Sauerwein-Braksiek, Direktorin der Autobahnniederlassung Westfalen. Wo könnte es durch Baustellen über die Feiertage besonders eng werden? Autobahn Westfalen gibt in einer Übersicht die noch laufenden Baustellen bekannt, der Verkehr kann in der Regel in eingeschränkter Form passieren.

+++Baustellen, Unfälle, Staus: Wer sich durch den Verkehr in NRW quält, muss oftmals Geduld mitbringen. Wir informieren Sie über die jüngsten Entwicklungen.+++

Die wichtigsten Autobahn-Baustellen in NRW in der Übersicht:

• A1 bei Münster: Auf der A1 südlich von Münster wird die Autobahn zwischen Münster-Hiltrup und Ascheberg sechsspurig ausgebaut. Der Verkehr wird in beiden Richtungen auf zwei verengten Spuren je Richtung geführt. 
• A1 bei Unna: Nördlich des Kreuzes Unna werden drei Brücken im Verlauf der A1 in Fahrtrichtung Köln durch Neubauten ersetzt. Deshalb gibt es dort eine Baustellenverkehrsführung mit drei verengten Fahrspuren pro Fahrtrichtung auf der Fahrbahn in Richtung Bremen. Zudem kommt es aufgrund von Arbeiten für den Ersatzneubau der Liedbachtalbrücke zu Einschränkungen in den Ausfahrten des Kreuzes Unna. Mehr dazu: Brückensprengung an der A1 – Bahn bei Dortmund voll gesperrt
• A1 bei Hagen: Zwischen Hagen-West und Gevelsberg wird eine weitere A1-Brücke neu gebaut. Hier fließt der Verkehr in Richtung Köln auf drei verengten Fahrspuren. In Richtung Bremen stehen nur zwei Spuren zur Verfügung.  
• A1 bei Wuppertal: Im Bereich des Kreuzes Wuppertal-Nord (A1/A43/A46) wird der Verkehr auf den Verbindungsfahrbahnen im Kreuz einspurig geführt. Auf der A1 wird in diesem Bereich die Brücke Linderhauser Straße erneuert. Hier läuft der Verkehr auf verengten Fahrstreifen.  
• A2 bei Bottrop/Oberhausen: Zwischen Bottrop und Oberhausen auf der A2 wird aktuell die Fahrbahn saniert. Dort stehen dem Verkehr im Bereich der Baustelle nur zwei Fahrstreifen zur Verfügung. 
• A30 bei Hasbergen/Osnabrück: Aktuell läuft auf der A30 zwischen den Anschlussstellen Hasbergen-Gaste und Osnabrück-Hellern eine Verstärkungsmaßnahme der Talbrücke Hakenhof. Der Verkehr wird im Baustellenbereich über jeweils zwei verengte Fahrspuren geleitet.  
• A30 bei Bissendorf: Auf der A30 bei Bissendorf laufen in Fahrtrichtung Hannover ebenfalls Verstärkungsmaßnahmen an einem Brückenbauwerk auf der A30. Auch hier wurde eine Baustellenverkehrsführung unter Aufrechterhaltung aller Fahrspuren eingerichtet.
• A31 bei Reken: Auf der A31 wird zwischen Reken und Gescher/Coesfeld die Fahrbahn erneuert. Hier sind die üblichen zwei Fahrstreifen pro Fahrtrichtung frei, allerdings in einer Baustellenverkehrsführung mit eingeschränkter Spurbreite. 
• A42 zwischen Bottrop und Essen: Die A42 ist zwischen Bottrop-Süd und Essen-Nord für Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen gesperrt. Mithilfe einer Wiegeanlage wird hier in beiden Fahrtrichtungen das Gewicht der Fahrzeuge kontrolliert, die über die Kanalbrücke fahren möchten. Die Anlage steht jeweils vor den genannten Anschlussstellen. Reisende sollten im Blick behalten, dass die Gewichtsgrenze von 3,5 Tonnen auch für Gespanne gilt, denn Anhänger und Zugfahrzeug werden zusammen gewogen. Lesen Sie auch: Baustelle an A42-Brücke: Es droht (wieder) Verkehrschaos
• A43 zwischen Recklinghausen und Herne: Die A43 wird aktuell zwischen Recklinghausen und Herne auf sechs Fahrstreifen ausgebaut. Neben der Sperrung der Emschertalbrücke zwischen den Autobahnkreuzen Recklinghausen und Herne für Kraftfahrzeuge ab 3,5 Tonnen betrifft dies vor allem das Kreuz Herne, in dem aufgrund des Ausbaus eine Baustellenverkehrsführung eingerichtet ist. Auf der A43 gibt es ebenfalls in beiden Fahrtrichtungen eine Wiegeanlage für Fahrzeuge, die über die Emschertalbrücke fahren möchten.  
• A45 zwischen Gießen und Dortmund: Auf der A45 werden zwischen Gießen und Dortmund derzeit 12 Talbrücken neu gebaut. Andere Brücken werden verstärkt. In einigen Streckenabschnitten läuft zudem der sechsspurige Ausbau. Bei allen Maßnahmen stehen pro Fahrtrichtung zwei verengte Fahrspuren zur Verfügung. In Lüdenscheid ist die Autobahn wegen des Ersatzneubaus der Talbrücke Rahmede für den Verkehr voll gesperrt. Wohnmobilen und Gespannen mit einem Gesamtgewicht von über 3,5 Tonnen ist die Durchfahrt durch Lüdenscheid nicht erlaubt.

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Stau über Weihnachten: Manche Tage sind besonders ruhig

ADAC und Autobahn Westfalen weisen auf das erhöhte Unfallrisiko an Autobahnbaustellen hin. „Um Auffahrunfälle zu vermeiden, sollte schon bei der Ankündigung einer Baustelle besonders aufmerksam gefahren und das Tempolimit eingehalten werden“, so das Verkehrsunternehmen. Der ADAC rät zudem zu ausreichend Sicherheitsabstand.

Am wenigsten Stau rund um das Weihnachtsfest kann laut ADAC am Sonntag (22. Dezember), Heiligabend und am 1. Weihnachtstag erwartet werden. Am 26. Dezember sei die Staugefahr trotz etwas Rückreiseverkehr in der Regel ebenfalls überschaubar. Auch nach den Weihnachtsfeiertagen erwartet der ADAC bis nach Silvester deutlich weniger Staus auf den Autobahnen als im Jahresdurchschnitt. „Viele Menschen nutzen ihre letzten Urlaubstage und haben rund um Weihnachten und Silvester zwei Wochen frei“, erklärt Suthold. Einen deutlichen Anstieg der Stauzahlen erwartet der ADAC in NRW wieder ab dem 6. Januar.

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