Unna. . Der 18-jährige mutmaßliche Mörder der kleinen Lena aus Emden hat bis 2009 in Unna gewohnt. Der teilgeständige Tatverdächtige war auch in der westfälischen Kreisstadt als Jugendlicher kriminell auffällig geworden, allerdings nie wegen Sexualdelikten. Das bestätigte die Kreispolizei.

Der 18-Jährige, der am Wochenende im Verhör gestanden hat, für den Tod der kleinen Lena (11) in der ostfriesischen Stadt Emden verantwortlich zu sein, war auch in Unna polizeibekannt. Das bestätigte jetzt eine Sprecherin der Kreispolizeibehörde Unna.

Bis vor drei Jahren lebte der mutmaßliche Mörder in der Kreisstadt. Die Kreispolizeibehörde bestätigte damit einen Bericht von Spiegel-Online. Nach Recherchen unserer Redaktion war der 18-Jährige schon als Jugendlicher in Unna polizeibekannt. Allerdings nie wegen schwerwiegender Fälle, schon gar nicht wegen eventueller Sexualverbrechen, was ihm aktuell vorgeworfen wird.

Im Jahr 2009 zog er aus Unna fort. Seit einem halben Jahr wohnt er in dem Emdener Stadtteil Wolthusen (knapp über 4.000 Einwohner). Wie Spiegel-Online weiter berichtet, lebte er vorher bei seiner Mutter, die angeblich drogenabhängig gewesen sein soll.

Seit Monaten wird gegen den mutmaßlichen Täter auch wegen Besitzes von kinderpornografischem Material ermittelt. "Das Ermittlungsverfahren läuft seit Dezember", sagte eine Sprecherin der zuständigen Staatsanwaltschaft Hannover.

Festnahme am Samstag

Am Samstag nahmen die Ermittler in Emden den jungen Mann in seiner Wohnung fest. Der 18-Jährige lebte anscheinend allein.

Der in Untersuchungshaft sitzende 18-Jährige habe die Tötung gestanden, sagte der Leiter des Zentralen Kriminaldienstes in Emden, Martin Lammers. Zudem haben die Ermittler „klare, handfeste Beweise“, wie Oberstaatsanwalt Bernard Südbeck sagte. Der 18-Jährige soll ferner für eine versuchte Vergewaltigung einer Joggerin im November 2011 verantwortlich sein.

„Gefährlicher Täter“

„Es handelt sich um einen gefährlichen Täter, der vor nichts zurück schreckt“, sagte Südbeck. Bei dem Mord an Lena und dem versuchten Sexualdelikt an der Joggerin gebe es Parallelen. Nun werde geprüft, ob er für weitere Straftaten verantwortlich ist. Wie die "Bild"-Zeitung am Dienstag berichtete, soll Lena erstochen worden sein. Das zeige der Obduktionsbericht. Demnach erlag das Mädchen "mehreren Stichverletzungen".

Die elfjährige Lena war am 24. März in einem Parkhaus in Emden tot aufgefunden worden. Sie wurde der Polizei zufolge Opfer einer Sexualstraftat. Nachdem weitere Hinweise aus der Bevölkerung bei den Ermittlern eingegangen waren, hatte sich der Verdacht gegen den 18-Jährigen konkretisiert. Zuvor geriet irrtümlich ein 17-Jähriger ins Visier der Polizeiermittler. (mit dapd)