Emden. . Die Polizei hat einen 18-Jährigen festgenommen, der die elfjährige Lena in einem Parkhaus in Emden umgebracht haben soll. Der Tatverdächtige ist der Polizei offenbar bekannt. Er soll nach Medienberichten ein Geständnis abgelegt haben.

Gut eine Woche nach dem Tod der elfjährigen Lena in Emden ist Haftbefehl gegen den am Samstag festgenommenen 18-Jährigen erlassen worden. Der Beschuldigte stehe unter dringendem Mordverdacht, sagte der Direktor des Amtsgerichts Emden, Otto Hüfken, am Sonntag. Nach Informationen von NDR 1 Niedersachsen soll der junge Mann offenbar ein Geständnis abgelegt haben. Eine Polizeisprecherin wollte sich dazu auf Anfrage nicht äußern und verwies auf eine Pressekonferenz am Sonntagnachmittag (15.00 Uhr) in Emden. Dort sollten Details bekanntgegeben werden.

Das Mädchen war am 24. März in einem Parkhaus in Emden tot aufgefunden worden. Sie wurde der Polizei zufolge Opfer einer Sexualstraftat. Nachdem weitere Hinweise aus der Bevölkerung bei den Ermittlern eingegangen seien, hatte sich der Verdacht gegen den 18-Jährigen am Samstag konkretisiert. Auch hatten die Untersuchungen des Landeskriminalamtes bezüglich der am Tatort gesicherten DNA-Spuren den Tatverdacht gegen den festgenommenen untermauert.

Verdächtiger polizeibekannt

Am Sonntagvormittag gegen 11.00 Uhr wurde der Beschuldigte dem Haftrichter vorgeführt. Hüfken geht davon aus, dass sich die Ermittlungsbehörden dieses Mal "absolut sicher" seien, sonst wäre der Haftbefehl gegen der 18-Jährigen nicht erlassen worden.

Der in Untersuchungshaft Sitzende soll nach Informationen der "Bild am Sonntag" für die Polizei kein Unbekannter sein. Der junge Mann solle im Herbst 2010 wegen Sachbeschädigungen in dem Parkhaus zusammen mit anderen Jugendlichen auffällig geworden sein, berichtete die Zeitung. Ferner werde überprüft, ob möglicherweise ein Zusammenhang mit einer versuchten Vergewaltigung vom Herbst 2011 unweit des Parkhauses bestehe, als eine Joggerin attackiert wurde und entkommen konnte.

Schwer belastende Beweise

Nach der Freilassung eines unschuldig der Tat bezichtigten Jugendlichen sind sich die Ermittler jetzt sicher, den mutmaßlichen Täter festgenommen zu haben. "Wir sprechen jetzt nicht mehr von Indizien, sondern wegen einer DNA-Übereinstimmung von schwer belastenden Beweisen", sagte Staatsanwalt Bernard Südbeck dem Blatt.

Laut "Bild am Sonntag" sollen die Ermittlungen durch Phantombilder ins Rollen gekommen sein, die die Polizei nach Zeugenangaben angefertigt habe. Mehrere Passanten hätten zum Tatzeitpunkt den auffällig in Schwarz gekleideten Mann gesehen und konnten sein Gesicht genau beschreiben.

Ein zunächst am Dienstagabend festgenommener 17-jähriger Jugendlicher war am Freitag wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Er ist laut Polizei und Staatsanwaltschaft unschuldig. Nach den Hetzaufrufen im Internet befindet sich der junge Mann in polizeilicher Obhut. (dapd)