Neukirchen-Vluyn. Endlich können die Macher des Dong Open Air die Jubiläumsausgabe des Metalfestivals feiern. Die Dorfmasche strickt. Und der erste CSD steigt.
Zwei Jahre müssen sie warten, dann können die musikbegeisterten Leute vom Verein Dong Kultur endlich ihr Jubiläums-Dong-Open-Air auf der Halde Norddeutschland feiern: 20 Jahre DOA. Nach zwei Corona-Jahren, in denen keine großen Festivals möglich sind, geht am traditionellen Juli-Wochenende auf dem Dongberg wieder die Post ab.
„Die Freude ist groß, dass wir das 20. Dong Open Air endlich ausrichten können, zumal mit den meisten Bands, die wir schon Anfang 2020 angekündigt hatten. Andererseits sehen wir uns mit Personalengpässen und Kostenexplosionen konfrontiert, was uns und unser Team stark fordert“, sagt Stephan Liehr aus dem Orga-Team im Interview im Vorfeld des Festivals.
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Die fleißigen Musikfans stemmen aber auch das. Die Bühne steht in diesem Jahr anders, etwas näher am Haldenhaus – und es gibt die Metalmusik open air, auf der Freilichtbühne. Das hat natürlich mit Corona zu tun, aber auch mit der Kostenexplosion bei den Zeltbauern. Das Line-Up ist wieder vom Feinsten für feine Metalohren: Testament und Skindred sind Headliner aus den vergangenen Jahren, Skyclad, Fiddler’s Green und Emil Bulls spielen Shows anlässlich ihrer Jubiläen. Und die Jungs von Blind Guardian setzen dem Programm mit 27 Bands aus zehn Nationen die Krone auf.
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Auch die Camper kommen wieder auf die Halde. Mit Bollerwagen, Rucksack auf dem Rücken und Schlafsack unterm Arm. Am Ende gibt es eine rundum positive Bilanz. Neben guter Musik „keine Vorfälle, keine Gewalt und ein glückliches Publikum“, wie es heißt.
Die Dorfmasche strickt
Für ein anderes Festival macht sich derweil die Dorfmasche bereit. Das San Hejmo in Weeze steht für Mitte August in den Terminkalendern. Die emsigen Damen stricken acht Monate lang, was die Nadeln hergeben. Eine ganze WG-Einrichtung, von Wohnzimmer mit Sesseln, Esszimmer mit 74 Stühlen und Torte auf dem meterlangen Tisch, Küche nebst Gemüse und sogar eine Dusche, aus der blaue „Wasserstrahlen“ baumeln, werden eingestrickt.
Weil Corona immer noch präsent ist, treffen sich die Handarbeiterinnen immer nur in Kleingruppen mit bis zu sechs Personen. So arbeiten auch verschiedene Künstlerinnen an einem Objekt. Das heißt natürlich, dass es zuweilen eine Überraschung wird, wie der Stuhl letztlich aussieht oder ob die Farben beim Tisch zusammenpassen. Aber genau das macht das Resultat aus. Und: Die San Hejmo-Macher sind fasziniert von der urbanen Street Art aus Neukirchen-Vluyn.
>> Neukirchen-Vluyn setzt ein Zeichen für Toleranz <<
In Neukirchen-Vluyn werden Zeichen für Toleranz und ein respektvolles Miteinander gesetzt. Im Mai weht die Regenbogenfahne vor dem Rathaus im Wind. Für den August wird der erste Christopher Street Day in der Stadt organisiert.
Unterstützung gibt es von beiden Kreditinstituten der Region: Die Sparkasse am Niederrhein und die Volksbank Niederrhein beteiligen sich. Auch das ein starkes Zeichen.
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Eine Gruppe um Christian Pelikan, Katrin Reimann (Grüne) und Rüdiger Eichholtz organisiert die Demo. Für das abschließende Bühnenprogramm gewinnen sie Noah Warwel und die Dragqueen Fiona Fabulous.
Als Christian Pelikan und seine Mitorganisator:innen die Veranstaltung Anfang August für den 28. des Monats ankündigen, ist es noch der einzige CSD im Kreis Wesel. Das ändert sich bald. So wird auch ein Mini-CSD für Moers, Dinslaken und Wesel auf die Beine gestellt. Am 22. August ziehen Gruppen mit bunten Bannern und Regenbogenfahnen durch die Städte.
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Eine Woche später steigt der CSD in Neukirchen-Vluyn. Etwa 300 Menschen sind es am Ende, die ein Zeichen setzen für Gleichstellung, Liebe, Respekt, Vielfalt und Toleranz. Mit an Bord sind unter anderem Mitglieder von Fridays for Future und von den Jusos. Und natürlich Dragqueen und Kommunalpolitikerin für „Die Partei“, Fiona Fabulous, im Glitzerdress.
Eines wird deutlich: Lesben und Schwule, Bisexuelle, Trans* und Intergeschlechtliche* (LSBT*I*) müssen tatsächlich immer noch für Toleranz und für ihren Platz in der Gesellschaft auf die Straße gehen.
>> Personalien des zweiten Halbjahres <<
Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion zeichnet Unternehmer des Jahres aus. 2022 wird diese Ehre dem Dachdecker Kevin Dreier mit seinem Unternehmen Dreier & Meiss zuteil. Im August bekommen er und Christian Meiss Besuch von Michael Darda und Albert Mallmann von der MIT.
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Im Juni bittet Andreas Fink, Pfarrer von St. Quirinus, um seine Entpflichtung; zum 15. August verlässt er die Gemeinde. Vorerst wird es keinen leitenden Pfarrer mehr geben. Im Oktober feiert der Mann hinter der Bosnienhilfe Geburtstag: Heribert Hölz wird 80 Jahre alt.
Ende Oktober stirbt Dr. Rudolf Weth, langjähriger Direktor des Neukirchener Erziehungsvereins, im Alter von 85 Jahren. „Wir sind seiner Familie verbunden in der Trauer um einen besonderen Menschen, der mit seiner Klarheit, seinem Weitblick und seiner Warmherzigkeit unsere diakonische und verlegerische Arbeit geprägt hat“, schreibt der Erziehungsverein.