Neukirchen-Vluyn. Bündnis 90 / Die Grünen und der Verein Kulturprojekte Niederrhein laden zum ersten CSD in Neukirchen-Vluyn. Ein Zeichen gegen Diskriminierung.

Gerade erst wurde in Duisburg die bunte Vielfalt gefeiert. Bald ist Neukirchen-Vluyn Schauplatz des Christopher-Street-Days. Am Samstag, 27. August, steigt hier der erste CSD. Veranstalter sind Bündnis 90 /Die Grünen und der Verein Kulturprojekte Niederrhein. Mit der farbenfrohen Demonstration soll ein Zeichen gesetzt werden für Toleranz, für ein harmonisches Miteinander und gegen Ausgrenzung.

„In den Metropolen Hamburg, Köln oder Amsterdam ist die Akzeptanz der queeren Community größer“, sagte Mitorganisator Christian Pelikan (Grüne) am Montagabend. Für umso wichtiger hält er es, sich auch am Niederrhein für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender, Intersexuellen und queeren Menschen einzusetzen.

Dass es notwendig ist, sich klar zu positionieren, haben er und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter bereits erfahren. Auf ihre CSD-Postings in den Social-Media-Kanälen des Internets habe es nicht nur positive Reaktionen gegeben. In Kommentaren, Mails oder persönlichen Ansprachen sind demnach auch beleidigende Worte gefallen. „Das bestätigt uns aber nur noch mehr, dass es wichtig ist, den CSD in den ländlichen Raum zu holen“, sagt Pelikan.

Beide Banken unterstützen den CSD

Wie positiv auf der anderen Seite das Feedback ist, wird unter anderem dadurch deutlich, dass die beiden großen Banken – Sparkasse am Niederrhein und die Volksbank Niederrhein – den CSD finanziell unterstützen. „Wir müssen den Leuten zeigen, dass es ein klares Signal aus der Gesellschaft ist: Wir stehen dafür ein, dass hier kein Platz für Diskriminierung ist“, betont Volksbank-Chef Guido Lohmann. Man wolle ein Stück Verantwortung übernehmen für die Region. Was einer nicht schafft, schaffen viele. Wo sich eine/r nicht allein wehren kann, helfen viele.

Die sexuelle Orientierung, die Frage, wie sich Menschen in ihrem Körper wahrnehmen, führt immer wieder zu Konflikten und zur Gewalt. Toleranz wird noch nicht überall gelebt. Die Akzeptanz von Vielfalt wird gleichzeitig zunehmend forciert. Immerhin gibt es mit Sven Lehmann erstmals einen Queer-Beauftragten in der Bundesregierung. „Das ist ein Thema bei den jungen Leuten“, weiß Rüdiger Eichholtz (Kulturprojekte Niederrhein).

Der CSD beginnt am Klingerhuf

Der CSD in Neukirchen-Vluyn startet am besagten Samstag um 14 Uhr auf dem Parkplatz am Klingerhuf. Es geht dann ein Stück die Krefelder Straße entlang, dann biegt der bunte Demo-Zug auf die Niederrheinallee ab, der er komplett bis zum Vluyner Platz folgt. „Alle dürfen Teams stellen“, wirbt Christian Pelikan. „Laut und groß und bunt.“ Es soll ein großes Fest werden.

Auf dem Vluyner Platz geht es ab etwa 15.30/16 Uhr weiter. Auf der Bühne wird Dragqueen Fiona Fabulous durch den weiteren Nachmittag führen. Sie wird auftreten und sich unter das Volk mischen. Bürgermeister Ralf Köpke habe sein Kommen zugesagt, die SPD und eine Gruppe der Fridays for Future ebenfalls. Der Verein Demokratie und Toleranz leben unterstützt den CSD mit einer Spende und mit Anwesenheit. Es wird Infostände geben.

„Wir haben hunderte Einladungen verschickt“, sagt Karin Fetzer (Grüne). Nun setzen die Veranstalter auf die Teilnahme vieler Menschen. „Wir hoffen, dass wir die Tausend knacken“, erklärt Pelikan. Schließlich sei dieser CSD in diesem Jahr auch der einzige im Kreis Wesel.