Kalkar/Emmerich. Am 4. Mai wird am Beginenhof auf Sterne-Niveau gekocht. Karten kosten 195 Euro und sind knapp. Erste Speise-Details sind bekannt.
Für diese Stunden wird Kalkar womöglich das kulinarische Epizentrum Deutschlands. Am Samstag, 4. Mai, 16 bis 22 Uhr, wird der Beginenhof an der Kesselstraße in Kalkar zum „Kulinarischen Laufhaus“. Es wird ein großes Treffen der Spitzenköche und weiterer hochwertiger Player der Gastronomie.
Wer sich eine der inzwischen knappen Karten für 195 Euro leisten mag, bekommt dafür Leckereien auf Sterne-Gourmet-Niveau präsentiert und erlebt prominente Köche hautnah, kann mit ihnen über die Leckereien sprechen. Organisiert wird das Event von Sternekoch Christian Krüger, seiner Frau Swetlana, Joel Büns von Nova Caeli in Emmerich sowie Georg Schleß, Vorsitzender der Stiftung Beginenhof.
Dass das ermöglicht wird, hängt mit zwei Begebenheiten zusammen. Sternekoch Christian Krüger, bekannt in der Region durch das Gastronomieformat Regio-Table, wurde von Fernsehkoch Mario Kotaska angesprochen, der mit fünf Köchen gerne zum Regio-Table kommen wollte. Zugleich fragte Georg Schleß an, ob nicht der Regio-Table in dem altehrwürdigen Kalkarer Gebäude stattfinden könnte. Zwei Anregungen, die sich vereinen ließen: „Aber im Beginenhof gibt es keinen Raum, wo 100 Personen an einer Tafel sitzen können. Ich bin dann hier durch gegangen und dachte: Das ist wie ein Laufhaus. So war die Idee geboren“, schildert Krüger.
Karten müssen vorbestellt werden
Es gibt keine Abendkasse. Eine Karte zu 195 Euro muss im Vorfeld online gekauft werden unter www.kulinarisches-laufhaus.de. Im Preis sind alle Speisen und nicht-alkoholische Getränke inbegriffen. Wein gibt es nicht auf Bestellung, er wird als Kostprobe gereicht. Gleiches gilt für die Produkte von Van Nahmen aus Hamminkeln, Bier- oder Kaffeeexperten.
Kurios: Viele Niederländer hatten Probleme ihre niederländischen Postleitzahlen bei der Bestellung einzutragen und waren ganz nervös, keine Karte zu bekommen. Aber das konnte Christian Krüger regeln.
Die Metropolen sind satt – Niederrhein als kulinarischen Hotspot präsentieren
So nahm die Idee im Netzwerk der Köche ihren Lauf. „Wir wollten zehn Köche haben, jetzt sind es schon über 20“, freut sich Krüger. Die Provinzialität Kalkars schrecke nicht ab. Metropolen wie Berlin seien satt von solchen Events. Jetzt bestehe die Möglichkeit, auch den Niederrhein als einen kulinarischen Hotspot zu präsentieren. Auch einige Spitzenköche der Region sind dabei; im kommenden Jahr soll ihr Anteil noch größer werden.
Auch ein karitativer Aspekt spielt eine Rolle. Alles, was nach Deckung der Kosten übrig bleibt, geht an die Stiftung Kinderherz. „Sie wollen Promi-Botschafter schicken. Aber ich habe gesagt: Wenn, dann sollen sie mitarbeiten. Wir bilden eine Promi-Service-Crew“, schildert Christian Krüger. Lokal kommt diese Idee gut an. Der Pfarrer und Bürgermeisterin Dr. Britta Schulz wollen hier mit anpacken. „Trödeltrupp“-Moderator Sükrü Pehlivan hat auch schon zugesagt. Wichtig ist Krüger: „Wir wollen, dass es eine Party wird, nicht die Etikette der Novelle Cuisine.“ Also eher niederrheinisch.
Diese Spitzenköche kochen im Beginenhof
Diese Spitzenköche sind unter anderem dabei: Christian Lohse (zwei Sterne), der Erfinder der Nahrungsmittelwende Tobias Sudhoff (vielleicht sogar am Klavier?), der Koch des Jahres 2022 Boris Rommel (zwei Sterne), Veganbotschafter Patrick Maus (ein Stern), Markus Wolf, Spitzen-Eventkoch Ernst Pattberg, Technik-Freak Christian Elbert, Natur-Spitzenkoch Adrien Hurnungee, Wildexperte Gerd Brinker, der „Herr über das Feuer“ Christian Münz, Senfgroßmeisterin Jeanette Marquis, Koch und Eiscreme-Künstler Kaspar Rudolf Stange, Starkoch Volker Osieka, Newcomer Christopher Lichter (Sohn von Horst Lichter), der Koch fürs offene Feuer Sven Culley, die drei Musketiere vom Hotel van Bebber in Xanten, Joel Büns von Nova Caeli und natürlich Christian Krüger (ein Stern) selbst.
Auch andere Bereiche der Kulinarik sind hochkarätig besetzt. Es kommen: die „Queen of Chocolate“ und Pâtissière des Jahres 2022 Sabrina Schanz, „Schokobär“ Patrick von Vacano, Algensommelier Oliver Skoluda, Olivenöl-Papst Bastian Jordan, Brot-Visionär Andreas Schomaker, Netzwerker Guido Fritz, die Ölvirtuosen Corinna und Norbert John, der „Expert of Tablewear“ Detlef Decker, Barrique-Pionier Volker Knipser, „Der Scharfmacher“ Andreas Schmitt, Dirk Bastian von der Drechselei, der Fleischflüsterer Christoph Grabowski, die Gewürzmacher Edgar Wolter und Ute Bornholdt und Winzer Gunnar Schweickhardt.
Landhaus Beckmann, Niederrhein Destille und van Gülpen sind dabei
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Zudem kommen etliche Firmen, die ihre Köche mitbringen. Wie etwa Original Beans, eine High-End-Manufaktur, die nachhaltig mit wild gepflückten Kakao-Bohnen arbeitet. Der Verein Freakstotable, der außergewöhnliche Dinge verarbeitet, ist dabei. Das Landhaus Beckmann aus Kehrum wird beteiligt sein, die frisch nach Bedburg-Hau umgezogene Niederrhein Destille, die Kaffeerösterei van Gülpen aus Emmerich schickt ihren Barista Jörn Pageler und viele mehr.
Ob mit Fleisch, vegetarisch oder vegan: Das kulinarische Angebot wird kreativ und breit gefächert sein. Ein paar Leckereien kann Krüger schon verraten: „Boris Rommel bietet Short Ribs mit zweierlei Pastinake, Patrick Maus plant eine vegane Poularde mit Erbsen, Sabrina Schanz macht Schokoladentraum und Pralinen und Christian Münz lockt mit kleinen Schweinereien auf der Feuerplatte.“
Emmerichs Joel Büns freue sich schon, sich mal auszutoben, wo er doch sonst meist für die Kunden auf Bestellung koche. „Er hat so viele Ideen, er überlegt gerade noch, was er macht“, berichtet Alice Peters, Marketing Managerin von Nova Caeli. Lecker wird es bestimmt.
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