Kleve. Für die Pflegeheimbewohner von Clivia an der van-den-Bergh-Straße gibt es jetzt mehr Sicherheit. Das müssen Autofahrer jetzt beachten.

Die Bewohner des Clivia-Pflegeheims „Clever Stolz“ haben sich erfolgreich für Verkehrsberuhigungsmaßnahmen auf der van-den-Bergh-Straße in der Klever Unterstadt eingesetzt. Im Frühjahr hatte mit 90 Jahren eine von ihnen, Helga Pesker, im Ausschuss für Bürgeranträge der Stadt Kleve ihr Anliegen gemeinsam mit Michael Gesikiewicz, Quartiersmanager des SOS-Kinderdorf Niederrhein, vorgetragen. Unterstützung bekamen sie dabei von Anwohnenden des „Op de Botter“- und des „Flora“-Quartiers. 

Parkverbot und Querungshilfe

Nun wurden in der „Tempo 30“-Zone Bordsteine abgesenkt und taktile Leitsysteme für Sehbehinderte eingefügt, ein Parkverbot vor dem Eingangsbereich des Pflegeheims ausgesprochen und eine Überquerungshilfe aufgebaut. Außerdem wurde am anderen Ende der langgezogenen Kurve am Bahnhof eine Geschwindigkeitsanzeige – erlaubt sind hier 50 Stundenkilometer – angebracht.

Jetzt wird angezeigt, wer zu schnell fährt.
Jetzt wird angezeigt, wer zu schnell fährt. © SOS Kinderdorf | Katrin Wißen

Endlich sicher die Straße queren

Die Bewohnerinnen und Bewohner freuen sich, dass so viel seit ihrem Vortrag passiert ist. „Wir konnten ja noch nie sicher über die Straße gehen“, erklärt Pesker. Dabei geht die ältere Dame gerne vor die Tür – bei trockenem Wetter mindestens für je eine Stunde am Morgen und am Nachmittag. Pflegedienstleiterin Vanessa Kamps bestätigt: „Mobilität ist für unsere Bewohnerinnen und Bewohner ein ganz wichtiges Thema. Mit der Verkehrsinsel wurde ihnen ein Stück Sicherheit gegeben. Denn ob mit Rollator, Rollstuhl oder Gehstock – sie brauchen mehr Zeit und ein gutes Gefühl, damit sie die Straße eigenständig überqueren können. Viele sind auch in ihrer Sehkraft eingeschränkt. Jetzt haben unsere Bewohnerinnen und Bewohner wieder die Möglichkeit, die angrenzenden Supermärkte und Cafés zu erreichen. Das gibt ihnen Unabhängigkeit.“

Lesen Sie auch diese Nachrichten aus Kleve und dem Umland

„Manche rasen hier immer noch um die Kurve. Da könnte man mal gut Verkehrskontrollen durchführen. Und der ein oder andere Lkw fährt auch über die Bordsteinkante.“

Helga Pesker,
Bewohnerin des Pflegeheim Clever Stolz.

Wünschenswert wäre, wenn sich auch tatsächlich alle Autofahrer an die Geschwindigkeitsbegrenzungen halten würden. „Manche rasen hier immer noch um die Kurve. Da könnte man mal gut Verkehrskontrollen durchführen. Und der ein oder andere Lkw fährt auch über die Bordsteinkante“, so Helga Pesker.

Toller Zusammenhalt in der Nachbarschaft

SOS-Quartiersmanager Gesikiewicz ist zufrieden, dass die Stadt so schnell handeln konnte: „Genau das ist sozialräumliche Entwicklung, wie wir sie als SOS-Kinderdorf Niederrhein in der Klever Unterstadt zwischen Bürgerinnen und Bürgern, Verwaltung und Quartiersmanagement anstoßen wollen”, sagt Gesikiewicz. Er erläutert weitert: „Die Bewohnerinnen und Bewohner des Pflegeheims sowie die Anwohnenden der Mehrfamilienhäuser im ‚Op de Botter‘- und ‚Flora‘-Quartier hatten mir ihre Sorgen und Nöte geschildert. Bei mehreren Treffen haben wir gemeinsam nach einer Lösung gesucht und die Idee eines Bürgerantrags entwickelt. Zudem wurden Unterschriften gesammelt.“

Zusammen mit Politik und Verwaltung konnten nach dem eindrücklichen Vortrag von Helga Pesker und der Unterstützung durch Anwohnende beim Ausschuss für Bürgeranträge schnell gute Lösungen gefunden werden. Zwei weitere Verkehrsinseln auf der Van-den-Bergh-Straße sind noch in Planung. Gesikiewicz fasst zusammen: „Insgesamt war der tolle Zusammenhalt der Nachbarschaft ausschlaggebend für die konkrete Verbesserung der Verkehrssituation.“