Emmerich. Für Udo Jessner endet am 30. September die Zeit an der Spitze der Stadtwerke Emmerich. Worauf der Ruheständler ganz besonders stolz ist.

Udo Jessner macht aus seinem Herzen keine Mördergrube. Leicht falle ihm der Abschied vom Posten des Geschäftsführers der Stadtwerke Emmerich nicht, gibt der zukünftige Ruheständler unumwunden zu. Am 30. September um Mitternacht endet offiziell seine Zeit an der Spitze der Stadtwerke. „Am Freitag werde ich in aller Stille hier die Tür hinter mir schließen“, sagt der 67-Jährige.

Ein großes Brimborium um seine Person möchte Jessner nicht. Wichtig ist ihm, dass er sich bereits von den Mitarbeitern persönlich verabschieden konnte. Auch eine kleine Abschiedsfeier, bei dem Aufsichtsrat sowie Bürgermeister Peter Hinze zugegen waren, hat es schon gegeben.

Meilensteine in der neunjährigen Amtszeit

Schwingt auf der einen Seite Wehmut in den Worten des scheidenden Geschäftsführers mit, gibt es auch Meilensteine, auf die Jessner in seiner neunjährigen Amtszeit gerne zurückblickt. Etwa die Hafenerweiterung. Oder die Gründung der EGE. Die Erschließungsgesellschaft Emmerich hat beispielsweise den Bahnhof, das Postamt oder die alte Polizeiwache am Geistmarkt gekauft. Aber auch das zukunftsorientierte Wärmenetz in der Innenstadt sei ein Meilenstein.

Jessner ist stolz, dass die Nachfolger Eigengewächse der Stadtwerke sind

Besonders stolz ist Udo Jessner aber auf die gefundene Nachfolgeregelung. Denn seine Nachfolger stammen alle aus dem eigenen Haus. Um auch die zukünftigen Herausforderungen der Unternehmensgruppe zu bewältigen, wird diese künftig von einem Geschäftsführungstrio geleitet. Die Aufsichtsgremien haben mit Tobias Mies, Steffen Borth und Arndt Wilms „Eigengewächse“ zu Geschäftsführern gewählt.

Diplom-Kaufmann und Wirtschaftsjurist Tobias Mies, der bisher als kaufmännischer Leiter und Prokurist alle kaufmännischen Prozesse und Dienstleistungen im Konzern verantwortet, wird Geschäftsführer der Konzernmutter EGD und der Port Emmerich GmbH, also der Hafengesellschaft.

Diplom-Wirtschaftsingenieur und Elektro-Ingenieur Steffen Borth, bisher technischer Leiter und Prokurist der Stadtwerke und des Embricanas, rückt in diesen Gesellschaften in die Geschäftsführungsposition auf.

Diplom-Ingenieur Arndt Wilms bleibt Geschäftsführer der Stadtentwicklungsgesellschaft EGE, er wird künftig von Mitgeschäftsführer Tobias Mies unterstützt. „Es gibt ja Gerede, warum es jetzt drei Geschäftsführer gibt, aber das muss man genau andersherum sehen: Die drei waren ja schon immer da, und ich bin jetzt einfach überflüssig geworden“, sagt Jessner mit einem Schmunzeln auf den Lippen. Denn besonders wichtig ist ihm, dass „es in der Nachfolge der Geschäftsführung eine Kontinuität gibt“.

Seit 2014 Geschäftsführer der Stadtwerke Emmerich

Als Jessner 2014 die Geschäftsleitung übernommen hatte, sei keine zweite Führungsebene vorhanden gewesen. „Ich wollte eine Struktur schaffen, damit so ein Übergang wie jetzt, möglich ist.“

Udo Jessner hatte nach dem plötzlichen Tod von Ulrich Schnake die Geschäftsführung übernommen, zuvor war er als Aufsichtsratsvorsitzender bereits mit den Stadtwerken verbunden. In der Übergangszeit leitete damals Horst Thyssen die Geschäfte an der Wassenbergstraße. Der gebürtige Halderner Jessner war zuvor seit 1990 kaufmännischer Leiter bei der Müllverbrennungsanlage Asdonkshof in Kamp-Lintfort.

Fotografieren und reisen

In seiner neu gewonnen Freizeit will Udo Jessner nun weiter die Welt bereisen. Auch seinem Hobby Fotografie möchte er intensiver nachgehen. „Und in den nächsten anderthalb Wochen sind meine beiden Enkelkinder zu Besuch, da habe ich dann direkt was zu tun“, so Jessner.