Emmerich. Die Stadtwerke Emmerich haben sich nun erstmals zu den Preisen für Strom und Gas im Jahr 2024 geäußert. Welche überraschenden Aussagen es gibt.

Die Stadtwerke Emmerich stochern noch ein wenig im Nebel. Denn es gibt äußere Faktoren, die die Preise für Strom und Gas beeinflussen. Aber dennoch gibt es eine erste vorsichtige Prognose. Die grundversorgten Kunden der Stadtwerke dürfen sich über eine Preissenkung freuen. „Vielleicht sogar im zweistelligen Prozentbereich“, sagt Ingo Sigmund, bei den Stadtwerken für die Bereiche Energiebeschaffung und Vertrieb zuständig.

Ingo Sigmund erklärte, dass die Preissenkung zum 1. Februar 2024 gelten soll.
Ingo Sigmund erklärte, dass die Preissenkung zum 1. Februar 2024 gelten soll. © Emmerich | Stadtwerke

Wie viel von der Senkung dann beim Kunden ankommt, liegt an externen Faktoren, auf die man in Emmerich keinen Einfluss hat. „Zurzeit wird ja überlegt, ob die Umsatzsteuer wieder von sieben auf 19 Prozent angehoben werden soll“, so Stadtwerke-Geschäftsführer Udo Jessner auf der Jahrespressekonferenz des Energieversorgers.

Preissenkung soll zum 1. Februar 2024 in Kraft treten

Geplant ist, dass die Preissenkung zum 1. Februar des kommenden Jahres in Kraft tritt. „Wir werden dann auch alle unsere Kunden schriftlich informieren“, erklärt Sigmund, der davon ausgeht, dass konkretere Zahlen Mitte November vorliegen werden, da dann weitere Parameter, die den Preis beeinflussen, feststehen werden.

30 Prozent der Emmericher Haushalte haben Festpreis-Garantie

Neben den so genannten grundversorgten Kunden gibt es bei den Stadtwerken auch Kunden, die sich für einen Energietarif mit einer Festpreis-Garantie entschieden haben (EMM Fix). Dieses Angebot läuft zum 31. Dezember dieses Jahres aus. Doch auch hier gibt es gute Nachrichten. Aufgrund der aktuellen Prognose kann die Festpreis-Garantie auch für das Jahr 2024 angeboten werden. „Wir bleiben da auf dem bestehenden niedrigen Preisniveau“, so Sigmund. Zurzeit haben sich rund 30 Prozent der Emmericher Haushalte für die Festpreis-Variante entschieden.

Dieser Festpreis-Tarif liegt übrigens weiterhin unter dem Preisniveau der grundversorgten Kunden, da letztgenannte den Stadtwerken weniger Planungssicherheit bieten. Wobei die Kundenbindung eh schon fast sensationell hoch zu nennen ist. Hier haben die Stadtwerke Emmerich einen Wert von über 90 Prozent. „Andere Versorger – etwa aus dem Ruhrgebiet – freuen sich schon wenn sie eine Kundenbindung von 50 bis 60 Prozent erreichen“, so Jessner.

Stadtwerke Emmerich: Gut durch Energiekrise gekommen

Udo Jessner (Mitte) mit Tobias Mies (links) und Steffen Borth.
Udo Jessner (Mitte) mit Tobias Mies (links) und Steffen Borth. © FUNKE Foto Services | Sabine Stein

Dass die letzten Monate sehr herausfordernd waren, macht auch Tobias Mies, ab 1. Oktober einer der Nachfolger Jessners in der Geschäftsführung deutlich. „Es war für unsere Kunden aber auch für unsere Mitarbeiter kein einfaches Jahr“, sagt Mies. „Unter dem Strich sind wir aber gut durch die Energiekrise gekommen.“

Allerdings verhehlt er nicht, dass trotz der nun angekündigten Preissenkungen die Preise noch nicht wieder auf den Niveau von vor dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine sind.
Strom koste die Stadtwerke aktuell im Einkauf etwa 120 bis 150 Euro pro Megawattstunde. „Zwischenzeitlich lag der Preis mal bei 1000 Euro oder sogar mehr“, erinnert Jessner. Allerdings: Vor dem Krieg in der Ukraine war Strom zum Preis von 25 bis 40 Euro zu haben.

Stadtwerke-Geschäftsführer: „Gas ist ein Auslaufmodell“

Beim Gas sieht es ähnlich aus. Zurzeit wird am Markt eine Preis von etwa 50 Euro aufgerufen, als es noch billiges Gas aus Russland gab, lag der Preis bei 17 Euro. Die Höchstpreise in diesem Jahr wurden mit um die 300 Euro erreicht. Dass die Preise wieder auf ein früheres Niveau rutschen, wird allgemein nicht erwartet – vor allem nicht beim Gas.

„Gas ist auf Sicht ein Auslaufmodell“, meint Udo Jessner. „Jeder muss für sich den Zeitpunkt finden, wann er beim Heizen umsteigen wird,“

>>> Gute Zahlen vom Embricana

Bis zu 40.000 Gäste könnten in diesem Jahr die Sauna im Embricana besuchen. Ein Rekordwert.
Bis zu 40.000 Gäste könnten in diesem Jahr die Sauna im Embricana besuchen. Ein Rekordwert. © Embricana | Sauna

Steffen Borth, aktuell noch Technischer Leiter/Prokurist der Stadtwerke und zum 1. Oktober einer der Nachfolger von Udo Jessner als Geschäftsführer, kann sehr erfreuliche Zahlen zum Embricana präsentieren. „Die Sauna hat so gute Besucherzahlen wie noch nie seit ihrem Bestehen“, so Borth. Wenn der Trend in den nächsten drei Monaten anhält, werden in diesem Jahr zwischen 38.000 und 40.000 Besucher im Embricana sauniert haben. In den vergangenen Jahren lag der durchschnittliche Jahresbesuch bei 33.000 Saunagästen.

„Seit zwölf Monaten machen wir intensive Werbung auf unseren Social Media-Kanälen – auch immer wieder mit Videoclips“, sieht Borth hierin einen Grund für den Boom. „Seit diesem Zeitpunkt verzeichnen wir eine steigende Anzahl von Besuchern.“