Emmerich.. Bisheriger Aufsichtsratsvorsitzender macht das Rennen. Rat muss Votum aber noch zustimmen. Einstimmiges Votum für den 58-Jährigen. Er hat sein SPD-Ratsmandat schon niedergelegt. Hoffen auf einen schnellen Wechsel von Kamp-Lintfort zum neuen Arbeitsplatz in der Rheinstadt.


Das ist keine Sensation: Udo Jessner, bisher Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke, soll neuer Geschäftsführer der Stadtwerke-Holding werden (= EGD, 130 Mitarbeiter, 60 Mio. Euro Umsatz, mit Stadtwerken, Rhein-Waal-Terminal, Port Emmerich und Embricana).

Der 58-jährige Diplom-Verwaltungswirt wird damit Nachfolger von Ulrich Schnake, der am 1. März plötzlich verstorben war. In der Übergangszeit leitet Horst Thyssen noch die Geschäfte an der Wassenbergstraße. Vielleicht schon zum 1. Oktober 2014 könnte Jessner seine neue Aufgabe in Emmerich antreten, hofft Bürgermeister Johannes Diks (CDU).

Laut dem EGD-Aufsichtsratsvorsitzenden Willi Roebrock (CDU) sind 27 Bewerbungen auf die Stelle eingegangen, die von einer Kommission gesichtet wurden. Vier kamen in die engere Wahl, zwei wurden zur „Endausscheidung“ eingeladen. „Beide Bewerber waren gut“, sagte Diks. Am Ende hoben gestern in gemeinsamen Sitzung die Aufsichtsräte von EGD und SWE Jessner einstimmig auf den Schild. Die Gesellschafterversammlung (= Rat) muss der Kür Ende Juni noch zustimmen. Das gilt als Formsache.

Die Stellenausschreibung in einer Fachzeitschrift sei rechtlich nicht zwingend erforderlich gewesen, sagte Diks, trotzdem habe die Auswahlkommission diese Art des Verfahrens beschlossen. Zu dem Zeitpunkt sei von Jessner noch keine Rede gewesen. „Seine Bewerbung war eine der letzten“, sagte Willi Roebrock. Jessner selbst sagte dazu, er habe sich erst zum Ende der Bewerbungsfrist beworben. Das neutrale Auswahlverfahren sei ihm sehr recht gewesen, damit erst gar nicht das Wort „alternativlos“ die Runde mache.

„Ich habe mich sehr gefreut, aber es ist erst einmal eine Empfehlung“, so Jessner zurückhaltend. „Die Stadtwerke müssen mehr an die Bürger ran“, nannte Jessner ein Ziel. Vor allem muss er in den nächsten fünf Jahren eine neue Führungsstruktur installieren. Denn auch Thyssen scheidet in einigen Jahren aus.

Der gebürtige Halderner Jessner ist seit 1990 kaufmännischer Leiter bei der Müllverbrennungsanlage Asdonkshof in Kamp-Lintfort mit 170 Mitarbeitern. Sein Amt als Aufsichtsratsvorsitzender der SWE hat er bereits vorige Woche niedergelegt, sein Ratsmandat gestern. Für ihn rückt Ludger Gerritschen nach. Damit säße nun doch noch ein SPD-Mitglied aus Elten im Rat.