Vrasselt. Noch im Juli gab es große Probleme mit dem Boden für das neue Zelt der Vrasselter Schützen. Wie eine Lösung für das Problem gefunden wurde.

Simon Terhorst kann aufatmen. Das Vrasselter Schützenfest ist gesichert. Wenn am Freitag, das 369. Stiftungsfest der St. Antonius Bruderschaft beginnt, werden die Schützen um Brudermeister Terhorst auch ihre neue Heimat einweihen. Das Festzelt auf dem Sportplatz des SV Vrasselt steht.

Abriss des Saal Slütters in Vrasselt

Das Festzelt steht auf der Anlage des SV Vrasselt.
Das Festzelt steht auf der Anlage des SV Vrasselt. © FUNKE Foto Services | Thorsten Lindekamp

„Die letzten Abnahmen von TÜV und Bauamt sind erledigt, jetzt kann es endlich losgehen“, sagt Terhorst, der durchblicken lässt, dass ihm zwischenzeitlich die ein oder andere Sorgenfalte auf der Stirn gewachsen ist. Denn mit dem Abriss des Saal Slütters war klar, dass die Schützen sich nach einer Alternative umsehen mussten.

Gebrauchtes Festzelt in Bayern gekauft

Die Probleme waren dann mannigfaltig, bis endlich das passende Festzelt in Bayern gebraucht gekauft werden konnte. Auch die Standortsuche war nicht ohne. Nun steht es zwischen Vereinsheim und Kunstrasenplatz auf der Anlage des SVV. Eine Dauerlösung wird dies aber in den nächsten Jahren wohl nicht sein.

Der neue Boden passte nicht zum Zelt

Der erste Boden fürs Zelt passte nicht. Das entdeckten die Vrasselter Schützen beim Probeaufbau im Juli. Mittlerweile wurde ein neuer Boden geliefert.
Der erste Boden fürs Zelt passte nicht. Das entdeckten die Vrasselter Schützen beim Probeaufbau im Juli. Mittlerweile wurde ein neuer Boden geliefert. © FUNKE Foto Services | Thorsten Lindekamp

Den Gau erlebten die Schützen dann aber im Juli. Denn während Gerüst und Zeltplane gebraucht gekauft wurden, ist der Holzboden eine Maßanfertigung einer Spezialfirma aus Hessen. Beim Probeaufbau stellte sich heraus, dass der Boden nicht passte, die Schweißnähte saßen an der falschen Stelle. Ohne Boden hätten die Vrasselter aber niemals eine Genehmigung durch die Ordnungsbehörden für ihr Fest bekommen. Unter Zeitdruck musste also ein neuer Boden angefertigt werden, der dann auch noch pünktlich geliefert werden konnte.

„Im Nachhinein müssen wir heilfroh sein, dass wir uns für einen Probeaufbau entschieden haben, wäre es jetzt erst kurz vor Schützenfest aufgefallen, hätten wir dumm da gestanden“, so Terhorst, der seit das Zelt steht, im Dorf richtig gehend eine Aufbruchstimmung wahrgenommen hat. „Die Vorfreude aufs Schützenfest ist deutlich zu spüren.“

Erster Aufbau dauerte elf Stunden

Der Vrasselter Brudermeister spricht in diesem Zusammenhang von einem „mutigen Weg“, der mit dem Kauf des Zeltes beschritten worden ist. Doch warum mieten die Vrasselter nicht wie die meisten anderen Vereine ein Zelt? „Aus kaufmännischer Sicht macht ein eigenes Zelt Sinn“, erläutert Terhorst.

Ein eigenes Zelt bedeutet gleichwohl auch eine Menge Eigeninitiative. Denn der Aufbau eines Schützenfestzeltes ist auch für ausgewiesene Camping-Freunde eine echte Aufgabe. Insgesamt über den Tag verteilt etwa 25 Helfer brauchten elf Stunden bis das Zelt stand.

Unwetter in der Nacht zu Dienstag schadlos überstanden

Den ersten Härtetest hat das Festzelt beim Unwetter in der Nacht zu Dienstag schon bestanden. Als die Schützen am Morgen mit dem Arbeiten im Inneren weitermachen, gibt es den Daumen nach oben: Nirgendwo hat es durchgeregnet.

Die Bestuhlung stammt aus dem Saal Slütter.
Die Bestuhlung stammt aus dem Saal Slütter. © FUNKE Foto Services | Thorsten Lindekamp

Bis zum Freitag wird aber noch kräftig weiter gewerkelt. So muss die Bestuhlung, die vom Saal Slütter übernommen worden ist, aufgebaut und eingedeckt werden. Toilettenwagen, Grillbude und Hüpfburg werden auch noch aufgestellt.

100-jähriges Jubiläum des Spielmannszugs Vrasselt

Nicht nur wegen der guten Wetterprognose erwartet die Vrasselter Bruderschaft viele Gäste am Wochenende. Auch das 100-jährige Jubiläum des Spielmannszug ist in die Festfolge integriert. Fünf Gastvereine musizieren dann mit den Vrasselter Spielleuten am Samstag. Die Emmericher Stadtgarde wird einen Kanonschuss zu Ehren des Jubiläums abgeben.

Darüber hinaus ist die Neugier auf das neue 15 mal 40 Meter große Zelt riesig. „Seit wir hier mit dem Aufbau beschäftigt sind, kommen ständig Leute vorbei, die sich das Zelt mal von der Nähe anschauen wollen“, berichtet „Hänske“ Böcker, der als Fachmann für Holz noch wichtige Arbeiten im Inneren vornimmt, aber sich auch für die Herstellung der Vögel zum Schützenfest verantwortlich zeichnet.

Mobiler Schießstand aus Rees

Wenn am Sonntagnachmittag der König ermittelt wird – hier haben sich die Vrasselter dem allgemeinen Trend angeschlossen und den bisherigen Montag als Termin aufgegeben – muss allerdings eine Umstellung erfolgen. Bisher war der Rumpf des Vogels auf einen Stamm aufgesetzt. Da sich die Vrasselter eine mobile Vogelstange aus Rees ausgeliehen haben, werden die Holzvögel nun mittig befestigt.

Der alte eigene Schießstand der Antonius-Bruderschaft existiert auch noch, wird aber erst dann wider installiert, wenn klar, ist wo das Festzelt mal einen dauerhaften Platz bekommt. Spätestens nach dem Schützenfest wird dafür dann eine Lösung gesucht.

>> Die Festfolge

Freitag, 15. September

  • 17.45 Uhr: Sammeln (Hauptstr. Ecke Dreikönige)
  • 18 Uhr: Antreten des Bataillon an der Hauptstr.- Abmarsch Richtung Dorfplatz
  • 18.05 Uhr: Kommandoübergabe alter Oberst an neuen Oberst
  • 18.10 Uhr: Feldgottesdienst auf dem Dorfplatz
  • 18.35 Uhr: Antreten zur Kranzniederlegung – Spielmannszug, Blasmusik, Offiziere, Königspaar mit Brudermeister und Präses – Offiziere bereits als Block beim Antreten hinter der RZ – Bataillon verbleibt auf dem Dorfplatz
  • 19 Uhr: Umzug durch Vrasselt (Hauptstr. – St. Antoniusstr. – Hauptstr.)
  • 19.30 Uhr: Antreten zum Zapfenstreich auf dem Dorfplatz, Aufmarsch der Musik, Bereitstellung der Fackelträger durch Zug vom Dienst
  • 20 Uhr: Abmarsch zum Festzelt
  • 21 Uhr: Schießen Jungschützenkönig
  • 22.30 Uhr: Einzug Jungschützenkönig

Samstag, 16. September

  • 13.45 Uhr: Sammeln an den Treffpunkten zum Sternmarsch; Fahne, König, Thron & Brudermeister an der Sporthalle mit TC Praest und Biop; Zug 1 - 13 am Dorfplatz mit TC Emmerich und TC Elten; Zug 14 - Ende Küchenstudio Tekaat Dornick mit TC Dornick und TC Millingen
  • 14 Uhr: Sternmarsch zum Festzelt
  • 15 Uhr: Antreten des Bataillons auf der Straße Dreikönige; Kleiner Umzug durch Vrasselt (Dreikönige – Hauptstr. – Wildwiese – Hubertusstr. – Hauptstr. – Hagenackerweg)
  • 15.25 Uhr: Ankunft Bolzplatz- Beförderungen; Ehrungen und Auszeichnungen; Fahnenschwenken; Gem. Spiel der Tambourcorps; Kanonenschuss der Stadtgarde; über Schotterplatz zurück zum Festzelt
  • 16 Uhr: Einzug des Königs in das Festzelt
  • 17 Uhr: Beginn Vizekönig- und Kinderkönigschießen; nach Ende Schießen: Inthronisation Vizekönig und Jungschützenkönig

Sonntag, 17. September

  • 6.30 Uhr: Beginn des Weckens durch den Spielmannszug
  • 9.15 Uhr: Sammeln am Festzelt
  • 9.30 Uhr: Antreten des Bataillons auf der Straße Dreikönige Höhe Sportplatz - Abmarsch Richtung Bolzplatz (Dreikönige – Hauptstr. –Hagenackerweg)
  • 9.45 Uhr: Ankunft Bolzplatz - Ehrungen, Fahnenschwenken, Parade
  • 10.30 Uhr: Großer Umzug durchs Dorf (Hagenackerweg – Hauptstr. – Verbindungsstr. – Reeserstr. – Hauptstr. – Dreikönige)
  • 11.15 Uhr: Ankunft Festzelt
  • 12 Uhr: Beginn Preisschießen
  • 15 Uhr: Königsschießen, nach Ende Schießen: Inthronisation

Samstag, 23. September

  • 18.45 Uhr: Sammeln Hauptstr. Höhe Kindergarten
  • 19 Uhr: Antreten des Bataillons; Abmarsch Richtung Festzelt über Dreikönige
  • 19.30 Uhr: Antreten Spielmannszug und Offiziere im Festzelt; Abholen Königspaar am Vereinsheim; Reinspielen des Königspaars inkl. Gefolge; Verleihung der Orden
  • 20.15 Uhr: Einzug der Gäste; im Anschluss Ständchen und Fahnenschwenken