Vrasselt. Der Spielmannszug Vrasselt feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen. Welcher Termin für die Jubiläumsfeierlichkeiten ausgesucht wurde.

Am genauen Geburtstag kann nicht gratuliert werden. Denn das exakte Gründungsdatum im Jahr 1923 ist nicht festgehalten worden. Doch so viel ist sicher: Auf 100 Jahre schaut der Spielmannszug Vrasselt nun zurück. Und das wird gefeiert. Im Rahmen des Schützenfests der Vrasselter St. Antonius-Schützenbruderschaft im September.

Jubiläum wird an Vrasselter Schützenfest gefeiert

Obwohl die Spielleute eigenständig sind, haben sie sich bewusst für den Schützenfest-Termin (15. bis 17. September) zum Jubiläum entschieden. Die Verbundenheit liegt auf der Hand. Im vergangenen Jahrhundert kamen dann auch sechs Könige aus den Reihen des Spielmannszugs, der aktuell über 36 aktive Mitglieder verfügt.

Sascha Zwiekhorst ist Tambourmajor

100 Jahre Spielmannszug Vrasselt - ein Rückblick in Bildern

Die Gründungsmitglieder 1923.
Die Gründungsmitglieder 1923. © Vrasselt | Archiv Spielmannszug
Ein Bild vom 50-jährigen Jubiläum.
Ein Bild vom 50-jährigen Jubiläum.
Erster Thron 1927 mit König Alfons Epping.
Erster Thron 1927 mit König Alfons Epping.
Aufmarsch zum Geistmarkt bei den St. Sebastianern Emmerich 1951. 
Aufmarsch zum Geistmarkt bei den St. Sebastianern Emmerich 1951. 
Ehrung über 40 Jahre Mitwirken bei den Sebastianer Schützen.
Ehrung über 40 Jahre Mitwirken bei den Sebastianer Schützen.
Ein Gruppenbild von 1989.
Ein Gruppenbild von 1989.
Der Spielmannszug im Jahr 1978.
Der Spielmannszug im Jahr 1978.
Schützenfest in Emmerich 1975.
Schützenfest in Emmerich 1975.
Schützenfestmontag in Vrasselt 1976.
Schützenfestmontag in Vrasselt 1976.
Nachwuchs bei den Trommlern, 1966 Maifeier.
Nachwuchs bei den Trommlern, 1966 Maifeier.
Stabübergabe an Hans Böcker am 24. September 1983.
Stabübergabe an Hans Böcker am 24. September 1983.
Thron 1934 mit König Josef Giltjes.
Thron 1934 mit König Josef Giltjes.
Thronzug 1963: Königspaar Johann und Anni Böcker.
Thronzug 1963: Königspaar Johann und Anni Böcker.
Thrinbild 1983: Gerhard und Maria Schattmann
Thrinbild 1983: Gerhard und Maria Schattmann
Thronbild Frank Ferdenhert 1995.
Thronbild Frank Ferdenhert 1995.
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Auch wenn es keinen Mitgliederschwund durch die Corona-Pandemie gegeben hat, war es eine schwere Zeit. Das Vereinsleben konnte nur bedingt weitergeführt werden. Auch zuletzt der Wegfall des Saal Slütters wirkte wie ein tiefer Einschnitt. „Dadurch ist viel kaputt gegangen“, sagt dann auch Hans „Hänske“ Böcker, der lange Jahre eine prägende Figur des Spielmannszuges war und 2017 den Stab des Tambourmajors an Sascha Zwiekhorst weitergereicht hat.

Vorsitzender Torben Böcker sieht Verein für Zukunft gut aufgestellt

Aber: „Der Weg ist eingeschlagen, um richtig in die Zukunft zu gehen“, sagt Sohn Torben Böcker, der aktueller Vorsitzender der Spielleute ist. „Unser Motto für das Jubiläumsjahr lautet: Mit stolzem Blick und voller Kraft nach vorne.“

Der Spielmannszug Vrasselt auf dem Schützenfest in Emmerich im Jahr 1975.
Der Spielmannszug Vrasselt auf dem Schützenfest in Emmerich im Jahr 1975. © Vrasselt | Archiv Spielmannszug

Der Spielmannszug Vrasselt hat zwar eine enge Bindung an die Bruderschaft im Ort, aber die Wirkung geht doch weit darüber hinaus. Auch auf Schützenfesten außerhalb Vrasselts spielen die Musiker. Neben dem St. Martinsumzug sind regelmäßige Auftritte im Karneval feste Punkte im Jahresprogramm. So wird an Altweiber das Prinzenpaar begleitet. Auch am Tulpensonntagszug wird gespielt.

Wenngleich fast alle Mitglieder doch über Vrasselter Wurzeln verfügen. So sind Torben und Hänske Böcker auch keine Ausnahme, wenn es darum geht, dass zwei Generationen einer Familie im Spielmannszug aktiv sind.

Nachwuchs liegt Spielleuten am Herzen

Wie so viele der Musikzüge aus Emmerich, investieren natürlich auch die Vrasselter viel Zeit und Fleiß auf die Förderung und Ausbildung neuer Spielleute. Der größtenteils sehr junge Nachwuchs ist den Musikern wichtig und deswegen will der Spielmannszug auch immer wieder vor allem den Spaß am Musizieren vermitteln.

Verlust vom Saal Slütter

Gleichwohl ist der Spielmannszug aktuell auf der Suche nach einer neuen Bleibe, da zuvor der Saal Slütter auch als Probenstätte diente. „Teilweise haben wir im Pfarrheim, teilweise auch draußen geprobt“, so Hänske Böcker.

Im Fernsehen beim Geburtstagsständchen

Auch wenn der Blick in die Zukunft gerichtet ist, bietet sich ein 100-jährige Jubiläum dazu an, kurz in den Rückspiegel zu schauen. Es gibt viele Anekdoten, die sich bis heute gerne erzählt werden. Etwa schafften es die Musiker aus Vrasselt einmal sogar ins Fernsehen: Das Geburtstagsständchen der Spielleute für Oma Böcker, die am 6. Januar 1958 103 Jahre alt wurde, wurde teilweise übertragen.

Die Stabübergabe an Hans Böcker am 24. September 1983.
Die Stabübergabe an Hans Böcker am 24. September 1983. © Vrasselt | Archiv Spielmannszug

Oder auch der Blick ins Jahr 1984: Hänske Böcker war noch ganz frisch im Amt als Tambourmajor, als er mit den Spielleuten in den Saal Slütter marschierte. Den Tambourstab in die Höhe schwingend ging die Spitze durch die abgehängte, niedrige Decke in Vrasselts guter Stube. „Das war praktisch meine erste Amtshandlung“, erinnert sich Böcker bis heute mit einem Schmunzeln.

>> Gründungsmitglieder und aktueller Vorstand

Die Gründungsmitglieder 1923.
Die Gründungsmitglieder 1923. © Vrasselt | Archiv Spielmannszug

Die Gründungsmitglieder vom Trommler- und Pfeifferkorps im Jahr 1923: Franz Amting, Alois Bott (Tambourmajor), Alfons Epping, Gerhard Giltjes, Josef Giltjes, Willy Giltjes, Alois Schneiders und Theodor Wachtberger.

Der Vorstand im Jubiläumsjahr: Torben Böcker (1. Vorsitzender), Daniel Zwiekhorst (2. Vorsitzender), Christoph Urselmann (Schriftführer), Pascal Brinkmann (Kassierer), Sascha Zwiekhorst (Tambourmajor), Hermann-Josef Böcker (Beisitzer).