Vrasselt. Der Spielmannszug Vrasselt feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen. Welcher Termin für die Jubiläumsfeierlichkeiten ausgesucht wurde.
Am genauen Geburtstag kann nicht gratuliert werden. Denn das exakte Gründungsdatum im Jahr 1923 ist nicht festgehalten worden. Doch so viel ist sicher: Auf 100 Jahre schaut der Spielmannszug Vrasselt nun zurück. Und das wird gefeiert. Im Rahmen des Schützenfests der Vrasselter St. Antonius-Schützenbruderschaft im September.
Jubiläum wird an Vrasselter Schützenfest gefeiert
Obwohl die Spielleute eigenständig sind, haben sie sich bewusst für den Schützenfest-Termin (15. bis 17. September) zum Jubiläum entschieden. Die Verbundenheit liegt auf der Hand. Im vergangenen Jahrhundert kamen dann auch sechs Könige aus den Reihen des Spielmannszugs, der aktuell über 36 aktive Mitglieder verfügt.
Sascha Zwiekhorst ist Tambourmajor
100 Jahre Spielmannszug Vrasselt - ein Rückblick in Bildern
Auch wenn es keinen Mitgliederschwund durch die Corona-Pandemie gegeben hat, war es eine schwere Zeit. Das Vereinsleben konnte nur bedingt weitergeführt werden. Auch zuletzt der Wegfall des Saal Slütters wirkte wie ein tiefer Einschnitt. „Dadurch ist viel kaputt gegangen“, sagt dann auch Hans „Hänske“ Böcker, der lange Jahre eine prägende Figur des Spielmannszuges war und 2017 den Stab des Tambourmajors an Sascha Zwiekhorst weitergereicht hat.
Vorsitzender Torben Böcker sieht Verein für Zukunft gut aufgestellt
Aber: „Der Weg ist eingeschlagen, um richtig in die Zukunft zu gehen“, sagt Sohn Torben Böcker, der aktueller Vorsitzender der Spielleute ist. „Unser Motto für das Jubiläumsjahr lautet: Mit stolzem Blick und voller Kraft nach vorne.“
Der Spielmannszug Vrasselt hat zwar eine enge Bindung an die Bruderschaft im Ort, aber die Wirkung geht doch weit darüber hinaus. Auch auf Schützenfesten außerhalb Vrasselts spielen die Musiker. Neben dem St. Martinsumzug sind regelmäßige Auftritte im Karneval feste Punkte im Jahresprogramm. So wird an Altweiber das Prinzenpaar begleitet. Auch am Tulpensonntagszug wird gespielt.
Wenngleich fast alle Mitglieder doch über Vrasselter Wurzeln verfügen. So sind Torben und Hänske Böcker auch keine Ausnahme, wenn es darum geht, dass zwei Generationen einer Familie im Spielmannszug aktiv sind.
Nachwuchs liegt Spielleuten am Herzen
Wie so viele der Musikzüge aus Emmerich, investieren natürlich auch die Vrasselter viel Zeit und Fleiß auf die Förderung und Ausbildung neuer Spielleute. Der größtenteils sehr junge Nachwuchs ist den Musikern wichtig und deswegen will der Spielmannszug auch immer wieder vor allem den Spaß am Musizieren vermitteln.
Verlust vom Saal Slütter
Gleichwohl ist der Spielmannszug aktuell auf der Suche nach einer neuen Bleibe, da zuvor der Saal Slütter auch als Probenstätte diente. „Teilweise haben wir im Pfarrheim, teilweise auch draußen geprobt“, so Hänske Böcker.
Im Fernsehen beim Geburtstagsständchen
Auch wenn der Blick in die Zukunft gerichtet ist, bietet sich ein 100-jährige Jubiläum dazu an, kurz in den Rückspiegel zu schauen. Es gibt viele Anekdoten, die sich bis heute gerne erzählt werden. Etwa schafften es die Musiker aus Vrasselt einmal sogar ins Fernsehen: Das Geburtstagsständchen der Spielleute für Oma Böcker, die am 6. Januar 1958 103 Jahre alt wurde, wurde teilweise übertragen.
Oder auch der Blick ins Jahr 1984: Hänske Böcker war noch ganz frisch im Amt als Tambourmajor, als er mit den Spielleuten in den Saal Slütter marschierte. Den Tambourstab in die Höhe schwingend ging die Spitze durch die abgehängte, niedrige Decke in Vrasselts guter Stube. „Das war praktisch meine erste Amtshandlung“, erinnert sich Böcker bis heute mit einem Schmunzeln.
>> Gründungsmitglieder und aktueller Vorstand
Die Gründungsmitglieder vom Trommler- und Pfeifferkorps im Jahr 1923: Franz Amting, Alois Bott (Tambourmajor), Alfons Epping, Gerhard Giltjes, Josef Giltjes, Willy Giltjes, Alois Schneiders und Theodor Wachtberger.
Der Vorstand im Jubiläumsjahr: Torben Böcker (1. Vorsitzender), Daniel Zwiekhorst (2. Vorsitzender), Christoph Urselmann (Schriftführer), Pascal Brinkmann (Kassierer), Sascha Zwiekhorst (Tambourmajor), Hermann-Josef Böcker (Beisitzer).