880.000 Euro für den Umzug des Info-Pavillons am Kö-Bogen

Düsseldorf. . 1,4 Millionen Euro hat der Pavillon gekostet, in dem Interessierte Details über Kö-Bogen und Wehrhahnlinie erfahren. Nun müssen das Glashaus und der Aussichtsturm wegen der Bauarbeiten umziehen. Das kostet nochmals 880.000 Euro. „Pure Geldverschwendung“, schimpft die SPD.

Ganz schön teuer – dieses gläserne Häuschen. Der Info-Pavillon für den Kö-Bogen und die Wehrhahnlinie, zwei Vorzeigeprojekte der Stadt, muss wegen der vorangeschrittenen Bauarbeiten am Wochenende vom Schadowplatz zum Corneliusplatz verlegt werden. Wiedereröffnung ist Ende November.

Summa summarum kostet der Umzug 880.000 Euro. Dabei hatte schon der Bau des Pavillons mit Aufzug, Aussichtsplattform und Ausstellung zum Kö-Bogen über 1,4 Millionen Euro gekostet. Zu viel, monierte die SPD schon bei der Premiere im April 2011.

Die nun nötige Verlegung des Kö-Bogen-Pavillons um einige hundert Meter liefert der SPD-Fraktion eine weitere Steilvorlage, um gegen die Stadtspitze und CDU/FDP zu wettern. „Wenn es um den Kö-Bogen geht, ist der Stadt nichts zu teuer. Während im aktuellen Haushaltsentwurf überall Ausgaben gekürzt und Einnahmen erhöht werden sollen, prasst die schwarzgelbe Mehrheit weiterhin ungeniert bei ihrem Prestige-Projekt Kö-Bogen“, bewertet SPD-Fraktionschef Markus Raub das Ergebnis einer Anfrage im gestrigen Bauausschuss.

„Eine Million Euro zur Selbstdarstellung“

Die SPD-Ratsfraktion hatte angefragt, wie hoch die Kosten für die Verlagerung des Info-Pavillons sind. Dezernent Stephan Keller berichtete, dass allein für die Vorbereitungen des Umzuges 180.000 Euro nötig sind. Hinzu kommen 210.000 Euro für die Demontage, 264.000 Euro für den Wiederaufbau auf dem Corneliusplatz und 126.000 Euro an Baunebenkosten. Diese Mittel seien aber bereits im damaligen Bau- und Finanzierungsbeschluss für den Kö-Bogen berücksichtigt worden, so der Beigeordnete Keller.

Trotzdem. „Das ist die pure Geldverschwendung“, meint Markus Raub. „Es ist unglaublich: Auf der einen Seite sollen Jugendfreizeiteinrichtungen geschlossen werden, beim Masterplan Schulen wird gekürzt und die Hundesteuer erhöht. Auf der anderen Seite wird aber für eine vorübergehende Einrichtung, die vor allen Dingen der Selbstdarstellung dient, fast eine Million Euro zum Fenster hinausgeworfen“, schimpft der Fraktionschef.