Düsseldorf. In Zukunft können sich die Bürger vom wichtigsten Bauprojekt auf einer zwölf Meter hohen Plattform selbst ein Bild machen.
Düsseldorf wächst und wächst: die Wehrhahnlinie, der Kö-Bogen, ein Großprojekt folgt auf das andere. Die Anwohner und Anlieger müssen Staub, Dreck und Lärm ertragen. Vom Stand der Arbeiten selbst können sich aber nur die wenigsten vor Ort informieren, und die Sicht wird leider oft genug durch Bauzäune verstellt. Schluss damit! „Wir wollen Transparenz schaffen“, verspricht Oberbürgermeister Dirk Elbers und garantiert allen Interessierten künftig den freien Blick auf die Baustelle. Auf dem Schadowplatz ist gerade Premiere: Dort wird bis März ein großes Besucher-Informationszentrum mit einem dreigeschossigen Aussichtsturm fertiggestellt. Auf der zwölf Meter hohen Plattform, die auch über einen Lift zu erreichen ist, kann dann jeder selbst sehen, wie die Stadt gerade wieder ein Stück größer wird.
Über eine Million Euro
Eine Million Euro kostet der Pavillon-Bau mit dem Titel „Leben, Gefühl, Stadt“, der Düsseldorf-Besucher und Anwohner auf zwei Etagen über den ersten Kö-Bogen-Abschnitt und den Bau der Libes-kind-Bauten sowie über die neue U-Bahn quer durch die City informiert. Zwar liegen auch Broschüren für jedermann aus, doch die Stadt setzt vor allem auf die multimediale Präsentation, mit der man sich von Bauabschnitt zu Bauabschnitt durchklicken kann. Die Räume sind für bis zu 80 Besucher groß genug. Selbst abends und in der Nacht bietet ein freier Durchgang Sicht auf Vitrinen und im Boden entdeckte Ausstellungsstücke, so der Projektleiter Klaus Pfeffer von der beauftragten Firma „Ueberholz“ Der gläserne Bau bleibt rund um die Uhr hell erleuchtet.
Das Beste aber ist, dass er später auch für andere Großvorhaben genutzt wird. „Wir werden ihn nicht einlagern, wenn wir hier fertig sind“, sagt Planungsdezernent Gregor Bonin. „Eine Stadt wird nie fertig“, betont OB Elbers . Es wird in Düsseldorf immer große Bauprojekte geben, für die es sich lohnt, den Aussichtsturm aufzustellen.
Ab März steht der Pavillon erstmal auf dem Schadowplatz, später wird er demontiert und an geeigneter Stelle für den zweiten Bauabschnitt Kö-Bogen aufgestellt. Ob man dann vom Turm aus den Abriss des Tausendfüßlers beobachten kann - wer weiß? Erst muss der Landeskonservator zustimmen, dass die Hochstraße wegkommt. „Wir bereiten gerade den Antrag vor“, so Bonin. Er ist sich sicher, dass das „öffentliche Interesse“ stark genug ist, um den Abriss des denkmalgeschützten Bauwerkes zu rechtfertigen.
Der Besucher-Pavillon soll übrigens auch als Anlaufstellen für Beschwerden dienen. Mindestens zwei städtische Mitarbeiter stehen dort während der Öffnungszeiten ab März für Auskünfte zur Verfügung.