Düsseldorf. Nach seinem Rauswurf aus der Heine-Jury will Schauspieler Peter Kern am Donnerstag in Düsseldorf einen neuen Vorschlag unterbreiten. Pikant: Er hält einen zusätzlichen Heine-Preis für denkbar. Kern will die Verantwortlichen auffordern, den Preis künftig ohne Einmischung der Politik zu vergeben.
Die Austrian Airlines am Mittwochabend aus Wien landete mit zehnminütiger Verspätung. An Bord: Der Schauspieler und Regisseur Peter Kern (64). Ihn haben CDU und FDP im Stadtrat als Mitglied in der Jury zur Vergabe des städtischen Heinrich-Heine-Preises verhindert. Dazu will sich Kern am Donnerstag äußern. Und auch über das Verhältnis von Kunst und Politik. Dazu ist er extra nach Düsseldorf gekommen. Mit einem großen Journalisten-Aufgebot wird gerechnet.
Bereits im Vorfeld hatte sich Kern kritisch zur Entscheidung von CDU und FDP geäußert: „Die Düsseldorfer Stadtregierung hat mit ihrem Provinztheater nicht Peter Kern abgewählt, sie hat Heinrich Heine abgewählt.“ Kaum zu glauben, dass der schwergewichtige Schauspieler heute weniger zimperlich mit Kritik sein wird.
Nach NRZ-Informationen will Peter Kern die Verantwortlichen in Düsseldorf auffordern, den Heine-Preis künftig ohne Einmischung der Politik zu vergeben. Bisher bestimmt der Stadtrat die Jury-Mitglieder und entsendet auch eigene Vertreter. Die Preisvergabe kann nach Vorstellung von Kern, der mehrere Jahre am Düsseldorfer Schauspielhaus tätig war, beispielsweise das Heine-Institut übernehmen.
Geschieht dies nicht, kann sich Peter Kern durchaus die regelmäßige Verleihung eines „alternativen Heine-Preises“ vorstellen. Das wäre ein Paukenschlag – und ein Frontalangriff auf den städtischen Heine-Preis. Der ist mit 50.000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre von der Stadt Düsseldorf vergeben. Das nächste Mal am 13. Dezember.