Düsseldorf. Während der Fußball-EM 2024 erwartet Düsseldorf eine Vielzahl von Besuchern. Nicht nur für die Altstadtwirte ist das vielversprechend.
Die Fußball-Europameisterschaft könnte für den Düsseldorfer Handel ein Hoch bedeuten: „Im Einzelhandel sorgen große Sportereignisse immer wieder für Umsatzimpulse. Die diesjährige Heim-EM könnte den Konsum in einzelnen Branchen und Warengruppen ankurbeln“, erklärte dazu kürzlich Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverband Deutschland. Da trifft es sich, dass Düsseldorf ohnehin für seine zahlreichen Shopping-Möglichkeiten bekannt ist. Auch die Händler in der Düsseldorfer Innenstadt erwarten ein gutes Geschäft während der EM.
„Ich denke, dass die Fan-Zone am Gustaf-Gründgens-Platz ein super Magnet sein wird“, sagt dazu Thomas Görner, Vorstand des City Ring Schadowstraße. Direkt neben dem Platz liegt mit der Schadowstraße einer von Düsseldorfs Shopping-Hotspots. „Ich bin sehr optimistisch, dass wir auch ein internationales Publikum empfangen werden“, sagt Görner.
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Fußball-EM in Düsseldorf: Fan-Zone als „super Magnet“
Er selbst habe noch vor Kurzem Menschen aus Schottland getroffen, mit denen er über die EM geredet hat: „Sie hatten zwar keine Tickets mehr bekommen, doch haben gesagt, dass sie trotzdem in der Stadt sein wollen, in der ihre Mannschaft während der EM spielt.“ So könnten auch mehr Gäste aus dem Ausland in die Innenstadt kommen, als überhaupt in die Arena passen. Die hiesigen Spiele kann man schließlich auch in Event-Stimmung über die großen Bildschirme der Fan-Zones verfolgen.
Was die Innenstadt zum Einkaufen attraktiv mache: „Wir haben hier eine gute Vielfalt.“ Von Karstadt an der Schadowstraße bis Gucci auf der Königsallee könne man von der Fan-Zone aus alles in wenigen Minuten zu Fuß erreichen. Auch von Veränderungen der vergangenen Jahre, wie dem Umbau der Schadowstraße und architektonischen Highlights wie den Kö-Bögen profitiere die Innenstadt dabei.
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Besonders die Aufenthaltsqualität betont Görner positiv. Düsseldorf werde während der EM „ein tolles Bild“ abgeben können, ist er sich sicher. Viele Inhaber werden während des Turnierzeitraums versuchen, ihren Kunden etwas Besonderes zu bieten. Er selbst plant in seinem Geschäft Foto Koch eine „Hausmesse“ mit besonderen Angeboten während des Turnierzeitraums, sagt Görner.
EM bringt mehr Kunden für Düsseldorfer Luxus-Geschäfte
Die Königsallee ist wohl Düsseldorfs bekannteste Einkaufsstraße, die besonders viele Geschäfte von Luxus-Marken beheimatet. Diese höherpreisigen Geschäfte mögen nicht für jeden angereisten Fan im Budget liegen. Doch Peter Wienen, der Vorsitzende der Interessengemeinschaft Königsallee (IG Kö) erwartet auch hier ein Plus an Kundschaft: „Es werden sehr viele internationale Funktionäre aus dem Fußball in Düsseldorf sein“, sagt er.
Viele von ihnen werden die NRW-Landeshauptstadt den beiden Austragungsstätten Gelsenkirchen und Dortmund für ihre Unterbringung vorziehen, erwartet er. Dafür sorge auch die große Aufenthaltsqualität, mit der Düsseldorf punkten kann, denkt Wienen. Darunter werden auch Kunden sein, die sich für Luxusartikel interessieren, die „nicht in jeder Stadt in Europa vertreten sind“.
Ganz grundsätzlich sei die Königsallee auch über die Grenzen der Stadt und des Landes bekannt. Doch mit ihrer Schönheit werde die Prachtstraße auch diejenigen anziehen, die bisher noch nichts davon gehört haben, denkt Wienen. „Spätestens, wenn sie sich zwischen den Fan-Zones in der Altstadt und am Schauspielhaus hin- und her bewegen“, so der Düsseldorfer.
Düsseldorfer Altstadt: Nicht nur Wirte können ein Plus zur Fußball-EM erwarten
Die Altstadt ist besonders für ihre Gastronomie – die „längste Theke der Welt“ – bekannt. Doch auch die dortigen Einzelhändler werden von den Besuchern während der EM profitieren, erwartet Frank Hermsen Geschäftsführer der Altstadt-Gemeinschaft. „Wir sehen das alles sehr positiv“, sagt er. Viele Besucher werden die Zeit dort auch nutzen, um in die Geschäfte zu gehen, denkt Hermsen. Dort kaufen sie möglicherweise Andenken – das müssen jedoch nicht nur die „typischen“ Souvenir-Artikel sein, so der Altstadtvertreter.
„Leute kaufen sich zum Beispiel ein T-Shirt, das sie von ihrer Reise mitbringen.“ Konkret auf die EM bezogene Aktionen der Läden werde es in der Altstadt nicht geben, erklärt er. Denn die Bewerbung mit direktem Bezug auf die Europameisterschaft ist vom Fußballverband UEFA lizenzrechtlich reglementiert und nur für offizielle Partner möglich. Von den kleineren Geschäften sei ihm so eine Partnerschaft nicht bekannt, sagt Hermsen. Die meisten würden die Möglichkeit natürlich nutzen, in ihren Schaufenstern auf ihre Sommerkollektionen aufmerksam zu machen.
Handelsexperte erwartet langfristig positiven Image-Effekt für Düsseldorf
Eine niedrigschwellige Möglichkeit zur passenden Dekoration gibt es allerdings: Denn Düsseldorf als Host-City hat mit „Everybody‘s Heimspiel“ auch eine eigene Kampagne gestartet, erklärt Sven Schulte, Fachpolitischer Sprecher Handel, Stadtentwicklung und Stadtmarketing bei der IHK Düsseldorf. Die entsprechenden Deko-Materialien konnten Inhaber über das EM-Projektteam der Stadt bekommen, berichtet er.
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„Kürzlich haben wir zu diesem Thema auch ein Webinar angeboten, ‚Mit Werbung keinen Platzverweis riskieren‘“. Dies ist ein Teil der vielen Vorbereitungen, an denen die IHK schon seit einem Jahr mit ihren Mitgliedsunternehmen und in Zusammenarbeit mit der Stadt und anderen Interessenvertretern arbeitet.
„Wir erwarten zahlreiche zusätzliche Kunden“, erklärt Schulte zum Handel in Düsseldorf. Und: die EM-Zeit werde auch langfristig einen positiven Image-Effekt für die Stadt haben, erwartet der Handelsexperte. „Die Europameisterschaft wird weltweit beachtet.“ Dabei kann auch Düsseldorf „leuchten“, ist sich Schulte sicher. Und wer den Aufenthalt in Düsseldorf während der EM genossen hat, komme womöglich auch in Zukunft wieder.