Düsseldorf. 2023 haben 5,4 Millionen Gäste in Düsseldorf übernachtet. Das ist ein Rekord. Welche Angebote in der Stadt besonders gefragt waren.

Rheinturm, Rheinuferpromenade, Königsallee: Diese Düsseldorfer Sehenswürdigkeiten sind beliebt – bei deutschen aber auch bei ausländischen Touristinnen und Touristen. 5,4 Millionen Menschen haben 2023 in Düsseldorf übernachtet – ein neuer Rekord. Für Oberbürgermeister Stephan Keller kommt dieses Ergebnis nicht von ungefähr. „Die Stadt hat weitere Attraktionen gewonnen“, sagt Keller. Er nennt den Kö-Bogen II oder die Aufwertung der nördlichen Königsallee. Und natürlich hätten Events, wie die Invictus Games, der Japan-Tag oder das Gourmet-Festival Touristen angelockt.

Visit Düsseldorf, städtische Tourismus-GmbH, hat ausgewertet, aus welchen Ländern die meisten Touristen im vergangenen Jahr nach Düsseldorf kamen. Von den 5,4 Millionen Übernachtungen wurden 3,4 Millionen von Deutschen gebucht – mit großem Abstand Platz 1. Dahinter liegen die Niederlande (291.640 Übernachtungen). Und die NRW-Landeshauptstadt scheint bei den niederländischen Nachbarn noch beliebter zu sein: 2023 haben fast doppelt so viele Niederländer in Düsseldorf übernachtet als im Vor-Corona-Jahr 2019. Den dritten Platz belegten die Briten (163.163 Übernachtungen).

Top 20: Das sind die Übernachtungszahlen nach Herkunftsländern:

  • Platz 1: Deutschland: 3.408.504 Übernachtungen
  • Platz 2: Niederlande: 291.640 Übernachtungen
  • Platz 3: Großbritannien: 163.163 Übernachtungen
  • Platz 4: USA: 119.429 Übernachtungen
  • Platz 5: Spanien: 93.183 Übernachtungen
  • Platz 6: Italien: 91.345 Übernachtungen
  • Platz 7: Frankreich: 77.105 Übernachtungen
  • Platz 8: Belgien: 72.976 Übernachtungen
  • Platz 9: China: 70.030 Übernachtungen
  • Platz 10: Schweiz: 69.037 Übernachtungen
  • Platz 11: Japan: 64.368 Übernachtungen
  • Platz 12: Arabischer Golf: 64.206 Übernachtungen
  • Platz 13: Türkei: 63.674 Übernachtungen
  • Platz 14: Österreich: 53.731 Übernachtungen
  • Platz 15: Polen: 42.251 Übernachtungen
  • Platz 16: Indien: 26.930 Übernachtungen
  • Platz 17: Schweden: 25.702 Übernachtungen
  • Platz 18: Rumänien: 22.311 Übernachtungen
  • Platz 19: Griechenland: 22.032 Übernachtungen
  • Platz 20: Dänemark: 19.568 Übernachtungen

Besonders das Weihnachtsgeschäft habe maßgeblich zum beeindruckenden Anstieg der Übernachtungszahlen beigetragen. Allein im November und Dezember haben Gäste knapp 970.000-mal in Düsseldorf übernachtet. „Mit unserer Strategie, uns bei der Vermarktung vor allem auf unsere Nahmärkte zu konzentrieren, ziehen wir viele Gäste aus unseren Nachbarländern und Europa an. Die Übernachtungszahlen zeigen, dass die Tourismusbranche in unserer Stadt hervorragend aufgestellt ist und Düsseldorf als Städtereiseziel an Bedeutung gewinnt“, erklärt Ole Friedrich, Geschäftsführer von Visit Düsseldorf. Bemerkenswert sei zudem, dass der Anteil an Freizeittouristen kontinuierlich steige.

Stadtrundfahrten und Schifffahrten boomen in Düsseldorf

Auch die Hoteliers sind mit dem Tourismusjahr 2023 zufrieden: Timo Schmitz, General Manager des 25hours Hotel, und Daniela Danz, Area General Manager des Hotels Kö59, berichten von steigenden Übernachtungszahlen – vor allem von privaten Gästen, die für große Events und Veranstaltungen nach Düsseldorf reisen. Der Freizeittourismus werde zunehmend wichtiger, denn Geschäftsreisen und das Messegeschäft hätten sich von der Pandemie noch nicht wieder gänzlich erholt. Im Kö59 checken überwiegend deutsche Gäste ein, aber auch Touristen und Geschäftsleute aus dem Ausland. „Wir haben zunehmend Gäste aus China und Taiwan. Auch der amerikanische Markt wächst stetig“, so Daniela Danz.

Das Geschäft auf dem Wasser habe 2023 einen wahren Boom erlebt: Die Reederei Köln-Düsseldorfer (KD) Rheinschifffahrt konnte seinen Umsatz im vergangenen Jahr in Düsseldorf um 40 Prozent steigern, berichtet Geschäftsführerin Nina Luig. Stadtrundfahrten per Bus waren ebenfalls gefragter denn je: „Die Hop-On-Hop-Off-Busse hatten ihr bestes Jahr, seitdem sie in Düsseldorf unterwegs sind“, sagt Visit-Düsseldorf-Geschäftsführer Ole Friedrich.

IG Königsallee plant neue Aktionen auf der Luxusmeile

Die Interessengemeinschaft (IG) Königsallee verzeichnet ebenfalls ein erfolgreiches Jahr 2023 – trotz diverser Baustellen. „Der Einzelhandel und unsere sonstigen Dienstleister wie Ärzte und Gastronomen spüren die nach Corona steigenden Besucherzahlen. Neben dem europäischen Ausland sind auch vermehrt asiatische Gäste als Kunden zu verzeichnen“, berichtet Andrea Greuner, Geschäftsführerin der IG Königsallee. Die IG will die Luxusmeile in diesem Jahr mit kulturellen Angeboten erweitern: Ein „Walk of Art“ zum K21 ist geplant. Zudem laufen Gespräche mit der Robert-Schumann-Hochschule für öffentliche Konzerte entlang der Königsallee.

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Mit Blick auf 2024 zeigen sich Stadt, Visit Düsseldorf und die Hoteliers optimistisch, an den Erfolg des Vorjahres anzuknüpfen. „Uns stehen tolle Events bevor. Wir erhoffen uns viel davon“, sagt Daniela Danz. OB Stephan Keller ergänzt: „Die Fußball-Europameisterschaft ist das Highlight-Ereignis für Düsseldorf.“

Tourismus in NRW hat sich nach Corona erholt

Auch landesweit hat sich die Tourismusbranche nach den Corona-Jahren wieder erholt. Die Übernachtungszahlen für das Jahr 2023 stellen mit 53,6 Millionen Übernachtungen (ein Plus von 12,7 Prozent im Vergleich zu 2022) einen neuen Rekord dar. „Nie zuvor haben unsere meldepflichtigen Beherbergungsbetriebe im Land so viele Übernachtungen generiert – und das, obwohl die wirtschaftliche Lage seit Jahren angespannt und die Konsumlaune der Menschen deutlich gebremst ist“, sagt Dr. Heike Döll-König, Geschäftsführerin des Dachverbandes Tourismus NRW. Die bisherige Höchstmarke bei den Übernachtungen lag bei knapp 53,3 Millionen im Jahr 2019.

Gegenüber 2022 meldeten die Betriebe in Düsseldorf und dem Kreis Mettmann (+24,9 Prozent), dem Ruhrgebiet (+17 Prozent) und Köln und dem Rhein-Erft-Kreis (+16,6 Prozent) die stärksten Übernachtungszuwächse. Gegenüber 2019 erzielten das Münsterland (+17,5 Prozent), Düsseldorf und der Kreis Mettmann (+4,1 Prozent), das Ruhrgebiet (+2,2 Prozent), Köln und der Rhein-Erft-Kreis (+0,8 Prozent) sowie der Niederrhein (+0,7 Prozent) positive Veränderungsraten der Übernachtungen.

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„Mit unserer Entwicklung liegen wir auch über dem Deutschlandtrend. Dies zeigt, wie attraktiv das touristische Angebot in Nordrhein-Westfalen ist und wie gut es uns inzwischen gelungen ist, NRW auf der touristischen Landkarte zu verankern. Vor allem im Urlaubssegment konnten wir auf dem deutschen Markt seit der Corona-Pandemie massiv gewinnen“, so Dr. Heike Döll-König.