Hünxe. Die Junggesellenschützen haben am Dorfteich ein Denkmal errichtet. Warum es erst zwei Jahre nach eigentlichen dem Jubiläumsjahr eingeweiht wurde.
Ganz in der Nähe des Hünxer Dorfteichs am Festplatz im Ortskern der Gemeinde steht es nun: Das Denkmal zur Erinnerung an die 600 Jahre des Vereinslebens, die der Junggesellenschützenverein (JSV) Hünxe 1422 im Jahr 2022 feierte. „600 Jahre – das ist schon etwas Besonderes“, sagt der Vereinsvorsitzende Christoph Plikat. „Das ist eine Stecknadel in der Vereinsgeschichte.“ Ein Ereignis eben, das es verdient, auch in der Welt verankert zu sein.
„Gerade nach Corona war das ein ganz besonderes Ereignis“, ergänzt Noah Janzen, der Kassierer des Vereins. Aus diesem Grund nahmen sich die Schützen vor, einen Erinnerungsort für das besondere Ereignis in der Vereinsgeschichte zu schaffen.
Etwas längere Vorlaufzeit fürs Denkmal
Vorgenommen hatte man sich das beim JSV bereits im Jubiläumsjahr – also anno 2022. „Es hat dann etwas gedauert“, kommentiert Christoph Plikat. Aber nun steht am Platz neben dem Dorfteich nicht nur eine Linde, sondern auch ein Findling mit einer bronzenen Gedenktafel, die an das besondere Vereinsjubiläum erinnert.
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„Die Linde ist bewusst gewählt“, erklärt Christoph Plikat. Denn natürlich ist Hünxe als „Lindendorf“ auch jenseits der Gemeindegrenzen bekannt. Und die Junggesellenschützen haben das Lindenblatt auch in ihrem Vereinswappen verewigt. „Außerdem habe ich die Linde im Namen“, scherzt Tobias Lindekamp, Schießleiter des Vereins und amtierender Gemeindekönig von Hünxe. Dazu kommt der gut zwei Tonnen schwere Findling, der auch einen Großteil des Aufwands für das Denkmal bedeutete.
Zahlreiche Unterstützer mit im Boot
Den Findling selbst bekamen die Junggesellenschützen vom Landwirt Eckhard Wefelnberg zur Verfügung gestellt. Dann musste allerdings ein Steinmetz gefunden werden, der sich um die Bearbeitung des Steins bzw. der eingelassenen Gedenktafel kümmert.. „Das ist gar nicht so einfach“, berichtet Christoph Plikat. „Das ist mittlerweile ein aussterbender Beruf.“ In Raesfeld wurden die Schützen schließlich fündig.
„Die ganze Geschichte war nur durch riesige Unterstützung möglich“, erzählt Plikat weiter. Denn natürlich musste der zwei Tonnen schwere Koloss nach Raesfeld befördert werden. Die Drevenacker Firma Brücker und Schulte übernahmen kostenlos den Transport nach Raesfeld und wieder zurück nach Hünxe.
Jan Scholte-Reh, stellvertretender Bürgermeister der Gemeinde, half den Junggesellen dabei, Sponsoren für das Projekt zu finden, die mit der Volksbank Rhein-Lippe, HDB Recycling und den Hünxer Gemeindewerken gewonnen werden konnten. Lukas Horstmann, ehemaliges Mitglied der Junggesellenschützen und mittlerweile im direkt in der Nachbarschaft des Denkmals liegenden Rathaus angestellt, unterstützte beim Pflanzen der Linde und übernahm im Sommer die Wasserversorgung des Baums. Jetzt ziert eine Bronzeplatte mit der Aufschrift zum Jubiläumsjahr, dem Vereinslogo und natürlich den Sponsoren den altarartigen Gedenkstein neben der Linde.
Werbung fürs Denkmal auf Google Maps
Und kaum aufgestellt, erfreut sich der Gedenkstein auch schon einer besonderen Beliebtheit. In der Karten-Anwendung des Internet-Riesen Google wird der „JSV Gedenkstein“ schon als eine Fünf-Sterne-Sehenswürdigkeit für die Gemeinde Hünxe ausgeschildert.
Natürlich auch mit einigen, durchaus humorvollen, Rezensionen ausgestattet. „Habe noch keinen schöneren Stein gesehen. Würde ich mir wieder angucken“, schreibt ein Rezensent. „Die Teufelssteine sind nix dagegen“, schreibt ein anderer Kommentator. „Der schönste Stein am Niederrhein“, findet ein weiterer Besucher. Ob der Stein zum Besuchermagnet wird, bleibt abzuwarten. Auf jeden Fall dürften sich beim nächsten Schützenfest der Junggesellen einige Besucher auf dem Platz am Gedenkstein einfinden, um das neugeschaffene Denkmal zu bewundern.