Dinslaken. Nach einem Schicksalsschlag sah es so aus, als gäbe es für Katja und Marco kein Happy End. Sie und drei weitere Paare erzählen ihre Geschichte.
Im Internet, auf dem Parkplatz der Stadthalle, im König am Altmarkt, im Ulcus, bei Hackfort oder aber auch in der Kuka: Das sind nur einige der Antworten von Nutzern auf die Frage, die wir anlässlich des Valentinstages bei Instagram gestellt haben: Wo haben die Dinslakener ihre große Liebe getroffen? Über 30 Antworten haben wir erhalten. Einige Liebesgeschichten wollen wir genauer vorstellen.
Auch Carmen Lohmann hat uns geschrieben. Sie hat ihren Holger Ende Juni 2005 beim Feiern in der Kuka kennengelernt. „Wir waren beide schon einmal verheiratet und zu diesem Zeitpunkt wieder Single“, erinnert sie sich, damals 34 Jahre alt, im Gespräch mit der Redaktion. In dieser Zeit sei sie oft, gemeinsam mit einer Freundin und ihrer Schwester, abends unterwegs gewesen. An einem Samstagabend habe Holger sie dann angesprochen. „Im Gegensatz zu mir, hat er mich wiedererkannt. Wir sind auf derselben Schule gewesen“, erklärt sie.
Nach der ersten Kontaktaufnahme seien jedoch „Wochen ins Land gegangen“ bis sie sich an den Din-Tagen zufällig wiedergetroffen hätten und von dort aus gemeinsam in der Kuka feiern waren. „Ich habe dann aber den ersten Schritt gemacht und seine Telefonnummer übers Telefonbuch ausfindig gemacht“, so Lohmann. Danach ist es „so richtig losgegangen mit dem Kennenlernen“. Der erste Kuss, sagt Lohmann, ist übrigens ein paar Wochen später gefallen – natürlich beim gemeinsamen Feiern in der Kuka.
Erstes Date hatten Dinslakener im Ulcus
Das erste offizielle Date hatten Holger und Carmen aber im Ulcus. Bis sie jedoch offiziell ein Paar wurden, habe es drei Monate gedauert: „Wir sind am 3. September zusammengekommen.“ Beiden ist „ganz schnell klar gewesen, dass wir füreinander geschaffen sind“. Im Februar 2006 sind sie bereits zusammengezogen und haben im März 2007 geheiratet. „Obwohl wir beide eigentlich nie wieder heiraten wollten“, sagt Lohmann und lacht. Im Mai 2007 kam dann Sohn Lasse zur Welt, ein echtes „Wunschkind“ wie Lohmann sagt. Er machte das Glück der beiden komplett.
Auch Katja und Marco Siebes haben sich beim Feiern kennengelernt. Die damals 22-Jährige sei 2010 mit einer Freundin bei einer Party im Ulcus gewesen, als sie ihren Marco das erste Mal getroffen habe. „Wir haben erst viel Blickkontakt miteinander gehabt“, erinnert sie sich. Wer wen dann zuerst angesprochen habe, wisse sie nicht mehr: „Ich glaube, wir sind beide aufeinander zugegangen.“ Sie seien an dem Abend sogar gemeinsam mit dem Taxi nach Hause gefahren, hätten sich dann aber an ihrer Haustüre voneinander verabschiedet. „Wir haben keine Nummern ausgetauscht, nichts. Wir kannten nur den Vornamen voneinander“, sagt sie.
Im Ulcus in Dinslaken kennengelernt, in der Kuka wiedergetroffen
Ein Jahr später haben sich die beiden dann zufällig in der Kuka wiedergetroffen. „Ich dachte in dem Moment nur: ,Wow, das ist er ja‘“, sagt Katja, die bereits jedoch dabei war, nach Hause zu gehen. Eine Freundin von ihr habe ihrem späteren Ehemann dann noch ihre Handynummer gegeben. „Er war mit einem anderen Mädchen da. Die war natürlich sauer“, berichtet die Dinslakenerin lachend. Ihrem Marco schien das jedoch egal zu sein. Er habe sich direkt am nächsten Tag bei Katja gemeldet. „Das erste Date hatten wir im Duisburger Innenhafen“, sagt Siebes. Danach „ging alles sehr schnell“. 2011 ist Katja das erste Mal schwanger geworden. Nachdem sie das Kind jedoch verloren hatte, trennte sich das Paar, kam jedoch kurz darauf wieder zusammen. 2012 sind die beiden dann das erste Mal Eltern geworden, 2014 folgte das zweite Kind. Geheiratet haben Marco und Katja Siebes im Jahr 2015. Die Geburt des dritten Kindes im Jahr 2023 machte die Familie komplett.
Wie bei Katja und Marco ging auch bei Jennifer und Patrick Horward „alles sehr schnell“. Kennengelernt haben sich die beiden auf der Internetseite „Liebsalarm“ vom Radiosender 1Live. „In seinem Profil stand, dass sein größtes Hobby seine beiden Kinder sind“, weiß Jennifer Horward noch. Für die damals 20-jährige Lehramtsstudentin weckte genau diese Information ihr Interesse an ihm. Schließlich habe sie Kinder schon immer gern gehabt. „Noch heute wirft er mir vor, dass ich mich ja zunächst mehr für die Kinder interessiert hätte als für ihn“, sagt sie lachend. Ihr habe es auch nichts ausgemacht, als ihr damals 25-jähriger Patrick die Kinder zum ersten Date mit in den Kaisergarten gebracht habe.
Jennifer Horward ist der Liebe wegen nach Dinslaken gezogen
Nach dem ersten Treffen im Frühherbst 2006, dem ersten Kuss im November, sind die beiden im Februar 2007 zusammengezogen. „Ich musste damals meine Wohnung in Essen kündigen und hätte zurück zu meinen Eltern nach Herten gemusst“, erinnert sie sich. Doch das sei ihr deutlich zu weit weg von ihrem Patrick gewesen, der zu diesem Zeitpunkt in Hiesfeld wohnte. Sie habe Dinslaken schnell als ihre Heimat lieben gelernt: „Ich bin eher für kleinere Städte gemacht“, sagt sie. Im Sommer 2007 wurde Horward das erste Mal schwanger. Im Februar 2008 kam die gemeinsame Tochter zur Welt. Doch bei einem Geschwisterchen für Patricks Kinder sollte es nicht bleiben. 2014 hat das Paar noch einmal Kinder bekommen: Zwillinge. Inzwischen sind die beiden seit 17 Jahren ein Paar, haben 2019 ein Haus in Lohberg gebaut „und sind immer noch glücklich und verliebt wie am Anfang“, betont sie.
Anders als bei Jennifer und Patrick Horward haben Cora und Marvin Schiller zwei Jahre nach dem ersten Kennenlernen gebraucht, um zueinander zu finden. Zum ersten Mal gesehen, haben sie sich 2011, beide mit 24 Jahre alt, bei einer Prunksitzung in der Gaststätte Hackfort. Sie ist nämlich aktiv im Karnevalsverein KG Rot-Gold und er ist Mitglied bei den Eppinghovener Jecken. „An dem Abend haben wir zusammen gefeiert und uns einfach erstmal nur gut verstanden“, erinnert sich Cora Schiller im Gespräch mit der NRZ. Nach der Session sei der Kontakt zunächst abgebrochen – bis zum Karneval 2013.
Dinslakener gaben sich während der Corona-Zeit das Ja-Wort
„Erst zwei Jahre später haben wir dann gemerkt, dass es sehr gut mit uns passt“, sagt sie. 2015 sind die beiden dann zusammengezogen, 2019 folgte die Verlobung. „Wir hatten eine große Feier geplant. So wie es vielen in der Corona-Zeit erging, mussten aber auch wir alles absagen.“ Nur mit dem engsten Kreis hat sich das Paar dann im September 2020 das Ja-Wort gegeben. Im Nachhinein sagt Cora Schiller: „Ich würde es immer wieder genau so machen. Es war viel intimer als eine große Feier.“ Getraut wurden die beiden übrigens von dem damaligen Bürgermeister der Stadt Dinslaken, Michael Heidinger. „Ich kannte ihn durch den Karneval. Dadurch war es nochmal persönlicher“, so Schiller. Im September 2022 ist dann der gemeinsame Sohn von Cora und Marvin geboren. „Er gehört übrigens bereits jetzt schon unseren beiden Karnevalsvereinen an“, erklärt Cora Schiller und lacht.
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