Dinslaken. Die Betreiber der Kaffeerösterei König Gustav haben einen neuen Standort gefunden – und weiten ihr Angebot aus. Zwei andere Geschäfte schließen.
Ein Café wollten Denise und Patrick Hoppe eigentlich schon immer eröffnen. Doch die Räume, die sie zum Start ihrer Privatrösterei König Gustav vor drei Jahren an der Neustraße 56 in der Dinslakener Fußgängerzone angemietet hatten, waren für einen klassischen Cafébetrieb nicht gemacht. „Wir hätten sehr viel umbauen müssen. Es war für uns immer eine Übergangslösung“, sagt Denise Hoppe.
Damit ist jetzt Schluss: Die Kaffeerösterei ist Anfang Dezember in das Ladenlokal an der Duisburger Straße 7 gezogen. Hier war einst „Det’s Burger & Grill“ zu finden. Die Räumlichkeiten haben Denise und Patrick Hoppe in den vergangenen acht Wochen aufwendig renoviert. „Es war gar nicht so einfach, den Fettgeruch rauszubekommen“, erzählt Patrick Hoppe.
Im Café König Gustav ranken Pflanzen von der Decke
Das Café ist mit hellen Holzmöbeln eingerichtet, die Wände sind in anthrazit und Ziegelsteinoptik gehalten, von der Decke ranken grüne Gräser und Pflanzen. „Für ein bisschen Dschungel-Feeling“, sagt Denise Hoppe lachend. Auch Kinder sind willkommen – es gibt eine kleine Spielecke und eine Lounge mit Sesseln und direktem Blick auf die Fußgängerzone.
Die Ape, die in dem Lokal steht, dient nicht nur zu Dekorationszwecken: Sie kann für Firmenevents oder Sektempfänge gemietet werden. Eine mobile Kaffeemaschine ist ebenfalls eingebaut. Wer Glück hat, kann im neuen König Gustav auch eine Kaffeeröstung live erleben: Vom Gastraum aus kann man durch zwei große Fenster in die Rösterei schauen. Zweimal in der Woche werden die Bohnen geröstet.
Für den Standort in der Altstadt haben sich die Inhaber bewusst entschieden: „Die Neustraße ist mehr auf den Handel ausgerichtet, die Duisburger Straße eher auf Gastronomie“, so Hoppe. „Die Nachfrage, unseren Kaffee direkt vor Ort zu trinken, war schon immer sehr hoch.“ Das ist in dem neuen Café nun möglich, weiterhin können die abgepackten Kaffeespezialitäten aber auch für zuhause gekauft werden.
20 Sitzplätze bietet das Lokal. Im Sommer gibt es zusätzlich eine Außenterrasse mit weiteren 20 Plätzen. Auf der Speisekarte stehen Kuchen, frische Waffeln und Landbrote. Ausschließlich samstags und sonntags wird von 10 bis 14 Uhr noch ein Frühstück angeboten. Herzhaft mit Eierspeisen und Brötchen oder süß mit Croissants.
Biobäckerei Kabouter aus Duisburg liefert den Kuchen
Den Kuchen beziehen die Betreiber von der Biobäckerei Kabouter aus Duisburg. 3,20 Euro kostet das Stück Blechkuchen, 2,90 Euro die Nussecke. Das Landbrot kostet je nach Variante 6,90 oder 7,90 Euro. „Das sind mehr als klassische Stullen“, sagt Denise Hoppe. Die Brote werden vor Ort in Olivenöl geröstet und zum Beispiel mit Camembert, karamellisierten Walnüssen, Birnenspalten, Wildkräutersalat und Honig-Senf-Dressing oder mit Tomate, Mozzarella, Rucola-Salat und hausgemachtem Pesto belegt. Die Kaffeespezialitäten gibt es weiterhin to go, aber eben auch im gemütlichen Café. Eine Tasse Kaffee kostet 2,90 Euro, ein Cappuccino 3,90 Euro, den Espresso gibt es für 2,10 Euro.
Das Café soll in Zukunft auch als Veranstaltungsort dienen: Denise und Patrick denken da an Live-Musik oder Ausstellungen zum Beispiel. Auch als Arbeitsplatz kann König Gustav genutzt werden, es gibt einen Internetzugang für Gäste. König Gustav hat montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 10 bis 16 Uhr geöffnet.
Zwei Geschäfte in der Dinslakener Neustraße schließen
Mit dem Umzug der Privatrösterei wächst der Leerstand auf der Neustraße: Denn zwei weitere Geschäfte geben den Betrieb auf. „Bye bye Dinslaken! Wir sehen uns in Wesel“ steht auf den Plakaten im Schaufenster des Bekleidungsgeschäftes „Home is where your heart is“. Das Geschäft, das überwiegend nachhaltige Kleidung aus Portugal im Angebot hat, eröffnete vor exakt einem Jahr an der Neustraße 48.
In einem Facebook-Video nennt Betreiber Moritz Hippich die Gründe für das Aus: „Wir haben uns wirklich sehr wohlgefühlt in Dinslaken, aber wir machen zu wenig Umsatz, wir können die Kosten nicht bezahlen“, erklärt er. Zudem laufe zum Ende des Jahres die Förderung aus. Derzeit wird die Miete noch über das NRW-Landesförderprogramm zur Stärkung der Innenstädte bezuschusst. „Ohne die Förderung würden die Kosten explodieren“, sagt Hippich. Ende 2023 schließt das Geschäft, der Store in Wesel und der Online-Shop bleiben bestehen.
Tupperware-Laden schließt ebenfalls
Noch kürzer hat sich der Tupperware-Laden an der Neustraße 58 gehalten: Am 1. Februar hatte Ines Brix das Geschäft, das vor allem für seine Plastikdosen und Schüsseln bekannt ist, in der Dinslakener Innenstadt eröffnet – auch hier wurde die Miete durch das Förderprogramm bezuschusst. Am 22. Dezember ist nun schon wieder Schluss. Ein Schild im Schaufenster weist auf die Schließung hin, Gründe werden nicht genannt. Bis zum 22. Dezember hat das Geschäft nur noch dienstags und mittwochs geöffnet. „Ab Januar sind wir wieder dienstags bis samstags an unserem Standort in Kleve für Sie vor Ort“, wird den Dinslakener Kunden auf dem Plakat mitgeteilt.
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