Dinslaken. Was es früher nur bei privaten Verkaufspartys gab, ist nun in Dinslaken zu erstehen: In der Innenstadt hat ein Tupperware-Shop eröffnet.

Hell, freundlich und vor allem bunt präsentiert sich Dinslakens neuestes Geschäft auf der Neustraße. Dort, wo vor langer Zeit Duftstoffe und gar Kameras über die Ladentheke gingen, später Brot und Brötchen verkauft wurden, gibt es seit Mittwoch die bei vielen Bürgern beliebte Tupperware.

Ines Brix, Franchisenehmerin des neuen Geschäfts, widerspricht sofort. „Nein, nein, inzwischen gibt es auch viele Männer, die sich mit Tupperware eindecken.“ Gut, schränkt sie ein, die Frauen seien immer noch in der Mehrzahl. Tupperware sei inzwischen nicht nur geschlechterneutral, sondern auch für jedes Alter hip. Denn, so Brix, die neuen Medien machten es möglich. Facebook, Instagram und Co, die leichte Handhabung für Bestellungen, die Möglichkeit digital an Tupperpartys teilzunehmen, all das locke neue Kunden an.

„Im Grunde hat uns die Corona-Pandemie wieder einen Schub nach vorne gebracht“, erzählt Ines Brix. „Die digitalen Partys waren ein Erfolg, doch die Leute strömen jetzt wieder zu den Tupperware-Partys.“ Und zwar jede Altersgruppe, denn die Live-Aktionen seien unschlagbar. Das hat die Geschäftsfrau, die internationale Betriebswirtschaft studiert hat, mit eingeplant, als sie sich für ein Ladenlokal in Dinslakens Innenstadt entschied. Denn im vorderen Bereich des Geschäftes ist ein Shop entstanden, im hinteren Teil der Lokalität, durch eine Glastür getrennt, befinden sich der Meetingraum, die Sozialräume und die Büros.

Hier sollen auch Partys stattfinden

Im Meetingbereich ist eine Showküche installiert, denn es sollen natürlich auch hier die Tupperware-Partys stattfinden. „Mal organisieren wir die Feiern, aber Kunden können auch ihre eigenen Partys hier veranstalten und wir beraten dann lediglich“, erklärt Ines Brix. Auch Partymanager und -managerinnen würden hier geschult.

Als Franchisenehmerin ist Ines Brix allein für ihren Erfolg verantwortlich – aber auch für den Misserfolg. Doch die Geschäftsfrau bringt langjährige Erfahrung mit. „Ich bin schon seit meinem vierten Lebensjahr mit den Produkten vertraut, meine Eltern hatten ein Tupperwaren-Geschäft, übrigens eines davon in Voerde.“ Sie habe keineswegs die Läden einfach von ihren Eltern übernommen, das laufe so nicht, sie habe sich bei dem amerikanischen Unternehmen Tupperware erst beweisen müssen. Ines Brix ist für den Bereich Niederrhein Nord zuständig, dazu gehören der Kreis Kleve, der Kreis Wesel und Recklinghausen.

„Die Menschen werden immer umweltbewusster und wissen unsere Produkte zu schätzen“, sagt Brix. Außerdem habe sich die Produktpalette in den vergangenen Jahren weiter entwickelt, die Auswahl sei größer, bunter und ansprechender geworden, ohne dass die Produkte ihre Zweckmäßigkeit und Haltbarkeit zu verlieren. 30 Jahre Garantie gibt es nach wie vor auf die Produkte, die zwar zum überwiegenden Teil aus Kunststoff seien. Der wiederum sei ohne Giftstoffe hergestellt, alte Teile würden recycelt und fließen in neue Eco-Produkte ein.

Auch Glaswaren gibt es inzwischen. „Ich glaube schon, dass viele Menschen nach wie vor Qualität zu schätzen wissen“, ist die Unternehmerin sicher, „und berechnet man die Kosten auf 30 Jahre, dann rentiert sich der Preis“. Sie scheint recht zu haben, denn fast im Minutentakt strömen Kundinnen herein.

Am 1. Februar hat das neue Ladenlokal für Tupperware auf der Neustraße 58 eröffnet. Seit 2021 hat es leer gestanden, seit die Kornbäckerei aufgegeben hat. Derzeit wird die Miete noch über das NRW-Landesförderprogramm zur Stärkung der Innenstädte bezuschusst. „Wir haben viel in das Geschäft investiert, haben zwei Mitarbeiterinnen eingestellt, daher besitzen wir auch die Option, das Objekt auf lange Zeit zu mieten“, sagt die Geschäftsfrau. Denn über die Zeit der Landesförderung gegen den Leerstand in Innenstädten hinaus will die Unternehmerin ihr Geschäft weiterentwickeln. „Sonst würde sich eine solch große Investition von uns gar nicht lohnen“, so die Geschäftsfrau.