Kleve. Im Tupper-Shop Kleve bekommt man mehr als nur Behältnisse zur Aufbewahrung. Warum die Bezirksleiterin mit einem Gerücht aufräumen will.

Wer das Wort „Tupper“ hört, denkt wahrscheinlich an Schätzchen aus Omas Küchenschrank oder Verkaufspartys im heimischen Wohnzimmer. Dass dem schon lange nicht mehr so ist und dass es nicht nur um Schüsseln geht, zeigt das Geschäft auf der Kavarinerstraße 28 in Kleve.

Seit etwa zweieinhalb Jahren ist der Tupperware Shop hier etabliert. Ines Brix (48), Bezirkshändlerin für die Regionen Niederrhein-Nord, von Kleve bis Grenze Hamm sowie den Bezirk Essen, erklärt, was Tupperware von heute ausmacht: „Heute wie damals hat vor allem die Nachhaltigkeit der Produkte Priorität.“ Tupper sei heute nicht mehr altbacken. Das Wort selbst ist bekannt und steht in Haushalten oft für Kunststoffbehältnisse aller Art, selbst wenn es sich um eine ganz andere Marke handelt.

Es geht um die Nachhaltigkeit

Events und Öffnungszeiten

Das Tupperware-Geschäft in der Kavarinerstraße 28 in Kleve hat mittwochs bis freitags von 10 bis 18 Uhr sowie samstags von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Events kann man vor Ort im Shop buchen. Mehr Informationen und Kontakt unter: info@tupperware-brix.de oder unter www.tupperware.de.

„Bekäme man die Möglichkeit zu einem Gespräch mit der auf Nachhaltigkeit bedachten jungen Generation, wäre diese überrascht“, so Brix. Es ginge vor allem um das sogenannte Second Life – um Recycling. Das Sortiment umfasse auch nicht nur Behältnisse. Ines Brix erklärt dies am Beispiel des „Ultimate Silicone Bag“. Eine Tasche für alle Gelegenheiten: Obst frisch halten, Kartoffeln zubereiten, Brot backen, Lachs marinieren und wenn dieser dann doch später als geplant auf dem Speiseplan landet – einfach ins Gefrierfach und danach in den Backofen, mit Beutel! Zur Aufbewahrung von Medikamenten, Make-up, nassen Badesachen oder auch Joghurt mit Früchten. „Das spiegelt die heutige Zeit wider“, sagt Ines Brix. Dies gelte auch für die bei der Produktion verwendeten Materialien: Die Tasche bestehe aus Silizium und Wasser.

Seit 2018 gibt es das sogenannte Eco-Plus-Material. Ines Brix zeigt einen Strohhalm: „Das waren mal zwei Plastiktüten.“ Ein Einwegstrohhalm werde in zwei Sekunden produziert, zehn Minuten benutzt und brauche danach 500 Jahre, bis er abgebaut sei. Ein anderes Produkt sei vielleicht mal eine Käsepackung, eine Öl- oder Shampooflasche gewesen, die im Ozean schwamm. Dieser „Einwegmüll“ werde in einem aufwendigen Verfahren aufbereitet. In den Produkten finde man weder Blei, Cadmium, Weichmacher noch Bisphenol A. Produziert werde in Europa, weitestgehend in Alst.

Bezirksleiterin Ines Brix zeigt einen Recycling-Strohhalm.
Bezirksleiterin Ines Brix zeigt einen Recycling-Strohhalm. © NRZ | Petra Zellhofer-Trausch

Auch für Omas Schätzchen gibt es Ersatzteile

Die Haltbarkeitsgarantie gilt für eine Generation und sollte ein Produkt beschädigt sein – sofern nicht selbst verschuldet – gibt es ein einfaches Reklamationsverfahren. Das defekte Produkt wird fotografiert, das Foto per E-Mail versendet, der Kunde erhält einen Warengutschein, mit dem er im Shop umtauschen kann. Auch für alte Schätzchen aus Omas Zeiten gibt es Ersatzteile und Lösungen. Hierzu benötigt man einen Buchstaben, der unter dem Produkt zu finden ist – oder man schaut einfach im Shop vorbei.

Wir sind frisch und modern, wir müssen es nur in die Welt hinausrufen, und die jungen Leute müssen uns hören.
Ines Brix, Beirksleiterin

Bei einer Baufirma und im Internet werden auch sogenannte „Eco-Pots“, Blumentöpfe, vertrieben: „Das ist ehemalige Tupperware“, erklärt Ines Brix. Und ganz wichtig: „Tupperware gehört nicht in den Müll!“ Kunden können ausgesonderte Produkte in den Shop bringen. Diese würden zum weiteren Recycling weggeschickt – und dann vielleicht zu einem Blumentopf – der Kreis schließt sich.

Persönliche Beratung ist wichtig

Jessica Scherer (38) arbeite seit der Eröffnung im Jahr 2021 im Klever Shop und ist Vollzeit für die Kunden Ansprechpartnerin rund um die Produkte. „Ich liebe meinen Job und ich glaube, die Kunden merken das auch“. Das Verhältnis zu ihrer Chefin sei hervorragend: „Es passt einfach und das spiegelt sich im Verkauf und in der Beratung wider.“ Der Austausch mit den Kunden sei schön und befriedigend. „Man greift nicht einfach nur ins Regal und dann geht es zur Kasse.“

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Übrigens: Auch Tupperpartys gibt es noch. Diese sind aber mittlerweile mehr Event und Workshop als eine Vorführung im Wohnzimmer. So wird beispielsweise in der Winterzeit auch „Das perfekte Dinner“ nachgespielt – mit Partymanager. Was der Bezirksleiterin Ines Brix noch wichtig ist: Gerüchte dementieren, die in auf verschiedenen Plattformen immer wieder aufkämen: „Tupperware ist nicht pleite!“ Ganz im Gegenteil: Zurzeit werde weiter in Richtung Strategie und Marketing für 2024 verjüngt. Brix: „Wir sind frisch und modern, wir müssen es nur in die Welt hinausrufen, und die jungen Leute müssen uns hören.““