Bochum. Der VfL Bochum hat in der Vorsaison einen Verlust eingefahren. In dieser Spielzeit soll sich das ändern. Auch Geld für Wintertransfers sei da, so Geschäftsführer Kaenzig.
Der VfL Bochum hat das abgelaufene Geschäftsjahr 2023/24 mit einem Verlust in Höhe von rund 5,2 Millionen Euro abgeschlossen. Für die laufende Saison plant die entscheidende VfL Bochum GmbH & Co. KGaA wieder einen Gewinn in Höhe von 1,3 Millionen Euro. Dies erklärte Ilja Kaenzig, der Geschäftsführer des Bundesligisten, auf der Mitgliederversammlung am Donnerstagabend im Ruhrcongress vor knapp 1300 Mitgliedern.
Erträgen der Kapitalgesellschaft (Profis, Talentwerk ab U17) in Höhe von rund 77,3 Millionen Euro standen in der Vorsaison Aufwendungen in Höhe von 82,5 Millionen Euro gegenüber. Ein Geschäftsjahr geht jeweils vom 1. Juli bis zum 30. Juni. Ein Minus von rund vier Millionen Euro hatte der Klub einkalkuliert.
Hoher Verlust: „Retter-Prämie“ trägt zum Minus-Geschäft bei
Der VfL war, so wurde es bereits auf der Vorjahresversammlung erklärt, im Sommer 2023 „all in“ gegangen beim Lizenzetat. Er stieg für das Bundesliga-Team auf rund 41 Millionen Euro. Darin inbegriffen sind neben den Gehältern und Prämien etwa auch Transfer- und Reisekosten. Dass der Verlust noch höher ausfiel, lag unter anderem an einer Extra-Prämie für den Klassenerhalt nach der Relegation.
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Das Eigenkapital des Klubs blieb mit 3,285 Millionen Euro aber positiv. Zum Stichtag 30. Juni 2025 soll es 4,59 Millionen Euro betragen - bei gleichzeitigem Schuldenabbau. Der VfL konnte seine langfristigen Verbindlichkeiten weiter senken von rund 9 Millionen auf 6,42 Millionen Euro, nach dieser Saison sollen sie nur noch 1,99 Millionen Euro betragen. Dies auch dank des Verkaufs des Stadioncenters in diesem Sommer an die neu gegründete städtische Sportstätten-Besitzgesellschaft, die für die vom VfL Bochum gepachteten Anlagen wie Stadion, Trainings- und Talentwerk-Gelände zuständig ist (Netto-Zufluss: 5,9 Millionen Euro). Dafür zahlt der VfL eine höhere Pacht.
VfL Bochum: Lizenzetat auf gleichem Niveau wie in der Vorsaison
Der Lizenzetat bleibt dabei in dieser Spielzeit unverändert mit rund 41 Millionen Euro, wobei darin unter anderem auch die Gehälter für die Ex-Trainer Thomas Letsch und Peter Zeidler enthalten sind. Möglich macht das vor allem der Sprung beim TV-Geld um fast 5,6 Millionen Euro auf rund 43,2 Millionen Euro. Zum nach Plan weiter steigenden Gesamtumsatz der KGaA auf rund 85 Millionen Euro tragen auch höhere Transfererträge bei, im Vergleich zur Konkurrenz aber auf niedrigem Niveau.
Nach lediglich 314.000 Euro im Vorjahr für die Leihen und Verkäufe von Gerrit Holtmann, Tjark Ernst, Paul Grave und Jannes Horn steigen sie nach Plan in dieser Spielzeit auf 5,1 Millionen Euro - vor allem dank des Transfers von Patrick Osterhage zum SC Freiburg (rund 4,8 Millionen Euro). Hinzu kommen rund 300.000 Euro für den Wechsel vom Ex-Bochumer Vangelis Pavlidis vom AZ Alkmaar zu Benfica Lissabon aufgrund des von der Fifa festgelegten Solidaritätsbeitrages („Ausbildungsentschädigung“). Auf Sicht müsste der VfL aber deutlich höhere Transfererträge erzielen, um seinen Etat steigern zu können, erklärte Kaenzig.
Geschäftsführer Kaenzig: VfL Bochum spart sich nicht kaputt
Der Geschäftsführer betonte dabei, dass sich der VfL Bochum, wie ihm angesichts des katastrophalen Saisonstarts mit erst zwei Punkten aus 13 Partien von einigen vorgeworfen wird, nicht kaputtsparen würde. So sei auch noch Geld vorhanden für ein oder zwei Verstärkungen in diesem Winter, unabhängig von Gehaltseinsparungen oder Transfererlösen durch Abgänge.
Der Umsatz des Vereins (Frauen/Mädchen, Talentwerk bis U16) lag in der Vorsaison bei rund 5 Millionen Euro. Ein kleines Minus (230.000 Euro) erklärte sich durch die Kosten für die 175-Jahre-Jubiläums-Veranstaltungen. In dieser Saison plant der Verein wie in den letzten Jahren mit einem leichten Plus.
Halbierung bei Abstieg: 2. Liga würde VfL weit zurückwerfen
Der Umsatz von Verein und Kapitalgesellschaft soll in dieser Saison auf rund 88,8 Millionen Euro steigen. Der VfL komme damit seiner „Vision 100plus“ immer näher, so Kaenzig. Ein Abstieg allerdings würde ihn weit zurückwerfen. Der Lizenzetat für die Profis dürfte sich dann in etwa halbieren auf gut 20 Millionen Euro, womit der Klub finanziell im oberen Drittel der 2. Liga mitspielen würde.
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