Berlin. Ein Kopftreffer mit einem Feuerzeug sorgt in Berlin beinahe für einen Spielabbruch. Drei Punkte für den VfL Bochum wären folgerichtig. Ein Kommentar.
Drei Punkte für den VfL Bochum! Diese Schlagzeile dürfte in einigen Tagen über einem Rechtsspruch vor dem DFB-Sportgericht stehen. Der Feuerzeugwurf auf den VfL-Keeper Patrick Drewes aus der Heimkurve des 1. FC Union Berlin muss juristische Folgen für die Hauptstädter haben. Der Einspruch des VfL Bochum, der von Geschäftsführer Ilja Kaenzig bereits angekündigt wurde, dürfte nur Formsache sein. Allein, damit der Deutsche Fußball-Bund ein wichtiges Zeichen Fans gegenüber setzt und seine eigene Rechtsprechung nicht ad absurdum führt.
Rückblick: Im Jahr 2015 traf ein Feuerzeug im Pokalspiel zwischen dem VfL Osnabrück und RB Leipzig Schiedsrichter Martin Petersen am Kopf. Dieser unterbrach die Partie - und diese kurz darauf ab. Im Nachgang wurde das Spiel für die Sachsen gewertet, weil das Feuerzeug aus dem Osnabrücker Fanblock kam und „der Verein für seine Zuschauer verantwortlich ist und das Verschulden der Zuschauer dem Verein zuzurechnen ist“, wie es damals im DFB-Urteil hieß. Und: Der VfL selbst war schon einmal Opfer von Fanverhalten, als ein Bochum-Fan mit einem Bierbecher in einem Spiel gegen Borussia Mönchengladbach den Linienrichter traf. Auch damals wurde die Partie abgebrochen, gegen den VfL gewertet.
Schiedsrichter Petersen einst selbst von Feuerzeug getroffen
Martin Petersen? Ja, genau der stand auch nun in Berlin auf dem Platz, als ein Feuerzeug den Bochumer Torhüter Drewes am Kopf traf. Dieser musste daraufhin behandelt werden, konnte nicht weiterspielen, wurde sogar ins Krankenhaus gebracht. Einen Spielabbruch allerdings gab es nicht. Nur unter Protest spielte Bochum zu Ende. Die letzten Minuten wurden zur Farce.
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Nein, es geht hier nicht um einen perfiden Versuch, die bescheidene sportliche VfL-Situation am grünen Tisch zu bereinigen. Und nein, es darf auch erst gar nicht darüber diskutiert werden, ob der Treffer vielleicht gar nicht so stark gewesen sei. Fakt ist: Bochum hatte einen sportlichen Nachteil, hätte nicht mehr wechseln dürfen.
Alles andere als ein Sieg der Bochumer am grünen Tisch wäre also mindestens fragwürdig. Zumal die Strafe gegen Union Berlin auch ein klares Zeichen an alle Fußball-Fans wäre: Wer dem Spiel mit solch einem Fehlverhalten schadet, der schadet auch seinem Verein. Nur so ließe sich auch Fanverhalten regulieren.