Hünxe. Das ehrenamtliche Team und die Gemeinde haben bei einem offenen Bauabend Kritikern Rede und Antwort gestanden. Wie es um die Anlage steht.

Es tut sich was am Drevenacker Dirtpark. Das ehrenamtliche Orga-Team rund um Smilla Küster und Rico Schreiber hat am vergangenen Dienstag gemeinsam mit Vertretern und Ratsmitgliedern der Gemeinde Hünxe zu einem offenen Bauabend mit Projektvorstellung eingeladen. Anlass war die zunehmende Kritik am Projekt, die vor allem in den Sozialen Medien immer lauter wurde. Auf Facebook und Co. war im digitalen Dorfklatsch von „Verschandelung von Natur“ die Rede und davon, dass das Projekt für Ehrenamtler schlichtweg zu groß sei. Auch wurde die Anlage als „Müllkippe“ bezeichnet.

Orga-Team und Gemeinde hoffen auf konstruktiven Austausch

Andere Stimmen bestärkten das Projekt und verdeutlichten, dass es bei einem Dirtpark nun mal nicht um die Optik geht, sondern darum, dass für Jugendliche ein neues Angebot geschaffen werde. Ein Dirtpark ist im wahrsten Sinne des Wortes „dirty“, also dreckig. Rico Schreiber hat bereits auf Facebook für das Projekt Stellung bezogen und erläutert, wie es zu den Verzögerungen kam. Zum Teil lag es an dem hohen Organisationsaufwand und am Regen. Beides hat den Dirtbikern beim Bau einen Strich durch die Rechnung gemacht. „Die Planen, die auf den Hügeln liegen, dienen dazu, den lehmigen Boden vor dem Austrocknen zu bewahren“, erklärte er vor Ort am Bauabend.

Rico Schreiber erklärt auf dem Gelände der Dirtbike-Anlage in Drevenack am Buchenweg die Verzögerung und das weitere Vorgehen.
Rico Schreiber erklärt auf dem Gelände der Dirtbike-Anlage in Drevenack am Buchenweg die Verzögerung und das weitere Vorgehen. © FUNKE Foto Services | Markus Weißenfels

Nicht nur über die Optik beschwerten sich Drevenacker Bürger, von denen eine Handvoll zu dem offenen Gespräch erschienen waren. Auch dass in Drevenack niemand über die Fortschritte des Projekts Bescheid wisse, war ein Kritikpunkt. Dem soll durch eine Beschilderung mit Informationen zum Projekt und Kontaktdaten für einen kanalisierten und hoffentlich konstruktiven Austausch Abhilfe verschaffen werden. „Kommunikation ist wichtig“, findet auch Annelie Giersch, Quartiersmanagerin der Gemeinde. „Die Anlage soll auch in Zukunft durch Jugendliche und junge Erwachsene betreut werden.“

„Es ist eine Sportanlage von Jugendlichen für Jugendliche“

„Es ist auch für uns das erste Mal, dass wir solch ein Projekt realisieren“, sagt Benedikt Lechtenberg, Vorsitzender des Ausschusses für Schule, Jugend, Kultur und Sport. „Aus meiner Sicht ist der beste Weg herauszufinden, wie man weiter unterstützen kann. Dafür sind wir vom Ausschuss immer offen.“ Dadurch, dass das Ganze in erster Linie durch Freiwillige, die auch zum Job, zur Schule oder in die Uni gehen, gestemmt wird, dauert es ebenfalls länger. „Es ist eine Sportanlage von Jugendlichen für Jugendliche“, betont Smilla Küster. Aktiv am Bau beteiligt sind zurzeit etwa fünf bis zehn Kinder, die auch am offenen Bauabend fleißig Lehm festklopften und im Anschluss ihre Arbeit mit den Bikes testeten. „Die Anlage ist nicht nur für Kinder und Jugendliche aus Drevenack, sondern eine Bereicherung für die ganze Gemeinde“, sagt Lechtenberg.

Dirtpark-Sponsoren gesucht

Das junge Team am Dirtpark Hünxe braucht Unterstützung – in Form von Sponsoren und tatkräftiger Hilfe beim Bau der Anlage. Informationen darüber, was getan werden kann, um das Projekt zu supporten, erhalten Sie entweder über Benedikt Lechtenberg per E-Mail unter benedikt.lechtenberg@spd-huenxe.de oder direkt beim Dirtpark Orga-Team unter dirtparkgemeindehuenxe@gmail.com und auf ihrem Instagram Account dirtpark_huenxe.

Die Versammelten beim offenen Bauabend am Drevenacker Dirtpark waren sich einig, dass es vor allem eine bessere Kommunikation und die Unterstützung des ein oder anderen Sponsors für einen reibungsloseren Ablauf sorgen könne.
Die Versammelten beim offenen Bauabend am Drevenacker Dirtpark waren sich einig, dass es vor allem eine bessere Kommunikation und die Unterstützung des ein oder anderen Sponsors für einen reibungsloseren Ablauf sorgen könne. © FUNKE Foto Services | Markus Weißenfels

Dirtpark Drevenack – Rückblick und Zukunft

Ganz ursprünglich war auf einer ganz anderen Fläche eine Pumptrack-Anlage mit Dirtbike-Strecke geplant. Dafür war ein Areal von 600 Quadratmetern vorgesehen. Dieses Projekt an der Nelkenstraße kam aus verschiedenen Gründen nicht zustande. Allem voran hatten Drevenacks jugendliche Mountainbike-Fahrer ganz andere Wünsche und hofften einfach auf ein Grundstück, Sand und Schaufeln, um ihr Hobby legal ausführen zu können.

Als Tiefbauamtsleiter Klaus Lehmann bei einem Ortstermin den Vorschlag machte, die Anlage auf dem Bolzplatz an der Buchenstraße zu errichten, waren die beteiligten Jugendlichen begeistert. Am 24. Mai 2023 beschloss der Rat in Hünxe einstimmig den Bau der Dirtpark-Anlage auf der Bolzplatzfläche des Spielplatzes Buchenstraße. Eigentlich sollte diese schon in den Sommerferien 2023, in Zusammenarbeit mit den Jugendlichen ausgeführt und nach einer Abnahme der Öffentlichkeit freigegeben werden.

Einen offiziellen Termin für die Eröffnung des Dirtparks gibt es noch nicht. „An so einer Anlage muss immer wieder gearbeitet und stellenweise ausgebessert werden“, erklärt Rico Schreiber. „Wir planen aber dieses Jahr die kleine und im nächsten Jahr dann die große Line fertig zu stellen.“ Dann soll es auch eine offizielle Einweihung und Freigabe des Parks für die Öffentlichkeit geben.