Hünxe. Die Gemeinde Hünxe wundert sich, dass zum Infotermin für die geplante Pumptrack-Anlage keine Jugendlichen gekommen waren. Lag es am Wetter?

Ja, es ist ungemütlich am frühen Montagabend im Neubaugebiet Nelkenstraße in Drevenack: Es regnet, und es ist ungewohnt kühl für einen Septembertag. Und doch: Bei diesem Ortstermin geht es für die Hünxer Verwaltung um eine Sache, die sie mit viel Engagement verfolgt und daher erwartet hat, dass sich Betroffene und Interessierte zum regen Austausch, zur Diskussion einfinden würden. Nur von der angesprochenen Zielgruppe ist niemand gekommen.

Die zuständige Sachbearbeiterin der Gemeinde, Brigitte Wölk, wundert sich deshalb: „Es haben sich doch viele Jugendliche in der maßgeblichen Ausschusssitzung für den Bau einer Pumptrack-Anlage an dieser Stelle eingesetzt.“ Schulen seien angeschrieben worden, über die sozialen Medien sei immer wieder auf die Neugestaltung des Areals an der Peddenberger Straße/Kornblumenweg hingewiesen und um Mitwirkung geworben worden. Bei der Gestaltung der Anlage, so schreibt es die Kommune auf ihrer Homepage, sei es „ein wichtiges Anliegen, die Beteiligung der Öffentlichkeit einzubeziehen.“

Leider haben sich trotzdem nur einige wenige Bürger an diesem Abend eingefunden. Sie sind auch nicht alle einer Meinung. Einige Anwohner, die seit Jahren hier wohnen, befürchten mehr Lärm, erhebliche Unruhe oder sogar Vandalismus. Klaus Lehmann, in Hünxe verantwortlich für den Bau und Erhalt der Sportstätten, versucht, die Anwohner zu beruhigen. Man werde eine Abstandsbepflanzung zu angrenzenden Grundstücken vornehmen – für Spielplätze sei allerdings ein Schallschutz nicht vorgeschrieben, so der Gemeindevertreter. Er bemerkt: „Kinderlärm ist Musik.“

Neben Pumptrack-Anlage in Drevenack ist ein Spielplatz geplant

Eine Mutter, die mit ihren Töchtern Hanna (10 Jahre) und Mia (13 Jahre) zum Termin gekommen war, ist von den Spielmöglichkeiten der geplanten Anlage durchaus angetan. Für sie und ihre Kinder steht der hohe Freizeitwert im Vordergrund. Auch zwei Familienväter, deren Häuser an das Areal angrenzen, sehen für ihren Nachwuchs einen Vorteil, da es neben der Mountainbike-Anlage einen Bolz- und einen Spielplatz geben wird.

So ähnlich wie hier in Velbert könnte eine Pumptrack-Anlage in Hünxe-Drevenack aussehen.
So ähnlich wie hier in Velbert könnte eine Pumptrack-Anlage in Hünxe-Drevenack aussehen. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Wie soll die Pumptrack-Anlage gestaltet werden? Brigitte Wölk erklärt: „Geplant ist eine asphaltierte Strecke und ein modellierbarer Teil, der mit einfachen Mitteln immer wieder verändert werden kann.“ Genau für den Bau dieses Teils habe man auf die unmittelbare Mitwirkung der Jugendlichen jetzt und in Zukunft gesetzt: mit Spaten, Hacke und Schaufel.

Am Ende bleibt die Erkenntnis: „Es gibt noch Klärungsbedarf wie genau die Anlage aussehen soll“, betont der verantwortliche Bauingenieur Heinrich Mels von der Planungsfirma ISW aus Borken. Und die Hünxer Ratsfrau Ingrid Meyer verweist darauf, dass die Anlage klein ausfallen und wohl nur von einigen Kindern aus der unmittelbaren Umgebung genutzt werde.

Gemeinde Hünxe will weiter Jugendliche ansprechen

Dass von den vorher so interessierten Jugendlichen an diesem Abend niemand gekommen ist, bedauert Brigitte Wölk. Ob es nur am Wetter lag? Sie setzt jedenfalls weiterhin optimistisch auf eine zukünftige Mitwirkung: „Wir geben nicht klein bei“.

Anregungen zu der geplanten Anlage in Drevenack werden weiterhin bis zum 21. Oktober entgegen genommen. Kontakte bei der Gemeinde sind Brigitte Wölk unter 02858/69306 oder per Mail brigitte.woelk@huenxe.de sowie Klaus Lehmann, 02858/69305 oder klaus.lehmann@huenxe.de.