Rees/Mehrhoog. Politik ebnet den Weg für die Frischwasser-Versorgung des Ferienparks Lake Village. Kein Risiko für Wasserversorgungsverband Wittenhorst.
Grünes Licht für die Wasserversorgung am Ferienpark Lage Village am Reeser Meer – wenn auch mehrheitlich ohne die Zustimmung der Grünen in der Sondersitzung des Betriebsausschusses des Wasserversorgungsverbandes Wittenhorst beschlossen.
Es wird ein Erschließungsvertrag mit dem Betreiber, bekanntlich Marissa, abgeschlossen, der sich zur Übernahme sämtlicher Kosten verpflichtet, die mit der Frischwasser-Anbindung des mit rund 500 Ferienhäusern geplanten Mega-Ferienparks zusammen hängen. Die genaue Ausgestaltung des Vertrages sei noch auszuarbeiten: „So einen speziellen Fall hatten wir noch nie. Da greift keine normale Satzung“, erinnert Kai Stratenwerth, Geschäftsführer des Wasserversorgungsverbandes Wittenhorst, der den Städten Rees, Hamminkeln, Bocholt, Isselburg, Schermbeck und Wesel gehört.
Kein Risiko für den Verband
Wichtig war der Verbandsgeschäftsführung, kein Risiko durch große Investitionen einzugehen, schildert Stratenwerth. Der Wasserversorgungsverband wird über die Wassergebühren an Lake Village Geld verdienen, aber es wird nicht noch ein Anschlussbeitrag erhoben, was bekanntlich die Grünen in dem Gremium kritisiert hatten. Aber die Politik schloss sich mehrheitlich dieser Kritik nicht an.
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Für Marissa wäre ein normaler Erschließungsvertrag mit einer Veranlagung des Anschlussbeitrags nach der gesamten Grundstücksfläche so teuer geworden, dass die Wirtschaftlichkeit des Projektes infrage gestanden hätte. Würde man nur die bebaute Fläche veranlagen, dann wären die Kosten der Erschließung nicht gedeckt. „Das ist eine sehr gute Sache. Das ist für beide Seiten eine Win-win-Situation“, beurteilt Wolfgang Karau (CDU) als Vorsitzender des Betriebsausschusses den Beschluss.
Die Region wird profitieren
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Die Hamminkelner Grünen hatten gefordert, dass hier eine „Wirtschaftsförderung auf Kosten der Stadt Rees“ stattfinden müsse und nicht zulasten aller Anschlussnehmer im Versorgungsverband. Bürgermeister Sebastian Hense hatte hingegen betont, dass die ganze Region von der Errichtung des Ferienparks profitieren werde.
Marissa-Chef Erik Winther hatte bei einem Rundgang im Ferienpark am Dümmer See in 2022 dargelegt, welchen Effekt der dortige Park auf die Region hatte: Im Umkreis von 15 Kilometern sei alles ausgebucht. Immobilien im Umfeld steigerten ihren Wert um 300 Prozent. Auch böte sich ein großes Potenzial von neuer Gastronomie. Wie berichtet, profitiert die Öffentlichkeit bei Lake Village auch, indem ein öffentliches Strandbad entsteht.