Rees. Erik Winther von Marissa berichtete im Rat vom Stand der Entwicklung des Ferienparks. Das sagt er über Marktlage, Energiekonzept und Qualität.

„Es ist viel passiert, aber nicht genug“, sagt Erik Winther, geschäftsführender Gesellschafter von Marissa, der im Rat der Stadt Rees den aktuellen Stand zur Entwicklung des Ferienparks Reeser Meer vorstellte.

Nachdem im November 2022 die Wald & Welle Reeser Meer GmbH gegründet wurde, und somit auch Gewerbesteuern etc. künftig in Rees verbleiben, konnte der Kaufvertrag mit der Stadt im Dezember 2022 abgeschlossen werden. Damit starteten auch Rodungsarbeiten am Reeser Meer.

Vereinbarung mit dem Kies-Unternehmen Holemans

Ende Juni konnte dann eine Vereinbarung zwischen dem Kies-Unternehmen Holemans, das ja am Reeser Meer abgräbt, und der Stadt getroffen werden. „Das ist eine Win-Win-Situation für alle“, unterstreicht der 62-Jährige. Der Kies und andere Rohstoffe für den Straßenbau werden vor Ort gekauft. Zahlreiche Lkw-Touren sind damit nicht nötig, denn es kann vor Ort geliefert werden.

Viel Arbeit für viele Beteiligte macht seit sechs Monaten die Vorbereitung der wasserrechtlichen Genehmigung. „Wir sind jetzt so weit, dass wir den Antrag bald abgeben können“, so Winther. Eine vier bis fünf Hektar große Photovoltaik-Anlage für den eigenen grünen Strom ist geplant: „Wir verhandeln derzeit mit Grundstückseigentümern.“ Neuland sei die Arbeit an einer FFH-Studie (Flora Fauna Habitat). Da sei viel geschafft. Auch die Anbindung zur Deichstraße wird schon bearbeitet.

Erhöhung der Zinslast als schwieriges Thema

Im Vergleich zum Start des Projektes wirkt sich die Erhöhung der Zinslast als schwieriges Thema aus. Aber die Marktbedingungen könnten angepasst werden. Die Planungsarbeiten werden noch bis Juni 2024 andauern. Ab Mai 2024 sollen fürs Baugebiet Nord und den Straßenbau die Bagger rollen. 200 bis 250 Wohneinheiten sollen bis Juni 2027 stehen. „Erste Häuser sind ab 2026 zu nutzen“, schilderte Winther.

Die Arbeiten am Baugebiet Süd sind für den Zeitraum Juni 2026 bis Ende 2029 vorgesehen. Eine Variable sei die Vermarktung. Liegen die Vorzeichen ungünstig, dann könne dies für Verzögerungen sorgen. Lange vorzubereiten sei der Bau der PV-Anlagen, die von Juni 2026 bis Juni 2027 errichtet werden sollen.

Das ist das Energie-Konzept

Das Energie-Konzept sieht neben der Photovoltaik Erdwärme, ein 5000-Kilowatt-Batteriespeicher und die Nutzung des Seewasser sowohl zur Kühlung als auch zur Erwärmung vor. „Wir können mit relativ wenig Aufwand das Seewasser nutzen, um Energie zu sparen“, schilderte er.

Bürgermeister Sebastian Hense hat sich den Ferienpark am Dümmer See inzwischen angesehen und eine hohe Qualität vorgefunden. Ob dieses Niveau auch in Rees zu erwarten sei, wollte er wissen. „Wir werden mit der Hochwertigkeit nicht runter gehen. Es wird nur mehr Holz- statt Massivbau geben. Das ist zeitgemäß“, antwortete Winther.

Das sagt die Politik

„Wird es in Rees auch ein Tagungszentrum geben?“, fragte Dirk Slis, SPD. Hier gebe es noch keine fertige Analyse: „Die Tagungen haben wir im Blick, aber sie sind noch nicht Teil des Bebauungsplanes. Das ist noch zu besprechen“, so Winther.

Harry Schulz, SPD, seien sowohl Vandalismus an den Baggern als auch beim Ruderclub aufgefallen: „Wie sichern sie das Gelände ab?“ Mit dem Baustart sei mit einer Einzäunung und dem Einsatz einer Sicherheitsfirma zu rechnen. Also ab Frühjahr 2024.

Bad- und Erholungsbetrieb am Reeser Meer während der Bauphase geschlossen

Ob der Bad- und Erholungsbetrieb am Reeser Meer während der Bauphase geschlossen sei, wollte Helmut Wesser, Grüne, wissen: „Ja, eine Zeit lang sind auch die Radwege nicht nutzbar. Das ist abzustimmen“, bestätigte Winther. Wessers Frage nach der geplanten Haustypologie beantwortete Winther damit, dass man sich noch nicht festgelegt habe.

Johannes Erlebach, CDU, wollte wissen, ob es ein Konzept zur Vermarktung gebe: „Genau jetzt gibt es Pessimismus wegen Zinserhöhung und Inflation. Aber wir glauben, das geht nächstes Jahr wieder runter.