Rees. Marissa Lake Village Rees wird das neue Ferienhausgebiet am Reeser Meer heißen. Die aktuellen Infos zum Baubeginn und Vermarktungsstart.
„Das Kind“, sagte Erik Winther, „hat einen Namen bekommen“: Marissa Lake Village Rees wird das Ferienhausgebiet am Reeser Meer heißen. Und der Marissa-Geschäftsführer verkündete noch weitere Neuigkeiten zum Großprojekt in der Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Planung, Bau und Vergabe am Dienstagabend, 29. Oktober. Im Mai 2025 soll der Bau der Anbindungsstraße beginnen und bereits spätestens zu Ostern im kommenden Jahr die Vermarktung der ersten Ferienhäuser starten. „Wir sind heiß darauf, dass es bald losgeht“, sagte Bürgermeister Sebastian Hense.
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Die Vorstellung des aktuellen Planungsstandes war mit Spannung erwartet worden, dementsprechend groß war das Interesse an dem ersten Punkt auf der Tagesordnung. Rund 60 Besucher waren dafür ins geräumige Pädagogische Zentrum der Rheinschule gekommen, wohin die Verwaltung den Ausschuss wohlweislich verlegt hatte. Sie hörten von Erik Winther und Bauamtsleiterin Elke Strede, dass Marissa und Stadt in den vergangenen Monaten einige Steine aus dem Weg zum Baustart des Ferienparks geräumt haben.
Wasserrechtliche Genehmigung liegt vor
Insbesondere die seit August vorliegende wasserrechtliche Genehmigung habe den Verantwortlichen manch graues Haar beschert, sagte Winther. „Wir haben gut ein Jahr für den Antrag gebraucht. Jetzt ist die Genehmigung rechtskräftig.“
Schon bald soll es am Reeser Meer Schlag auf Schlag gehen: Marissa plant, den Bauantrag für die ersten Häuser Mitte November zu stellen, damit die Geländemodellierung beginnen kann. Diese Arbeiten sind von entscheidender Bedeutung für die Entwässerung, „weil wir nicht etwa Kies als Grund haben, sondern einen bindigen, schluffigen Boden. Das ist eine Herausforderung“, stellte der Marissa-Chef fest. Nach Regenfällen stehe derzeit noch auf vielen Flächen das Wasser. „Das müssen wir in der Zukunft vermeiden und ganz viel Sand einbauen“, so Erik Winther. Er nannte die Zahl von 120.000 Kubikmetern.
„Hell, modern, schön“
Vermarktung ab spätestens Ostern 2025
Marissa möchte spätestens zu Ostern 2025 offiziell in die Vermarktung für das Lake Village Rees gehen. Um den Interessenten einen aussagekräftigen Eindruck von den künftigen Immobilien zu ermöglichen, baut das Unternehmen vor Ort in einem großen Zelt originalgetreu die erste, voll möblierte Etage eines Hauses auf. Zudem setzen Erik Winther und sein Team auf moderne Technik: Die insgesamt sieben verschiedene Haustypen, die im Laufe der kommenden Jahre am Reeser Meer entstehen sollen, können die potenziellen Käufer durch Virtual-Reality-Brillen erleben. Veranstaltungen für bis zu 120 Gäste sind in dem großen Zelt möglich.
Der erste Spatenstich für den Ferienpark dürfte im kommenden Frühjahr erfolgen – „wenn es das Wetter zulässt“. Der von Winther präsentierte Zeitplan sieht vor, dass im Mai 2025 sowohl für die lange Rampenzufahrt von der Deichstraße als auch für die Geländemodellierung im Baugebiet Nord die Bauarbeiten starten. Die ersten rund 200 Häuser in diesem nördlichen Teil sollen bis Ende 2027 stehen.
Viel Holz und hohe Decken
Der Marissa-Geschäftsführer zeigte dazu Innen- und Außenansichten, auf denen Holz dominiert. „Hell, modern, schön“, brachte Winther es auf eine Formel. „Wir werden hochwertig bauen und nicht sparen.“ Ziel sei es, nach dem Standard eines Effizienzhauses 40 zu bauen.
Die Häuser, die entweder direkt am Wasser oder am Wald liegen, verfügen über hohe Decken, eigene Parkplätze und an mindestens zwei Seiten über eine umlaufende Holzterrasse. Teilweise führen Stege in den See hinein. Der Abfall wird zentral an einer Stelle unterirdisch gesammelt.
Bauarbeiten sollen bis Ende 2029 laufen
Im Sommer 2027 soll das große Restaurant mit Blick auf den See eröffnen und gleichzeitig der Startschuss für das Baugebiet Süd erfolgen, das laut Plan bis Ende des Jahres 2029 fertig wird. Zwischen Ende 2027 und Ende 2029 laufen darüber hinaus die Bauarbeiten an den zentralen Einrichtungen, zu denen auf 9000 Quadratmetern unter anderem eine Saunalandschaft und weitere Freizeitmöglichkeiten gehören.
Parkplätze und Ruderverein
Neben den Stellplätzen direkt an den Häusern wird es für die Tagesgäste des Marissa Lake Village Rees nahe der Einfahrt weitere Parkplätze geben. Die Straßen auf dem Gelände des Ferienparks werden in Beton gebaut und damit massiver als im Marissa Ressort am Dümmer See. „Mit den wassergebundenen Wege dort haben wir Probleme“, stellte Geschäftsführer Erik Winther fest.
Er versicherte auf Nachfrage von Friedrich Jens Thiele (CDU), dass der Reeser Ruderverein seinen Platz am Reeser Meer behalten werde. Winther kündigte an, dass man gemeinsam einen neuen, längeren Steg bauen wolle, der voraussichtlich etwas nördlicher vom bestehenden liegen werde.
Für den Jahreswechsel 2025/2026 plant Marissa, eine schwimmende Photovoltaikanlage auf der Wasserfläche der Norderweiterung des Reeser Meeres zu installieren. Der Pachtvertrag dazu sei geschlossen, sagte Erik Winther. Die drei Hektar große Floating-PV-Anlage soll in Verbindung mit zusätzlichen Batteriespeichern dazu beitragen, dass der Ferienpark in der Strom- und Wärmeversorgung zu 85 bis 90 Prozent autark ist. Das Energiekonzept fußt nach aktuellem Stand zudem auf ein geschlossenes Rohrsystem im See und ein Nahwärmenetz mit zentralen Wärmepumpen.
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Überregionale Bedeutung des Ferienparks
Die nun ins Detail gehenden Planungen zeigen: Die Bedeutung des Marissa Lake Village Rees soll weit über die Stadtgrenzen hinaus wirken. „Das Projekt wird nicht nur gut für Rees sein, sondern auch für die umliegenden Kommunen“, sagte Bürgermeister Sebastian Hense überzeugt. Marissa-Geschäftsführer Erik Winther betonte den „Top-Standort“. Er habe keine vergleichbare Alternative gefunden, bei der das Potenzial für einen Ferienpark so groß wie am Reeser Meer sei.