Rees. Politik in Rees hat neue Gebührensatzungen für Müllentsorgung, Bestattungen und Straßenreinigung beschlossen. Was teurer und was günstiger wird.
Die politische Diskussion über eine Erhöhung der Grundsteuern A und B schlug im Dezember hohe Wellen in Rees. Nach ausführlicher Debatte setzten SPD, Grüne, UFR und der fraktionslose Clemens Willing durch, dass 2025 die sogenannten aufkommensneutralen Hebesätze von 309 Prozent (Grundsteuer A) und 533 Prozent (Grundsteuer B) gelten.
Die CDU mit Bürgermeister Sebastian Hense hatte sich dagegen für den Kompromissvorschlag der Verwaltung ausgesprochen, die Grundsteuer B auf 650 Prozent und die Grundsteuer A auf 350 Prozent zu erhöhen, um das Haushaltsdefizit von rund 8,5 Millionen Euro für 2025 zumindest zu verkleinern.
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Entscheidungen fielen im Dezember
Weit weniger Aufsehen erregten die leichten Änderungen der Gebühren unter anderem für die Abfallentsorgung, Bestattungen und Straßenreinigung. Die neuen Satzungen winkte die Politik in den Sitzungen des Haupt- und Finanzausschusses sowie des Rats im Dezember jeweils einstimmig durch. Die NRZ gibt einen Überblick über die veränderten Gebühren, die im Jahr 2025 anfallen.
Abfallentsorgung: Die Jahresgebühren für einen Restabfallbehälter bei 14-täglicher Entleerung reduzieren sich für die Bürger in Rees leicht um 0,50 Prozent gegenüber 2024. Sie betragen nun 97,80 Euro statt 98,29 Euro für eine 60 Liter fassende graue Tonne. Auch bei den drei am häufigsten gewählten größeren Fassungsvermögen gehen die Gebühren minimal zurück: Bei einem 80-Liter-Behälter sind es neu 130,40 Euro (2024: 131,05 Euro), ein 120-Liter-Behälter schlägt jetzt mit 195,60 Euro zu Buche (2024: 196,58 Euro) und bei 240 Litern kostet die Entleerung 391,20 Euro (2024: 393,15 Euro).
Biotonne leicht teurer
Bei den Gebührensätzen für die braune Biotonne gibt es dagegen einen leichten Anstieg im Vergleich zu 2024 um 1,27 Prozent. Ein 120-Liter-Behälter kostet pro Jahr 73,20 Euro statt zuvor 72,28 Euro, während sich die Gebühren für eine 240 Liter fassende Biotonne von 144,55 Euro auf 146,40 Euro im Jahr erhöhen.
Eheschließung im Ruderhaus
Seit Sommer 2024 sind auch Eheschließungen im renovierten Ruderhaus des Reeser Rudervereins 1905 an der Wasserstraße 26 möglich. Standesamtliche Trauungen sind im Obergeschoss auf dem Balkon oder im Saal freitags von 13 bis 16 Uhr und samstags zwischen 9 und 16 Uhr möglich.
Dafür fallen zusätzliche Standesamtsgebühren in Höhe von 135 Euro sowie Kosten in Höhe von 200 Euro an, die direkt an den Reeser Ruderverein 1905 zu zahlen sind.
Das Abfallentsorgungspaket umfasst auch Papier, Pappe und Kartonagen. Bei einem nachgewiesenen Mehrbedarf stellt die Stadt auf Antrag zusätzliche Papiertonnen zur Verfügung. Für Privathaushalte ohne zusätzlichen Behälter wird das Mehrvolumen gebührenfrei bereitgestellt. Für eine zusätzliche Papiertonne betragen die Jahresgebühren jeweils unverändert bei monatlicher Entleerung und einem Fassungsvermögen von 120 Litern 14 Euro und bei 240 Litern 19 Euro.
Die durchschnittliche Belastung für einen Musterhaushalt mit vier Personen (120 Liter Restmüll, 120 Liter Papier, 120 Liter Bio) beläuft sich auf 268,80 Euro – das sind sechs Cent weniger als 2024.
Stadt: Gebühren in Rees im unteren Mittelfeld
„Die Gebühren liegen im Rahmen der umliegenden Städte ohne Berücksichtigung der zum Jahresende anzupassenden Satzungen. Ein Vergleich ist allerdings schwierig aufgrund unterschiedlicher Gebührenmaßstäbe, Abfuhrrhythmen, Behältergrößen etc.“, so die Stadt Rees. „Nach dem am 30. Juni 2024 veröffentlichten Abfallgebührenvergleich für NRW vom Bund der Steuerzahler befinden sich die neu kalkulierten Gebühren für den Musterhaushalt im unteren Mittelfeld.“
„Die neu kalkulierten Gebühren für den Musterhaushalt befinden sich im unteren Mittelfeld“
Bestattung: Die Gebühren für eine durchschnittliche Bestattung mit einer Aufbahrung von vier Tagen und der Nutzung der Trauerhalle ohne Nebenkosten erhöhen sich von 2024 zu 2025 merklich. So kostet ein einstelliges Erdwahlgrab nun 3972 Euro statt 3578 Euro, ein Erdreihengrab 3348 Euro statt 3116 Euro.
Auch Urnenbestattungen werden teurer, wenn auch weniger stark. So liegen die Gebühren für ein einstelliges Urnenwahlgrab und ein Urnenreihengrab nun jeweils bei 1631 Euro gegenüber zuvor 1580 Euro bzw. 1572 Euro. Jeweils knapp 100 Euro teurer werden die Urnenbestattung in einem Gemeinschaftsgrab (2502 Euro) und in einer Urnenstele (2307 Euro), während ein Baumbestattungsgrab 1888 Euro kostet (2024: 1849 Euro). Wer sich für eine Verstreuung im Aschestreufeld entscheidet, zahlt künftig 1594 Euro.
Gründe für steigende Friedhofsgebühren
Die Gebührensteigerungen erklärt die Stadt Rees unter anderem durch gestiegene Pflege- und Unterhaltungskosten, ausgebesserte und erneuerte Wege und Wasserversorgung sowie eine gesunkene Fallzahl an Bestattungen durch den Trostwald in Haldern. Seit dessen Öffnung im September 2022 seien bei den städtischen Friedhöfen circa 25 Prozent weniger Bestattungen zu verzeichnen.
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Auch ein Vergleich zu den Friedhofsgebühren anderer Städte in der Umgebung sei schwierig, stellt die Stadtverwaltung fest. „Einzelne Gebühren in Rees sind zum Teil deutlich niedriger, andere zum Teil deutlich höher. Insgesamt liegen die meisten Gebührensätze in Rees bei Erdbestattungen in einem vergleichbaren Rahmen und sind bei Urnenbestattungen teilweise erheblich günstiger.“
Leichter Anstieg bei Straßenreinigung
Straßenreinigung: Die Gebühren für die Straßenreinigung steigen ab dem 1. Januar 2025 – bei einer einmal pro Woche gereinigten Anliegerstraße beispielsweise um 6,62 Prozent (von 4,23 Euro auf 4,51 Euro). Der Winterdienst durch die Stadt Rees kostet für die Bürger nun 2,31 Euro statt 2,16 Euro.