Emmerich. Gleich zweimal sprach Emmerichs Bürgermeister in dieser Woche mit NRW-Minister Karl-Josef Laumann über die Zukunft des insolventen Krankenhauses.
Dafür, dass die Stadt Emmerich bei der Insolvenz des Willibrord-Spitals nur eine „Randfigur in einem Spiel“ ist, wie es Bürgermeister Peter Hinze ausdrückt, ist und bleibt der Einsatz enorm. Gleich zweimal in dieser Woche weilte das Emmericher Stadtoberhaupt in Düsseldorf, um dort mit dem zuständigen NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann über die Zukunft des Spitals zu sprechen.
Gespräche finden unter „strengster Verschwiegenheit“ statt
Hinze machte klar, dass die Gespräche auf allen Ebenen unter „strengster Verschwiegenheit“ stattfinden würden, so dass er Details nicht öffentlich nennen kann. Selbst im nichtöffentlichen Teil einer Ratssitzung wäre es ihm nicht möglich, näher auf die Inhalte der Gespräche einzugehen.
„Ich habe Hoffnungen, dass wir tatsächlich eine Lösung finden. Ich kann aber leider keine weiteren Details sagen.“
Aus der Landeshauptstadt gab es dann durchaus vorsichtige, positive Signale. So habe Hinze, der am Dienstag unter anderem mit Landrat Christoph Gewers bei Minister Laumann war, zum einen auf die besondere geografische Lage von Emmerich hingewiesen. Zum anderen auch die Problematik in den Raum gestellt, dass 10.000 stationäre Patienten und 20.000 ambulante Patienten pro Jahr von anderen, umliegenden Krankenhäuser nicht aufgefangen werden könnten. „Dem Minister ist das sehr wohl bewusst geworden“, so Hinze. „Ich habe Hoffnungen, dass wir tatsächlich eine Lösung finden. Ich kann aber leider keine weiteren Details sagen.“
24.625 Unterschriften an Minister übergeben
Ebenfalls in dieser Woche wurden auch die 24.625 Unterschriften zum Erhalt des Emmericher Krankenhauses an Gesundheitsminister Laumann übergeben. Eine kleine Delegation aus Emmerich nahm den Termin mit dem Minister und seinen Mitarbeitern auf Vermittlung des Landtagsabgeordneten Dr. Günther Bergmann wahr.
Professor Dr. Jochen van Alst und Dr. Birgit Magnus-Hawranek unterstützten aus ärztlicher Sicht die Forderungen der Emmericher, indem sie noch einmal Chancen des Krankenhauses verdeutlichten und auch auf die katastrophalen Szenarien nach einer Schließung hinwiesen. Bei Minister Laumann liefen sie damit „offene Türen“ ein, weil auch er die besondere Versorgungsrelevanz im ländlichen Raum sieht.
Sonderratssitzung noch im Juli geplant
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Zwischen den beiden Düsseldorf-Terminen leitete der Bürgermeister dann auch noch die Ratssitzung in Emmerich, wo auch über einen Antrag der Freien Wähler diskutiert wurde, der einen Prüfauftrag beinhaltet, ob die Stadt das Willibrord-Spital übernehmen kann. Aufgrund der Komplexität der Sachlage wurde zunächst von Seiten der Verwaltung nicht näher darauf eingegangen. Allerdings soll es noch in diesem Monat eine Sonderratssitzung geben, wo weiter erörtert werden soll, wie die Stadt Emmerich sich weiter einbringen kann, um das Krankenhaus zu erhalten.
Hinze machte nämlich auch deutlich, dass die Zeit drängt. Denn einige Mitarbeiter des Willibrord-Spitals würden sich aktuell auf freie Stellen außerhalb von Emmerich bewerben.