Düsseldorf. Überfüllt war die Düsseldorfer Altstadt beim Hoppeditz-Erwachen nicht. Doch genau das schätzen einige Karnevalisten. So feierten sie in der City.
Dass kein Durchkommen gewesen wäre, konnte man am 11.11. um kurz vor 11 Uhr nun wirklich sagen. Die Düsseldorfer Altstadt war zwar bunt, ausgelassen und fröhlich – dennoch: Es wäre durchaus mehr gegangen. Eindrücke aus dem Fußvolk.
200 Jahre Düsseldorfer Karneval: Die Jubiläums-Session 2024 steht in der Landeshauptstadt unter dem Motto „Hütt on wie et wor“. Und so feierten die Düsseldorfer „wie et wor“ das Erwachen des Hoppeditz. Unterwegs waren die Närrinnen und Narren als Minions, in der klassischen Narren-Ausführung oder als Bierdose. Kurz nach 11 Uhr war man dann allgemein auf Betriebstemperatur, woran auch Alt Schuss ihren Anteil hatten, die die große Bühne am Rathaus bespielten. Doch so richtig textsicher waren scheinbar nur wenige. Einige stimmten zwar in den Refrain von „Weil ech en Düsseldorfer ben“ ein, die vorsichtigen Versuche wurden von der Anlage allerdings übertönt. Dementsprechend verlegten sich viele aufs Biertrinken und Warten.
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Trotz Baustelle an der Stadtkämmerei zeigte sich der Marktplatz gut bespielbar. Während vor der Bühne großes Gedränge herrschte, dünnte sich die Menge zusehends aus, je weiter man sich von der Bühne entfernte. Auch an den Bierwagen hielt sich das Gedränge in Grenzen. Was der Stimmung nicht wirklich Abbruch tat, immerhin konnte sich jeder jederzeit mit Nachschub ausstatten. Und das wurde augenscheinlich gerne angenommen.
Glasflaschen waren an diesem Montag nicht verboten, dennoch wichen die meisten auf Dosen und Plastikbecher aus. Viele hatten sich bereits ausgestattet und trugen Vorrichtungen, in denen die Recycling-Becher bequem am Mann getragen werden konnten. Und überhaupt zeigte sich ein Trend zu mehr Nachhaltigkeit. Viele Jecken trugen kurzerhand die Halloween-Kostüme wieder auf, die erst vor wenigen Wochen zu ihrem schaurig-schönen Einsatz gekommen waren.
Gäste feiern „den familiären Karneval“
Leicht gruselig und doch ohne Halloween-Bezug zeigte sich etwa eine Quadriga aus Neuss. Zwei weibliche Clowns, zwei männliche Orks: so haben sich Thorsten, Iris, Roberto und Sarah auf den Weg gemacht. Hoppeditz-Erwachen ist Tradition für die vier aus dem Linkshreinischen. Doch Thorsten und Roberto sind mehr als nur Karnevalisten, sie sind Cosplayer. Die Cosplaybrothers7, so nennen sie sich, sind auch abseits des närrischen Treibens im kostümierten Einsatz. „Auf Instagram haben wir bereits 50 Follower“, erzählt Thorsten selbstironisch.
Andere Jecken haben eine deutlich weitere Anfahrt in Kauf genommen. So eine Gruppe aus Böblingen, die extra für das Hoppeditz-Erwachen in die Landeshauptstadt gekommen ist. „Wir waren vor drei Jahren schonmal in Köln“, erzählt einer aus der Gruppe, „jetzt wollten wir uns mal Düsseldorf ansehen.“ Und Düsseldorf gefällt, wie eine Dame aus der Gruppe erzählt: „In Köln ist natürlich mehr los, aber hier ist es einfach familiärer. Das gefällt uns.“
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Eine kleine Gruppe aus Düsseldorf, die sich auf Minions, undefinierbare Feen und Krümelmonster spezialisiert hatte, gab zu, anlässlich des Hoppeditz-Erwachens, die Schule einmal Schule sein zu lassen. Statt Mathe-LK gab es heute undefinierbare Drinks aus Eistee-Flaschen. Ihre Namen wollen die jungen Erwachsenen aus nachvollziehbaren Gründen nicht in der Zeitung lesen. Die Stimmung indes war gut.
Die zweigeteilte Hoppeditz-Party
Dass dieser 11. 11. in Düsseldorf eher verhalten starten könnte, war schon im Vorfeld befürchtet worden. Daher haben die Verantwortlichen die Party gesplittet. So wurde zunächst das traditionelle Erwachen des Hoppeditz gefeiert und für den Abend eine weitere Feier angekündigt. Grund war, dass das Hoppeditz-Erwachen dieses Jahr auf einen Montag fällt und daher mit nur mäßigem Ansturm gerechnet worden war.
Fazit zur ersten Feier: Es war noch ordentlich Platz in der Altstadt, die Närrinnen und Narren aber, die sich auf den Weg gemacht haben, hat das nicht gestört. Die närrische Jahreszeit jedenfalls ist nun eingeleitet. Auch wenn es dazu wieder mal kölsche Musik in der Düsseldorfer Alstadt brauchte.
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